KAPITEL 03

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KAPITEL 03



ERLING.




"Wie läuft das Studium?"

"Gut." Das ist keine Lüge, aber auch nicht die Wahrheit. Das Studium interessiert mich einen scheiss dreck.
Aber was anderes als das Studium habe ich momentan nicht. Alles andere habe ich aufgegeben.

Mein bester Freund Cameron sitzt mir gegenüber während wir in einem Fast Food Restaurant essen.
Er hat nicht viel Ahnung von dem was ich bis vor paar Wochen noch meinen Hauptberuf gennant habe.
Er weiß, dass ich illegales Zeug gemacht habe, aber alles weiß er nicht. Cameron ist nicht wie Luke, Kevin oder die anderen Jungs.
Er ist definitiv auch kein unbeschriebenes Blatt, aber er hat seine Grenzen.
Grenzen, die ich seit langem nicht mehr habe.
Grenzen, die ich dringend zurück in meinem Leben brauche, damit ich es nicht noch schlimmer mache, als ohne hin schon.
"Es langweilt dich. Hab ich recht?"

Er kennt mich zu gut. Ich sehe auf von meinem Bürger und grinse. "Alles langweilt mich auf Dauer."
Cameron grinst, aber ich sehe, dass er weiß, dass ich nicht glücklich bin.
Wie könnte ich glücklich sein?
In den letzen Wochen ist so viel scheisse passiert.
Es sind Sachen passiert, die ich nicht mehr rückgängig machen kann. Sachen, die ich zutiefst bereue und die mich nachts nicht schlafen lassen.
Schuldgefühle sind eine beschissene Erfindung.
Noch schlimmer als Universitäten.

Wir bezahlen und dann trennen sich unsere Wege wieder. Cameron geht zurück zu seinem bodenständigen Job als Mechaniker und ich steige in mein Auto und fahre zur Uni.
Es ist Donnerstag und ich war noch nie so froh darüber, dass bald Wochenende ist.
Die letzten Jahre gab es sowas wie Wochenende für mich nicht.
Jeder Tag unterschied sich von dem anderen und Routinen gab es nicht.
Jetzt ist das anders.

Ich verlasse mein Auto wieder, als ich geparkt habe und laufe zum Gebäude. Durch die reflektierenden Scheiben, betrachte ich mich beiläufig beim vorbeigehen, bevor ich das Gebäude betrete.

Spanisch

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Spanisch.
Ich sitze auf dem Platz, wie vom letzten Mal.
Mein Blick ist die ganze Zeit auf mein Handy gerichtet, bis mich ein angenehm und blumig riechendes Parfum, aufschauen lässt.
Da war sie.
Das Mädchen von Montag.
Sie setzt sich genau vor mich und holt langsam ihre Unterlagen heraus.

Sie sieht genauso schön aus wie am Montag

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Sie sieht genauso schön aus wie am Montag.
Und wow, dieser Arsch-

Halt die Fresse, Erling.
Reiß dich zusammen.

Ich versuche meine Gedanken zu unterbrechen. Konzentrier dich einfach auf die Vorlesung.
Egal wie uninteressant sie auch ist.

*



"Was ist mit Ihnen? Können Sie die Frage beantworten?"

"Mh..?"

Ich blicke von meinem Handy auf und sehe vor mich, wo der Professor in meine Richtung blickt. Jedoch schaut er nicht mich an, sondern die Person vor mir.
Das Mädchen.
Sie sieht unbeholfen und nervös aus. Genauso wie am Montag. "Wie werden Verben konjugiert? Das wissen Sie mit Sicherheit.", beharrt der Professor.

Ich spüre die Anspannung von dem Mädchen vor mir ohne ihr Gesicht wirklich sehen zu können, da sie mit dem Rücken zu mir gedreht sitzt.
"Uhm.." Ihre Stimme ist beinahe ein Flüstern. "D-durch.." Sie überlegt, aber sie schafft es nicht.
Der Professor ist ungeduldig und verschränkt die Arme vor der Brust.
Was für ein idiot.
Woher sollte sie das wissen?
Das ist der beginner Kurs für spanisch.

"Anhand der Endung." flüstere ich genauso, dass sie es gerade noch hören kann.

Für einen Augenblick hält sie inne. Sie dreht sich nicht zu mir um, sondern schaut nach vorne zum Professor.
"Anhand der Endung.", sagt sie unsicher.

"Geht doch." Der Professor seufzt und geht zurück zu der Leinwand, wo eine Präsentation von ihm dargestellt ist.
Ich sehe wie sich der Körper des Mädchens langsam entspannt und sie durchzuatmen scheint.

"Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Sie sind entlassen." Der Professor beendet seinen Vortrag und die Leute um mich herum beginnen zusammenzupacken und sich in ihren Freundesgruppen zusammenzufinden.
Ich nehme meinen Rucksack vom freien Stuhl neben mir und stehe auf.
Als ich ihn mir auf die rechte Schulter mache und Richtung Tür laufe, merke ich wie eine sanfte Stimme mich aufhält.
"Hey."

Abrupt bleibe ich stehen. Ich stehe mit dem Rücken zur Stimme, jedoch weiß ich sofort wem sie gehört.
Die Stimme ist im perfektem Einklang zu ihrem Aussehen. Es muss einfach ihre Stimme sein. So warm, zärtlich und sanft zugleich.
Langsam drehe ich mich um und sehe das schönste Geschöpf, das ich jemals in meinem Leben gesehen habe, zum ersten Mal aus der Nähe.
Sie wirkt nervös, lächelt jedoch schwach. "Danke für eben ... für deine Hilfe."

Ihre Stimme ist so sanft und zärtlich, dass ich sie am liebsten packen würde und sie ...-

Fuck. Hör endlich auf damit.

"Uhm ... danke jedenfalls."
Shit, ich habe ihr nichtmal geantwortet.
Aber eigentlich sollte ich genau das tun.
Ihr nicht antworten, sie ignorieren.
Aber wieso ist das so schwer, wenn sie mich von unten mit ihren großen, grünen Augen ansieht?
Ihre Augen sind wirklich wunderschön.

"Kein Ding.", murmle ich ohne jegliche Emotionen, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt die Unterhaltung mit mir fortzuführen.
Sie scheint nervös zu werden. Mache ich sie nervös?
Jedenfalls, nickt sie mir nochmals leicht zu bevor sie an mir vorbei geht und den Raum verlässt.

Als sie weg ist, seufze ich genervt.
Genervt darüber, dass ich so zu ihr sein muss.
Zu einem Mädchen, welches nichts für meine scheiss Vergangenheit kann.

Ich laufe zu meinem Auto, schmeiße meine Tasche - immer noch genervt - nach hinten auf die Rückbank und steige dann vorne ein.
Immer mehr bereue ich, dass ich mich fürs studieren entschieden habe, wenn ich doch in meinem großen Haus sitzen und mir was durch die Nase ziehen könnte.
Aber nein, ich kann nicht. Ich kann nicht so weitermachen wie früher.
Ich hab zu viele Menschen verletzt und verloren.
Das einzige, was jetzt zählt, ist, dass ich dieses beschissene Studium zu Ende bringe, um meine Mom zu beruhigen. Danach kann ich mir immer noch was anderes überlegen.

HEART LIKE YOURS  - EIN HERZ WIE DEINES Donde viven las historias. Descúbrelo ahora