KAPITEL 08

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KAPITEL 08

ERLING.


Ein paar Minuten später lehne ich immer noch entspannt im Auto und ziehe genüsslich an meiner Zigarette.
Mein Handy vibriert plötzlich.
Ich zücke es mit einer Hand aus meiner Hosentasche und gehe dran.
"Erling, Bro, hast du neuen Stoff für mich?"

Ich Puste genervt den Rauch aus meinem Mund. "Nein. Ich verkauf nichts mehr."

"Wie?", fragt Tom am anderen Ende der Leitung. "Tu mir das nicht an, Bro. Ich verlass mich auf dich."

"Frag Kevin. Der hat sicher was. Aber ruf mich nicht mehr an wegen dem scheiß.", sage ich die letzten Worte scharf und lege dann auf ohne auf seine Antwort zu warten.
Scheiß Idiot.

Ich schmeiße mein Handy auf das Armaturenbrett und ziehe erneut an meiner Zigarette, als ich plötzlich Geräusche aus dem Haus, in welches Madelyn vor nicht all zu langer Zeit verschwunden ist, höre.
Die Tür öffnet sich und Madelyn läuft hinaus.
Nach wenigen Metern bleibt sie stehen und sieht sich, fast schon verzweifelt wirkend, um.
Sofort öffne ich meine Tür, lasse meine Zigarette zu Boden fallen und laufe zu ihr rüber.
"Madelyn.", sage ich, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie zuckt zusammen, bevor sie sich umdreht und mich erkennt.
Ich bleibe vor ihr stehen und mustere ihr Tränen überströmtes Gesicht.
"Was ist los?"

Sie wischt sich über die Augen und schnieft.
"Ich ...- ich ...-"
Sie will reden, aber sie schafft es nicht einen vollständigen Satz zu formen. "Madelyn, was ist passiert?", frage ich und lege ihr meine beiden Hände an ihre Oberarme während ich versuche ihren Blick zu fangen.
Sie sieht auf in mein Gesicht - und fuck tut das weh sie so weinen zu sehen.

Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen, aber das wäre ihr wahrscheinlich zu viel, und es würde es immer schwieriger für mich machen, sie auf Abstand zu halten.

"E-er hat ... er wollte, dass ich n-nackt für ihn putze.
N-nur deshalb hat er mich gebucht."
Ihr fließen Tränen über die Wangen und in ihrem Gesicht erkenne ich ihren Schmerz.

Das Blut in meinem Körper brodelt.
Sofort spannt sich mein Körper an.
Ich entferne meine Hände von ihren Schultern und will an ihr vorbei laufen, aber sie stellt sich mir in den Weg.
Mit geballten Fäusten stehe ich vor ihr und sehe zu ihr hinab. "Nein, bitte nicht."

"Dieser verdammte Wichser wollte...-"

"Ich weiß. Ich weiß.", schnieft sie traurig. "Aber er ist es nicht wert. Bitte bring mich einfach nur hier weg."
Sie schaut mich fast schon flehend an.
Die Wut in mir und das Bedürfnis diesem Typen die Fresse einzuschlagen ist groß, aber nicht so groß, wie das Bedürfnis danach, Madelyn weg von hier zu bringen und für sie da zu sein.
Seufzend gebe ich nach und entspanne meine Fäuste wieder.
"Okay." Ich atme tief durch und versuche mich zu beruhigen.
Madelyn wischt sich die Tränen von den Augen und sieht zu mir hoch.
Ich erwidere den Blick bevor ich ihr die Hand auf den Rücken lege und Richtung Auto führe.
Ich ignoriere meine Vorsätze und öffne ihr diesmal die Autotür und lasse sie einsteigen.
Als sie eingestiegen ist, schließe ich ihre Tür, laufe um das Auto herum und steige dann selber ein.
Ich blicke zu ihr und sehe, dass sie immer noch mit Tränen zu kämpfen hat. Dieser Anblick bringt mich beinahe dazu durchzudrehen und ins Haus zu stürmen, um diesem widerlichen Mistkerl zu verprügeln.

Aber ich kann sie jetzt nicht alleine lassen, oder ihr wohlmöglich Angst machen, indem ich die Kontrolle verliere und auf den Typen losgehe.
"Kannst du mich nachhause fahren?", fragt sie plötzlich.
"Natürlich.", antworte ich sofort und wende mich ihr zu. "Deine Adresse?", frage ich.
Sie sagt sie mir und ich tippe sie ins Navi ein.
Ich fahre direkt los.

HEART LIKE YOURS  - EIN HERZ WIE DEINES Where stories live. Discover now