KAPITEL 25

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KAPITEL 25


MADELYN.


Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist seitdem Eric das letze Mal in dem Zimmer war. Was ich wusste ist, dass es draußen mittlerweile stockdunkel ist.
In dem Raum ist es leise. Nur von unten kommen hin und wieder Stimmlaute.

Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Eric erscheint.
Er schließt die Tür hinter sich und läuft auf das Bett zu. Wortlos setzt er sich auf das Bett und sieht mich an.
"Ich will das nicht tun, aber Erling lässt mir keine andere Wahl. Er hat mir das Wichtigste genommen und jetzt nehme ich ihm das Wichtigste."

Ich schüttle heftig den Kopf. "I-ich bin nicht das Wichtigste für ihn. E-er...Wir kennen uns kaum. Es tut mir l-leid was passiert ist, aber du wirst daran nichts ändern können, wenn du mir wehtust.", versuche ich ihm klarzumachen während meine Stimme bloß ein Hauch ist.
Er legt seine Hand an meine feuchte Wange und fährt sie auf und ab mit seiner noch kälteren Hand.
"Es wird mich besser fühlen lassen."

Ich zucke bei seiner Berührung zusammen - aus mehreren gründen. Vor allem, weil seine Berührung mich anwidert und verängstigt.
"Ich will, dass er weiß wie es sich anfühlt, wenn die Person, die man liebt von irgendeinem Dreckskerl gefickt wird."
Ich schaudere. Heißt das, er will ... er will mich...?
Nein, nein, nein.
Ich bekomme Panik und zapple ängstlich rum.
"B-bitte nicht. Bitte, lass mich g-g-gehen."

"Das kann ich nicht.", sagt er und streichelt weiter meine Wange. "D-doch, kannst du. B-bitte.", weine ich nun verzweifelt.
"Es wird dir gefallen, vertrau mir. Besser als mit Erling wird es auf jeden Fall."
Ich schließe meine Augen und bete für ein Wunder.
Ein Wunder, das Eric von mir löst.

Eric steht auf und öffnet seinen Reißverschluss an der Hose. Die Angst in mir wächst und wächst. Er setzt sich plötzlich mit seinem gesamten Gewicht auf meine Mitte wobei mein Sommerkleid leicht nach oben rutscht.
Er legt seine Hand an meine Wange und streichelt sie bevor er seinen Mund zu meinem Hals bewegt und anfängt diesen zu lecken.
Ich atme schnell.
"H-hör auf."


Plötzlich höre ich Geräusche von unten - Eric scheinbar auch. Daraufhin lässt er von mir ab und steigt von mir runter. Sein Gürtel baumelt an seiner Hose während er misstrauisch zur geschlossenen Tür blickt.
Für einen Moment ist es stumm, dann wird die Tür aufgerissen. Sofort nimmt Eric mich in den Schwitzkasten während ich weiterhin im Bett gefesselt liege. Er hat eine Pistole gezückt und hält sie mir an den Kopf.
Herzrasend blicke ich zur aufgerissenen Tür und sehe keinen anderen dort stehen als ihn - Erling.
Erleichterung und gleichzeitig Furcht machen sich in mir breit.
Erling hält ebenfalls eine Pistole in der Hand - gerichtet auf Eric. Er mustert mich und meine Situation mit angespannten Kiefer bis er wieder zu Eric blickt.
"Du verdammter Bastard-", zischt Erling, doch Eric unterbricht ihn. "Waffe runter oder ich blas ihren Kopf weg."

Bei diesen Worten setzt mein Herzschlag kurz aus.
Würde er das wirklich tun?
Erling spannt seinen Kiefer an. Ich sehe ihn an, dass er mit sich hadert.
Seine Augen wandern zu meinen Tränenüberfluteten Gesicht.
"Bist du okay?", fragt er mit rauer, warmer Stimme. Sein Gesichtsausdruck ist weicher geworden. Ich habe ihn vermisst - ihn und seine Stimme, seine Nähe. Aber ich weiß, dass das nicht richtig ist.
Er ist genau wie Eric - oder sogar noch schlimmer.
Trotzdem ist er gerade hier...

Ich nicke zögernd.
Ich bin nicht okay, aber ich lebe.
Immerhin.
"Kein smalltalk. Waffe auf den Boden und zu mir kicken."
Erling's Gesichtsausdruck wird schlagartig wieder finster und er wirkt angespannt als er Eric anblickt.
"Lass sie gehen, Eric. Sie hat nichts damit zu tun."

"Letzte Warnung. Ich meins ernst.", mahnt Eric. Ich bekomme Panik und bewege meinen Kopf hektisch unter seinem Griff, um mich irgendwie zu lösen.
"Hey!", brüllt er in meine Richtung und verstärkt seinen Griff um meinen Hals.
Ich zucke heftig zusammen und schließe ängstlich die Augen während Tränen ihren Weg nach unten finden.
"Lass sie in Ruhe!", gibt Erling laut von sich.
Eric sieht ihn an. "Waffe runter." seine Worte sind bedrohlich und Todes ernst.
Erling zögert. Seine Augen schweifen zu mir.
"Drei...zwei...ei...-" bevor Eric diese Worte zu Ende aussprechen kann, lässt Erling die Waffe sinken.
Er beugt sich runter und legt die Waffe auf dem Boden ab. "Kick sie rüber.", befielt Eric.
Erling spannt seinen Körper an, dann kickt er die Waffe zu ihm rüber.
Der letzte Hauch von Hoffnung ist mit diesem Kick von mir verflogen.
"Setz dich auf den Stuhl.", befielt Eric. Erling's Körper bleibt angespannt. Seine Hände sind zu Fäusten geballt.
Plötzlich erscheint in der Tür Tom. In seinem zuvor unversehrten Gesicht sind nun Kratzer, Flecken und Beulen.
Das schreit nach Erling's Handschrift.
"Setz dich.", befielt Tom nun auch, der ebenfalls eine Waffe in der Hand hält, welche er aber auf Erling und nicht auf mich richtet.
Erling bewegt sich langsam zu dem Stuhl und lässt sich darauf sinken. Er sieht Tom an, dann Eric und dann mich. In seinen Augen erkenne ich Reue und Wut gleichzeitig.
Eric lässt mich endlich los und legt seine Waffe auf den Nachtisch neben dem Bett.
Er setzt sich an das Bettende neben mich und lässt seinen Arm unter meine Schulter gleiten. Bei seiner Berührung zucke ich zusammen.
"Eric.", sagt Erling unter Wut. "Lass sie gehen. Bitte.", schluckt er.
Ich sehe zu ihm und wünsche mir gerade nichts mehr, als bei ihm zu sein. Weg von Eric, Tom und diesen Haus.
"Wieso sollte ich? Hast du an mich gedacht, als du meine Freundin gefickt hast? Als du Jen gefickt hast während ich unten im Wohnzimmer war?", schreit er fast schon.
Erling's Gesicht ähnelt einem Vulkan. Er sieht aus als wäre er kurz davor zu implodieren.
"Ich weiß, ich bin ein Arschloch und ich hab viele Fehler gemacht. Aber dafür kann sie nichts, Eric! Sie hat nichts mit der Sache oder mit mir zu tun.", spuckt Erling in seine Richtung während er auf dem zu kleinen Stuhl für seine Körpergröße und Statur sitzt.
"Du kannst mit mir machen was du willst.", fügt Erling hinzu. "Aber lass sie gehen."

"Ich hab kein Interesse daran, dich zu ficken, sorry.", grinst Eric. Bei den Worten spannt sich Erling's Körper nochmals komplett an.
"Ich schwöre, wenn du sie anrührst...-"

"Was dann?", grinst er. "Du kannst nichts machen. Ich hab jetzt die Macht und du kannst nichts dagegen machen."

Erling blickt kurz zu Tom, der an der Tür steht und weiterhin die Pistole auf ihn gerichtet hat.
Dann sieht er wieder zu Eric und dann zu mir.
Ich schlucke meine Tränen hinunter und sehe mit traurigen Augen zu Erling.
Eric bewegt plötzlich seine andere Hand zu meinem Oberschenkel, welcher nur noch leicht von meinem Kleid bedeckt ist.
Ich bewege hastig mein Bein, um seine Hand von mir zu lösen, doch er packt mein Bein grob und fixiert es indem er sein Bein auf meines legt.
"Wenn du so rum zappelst, wird's mehr weh tun."

"Nimm deine drecks Finger von ihr.", spuckt Erling wütend. Eric reagiert nicht sondern beginnt meinen Oberschenkel auf und ab zu streicheln.
"H-hör auf.", wimmere ich.
Eric wandert mit seiner Hand zu meiner Hüfte und fährt sie hoch bis zu meinem Bauch. Dann bewegt er seine Lippen zu meinem Hals und beginnt küsse darauf zu verteilen.
Ich weine und zapple herum, aber es bringt nichts.
Ich bin verloren.

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