KAPITEL 26

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KAPITEL 26



ERLING.


Innerlich sterbe ich bei dem Anblick wie Eric Madelyn berührt wie es niemand tun sollte außer mir - shit.
Ich muss was tun.
Mir egal, was das für mich bedeutet.

Ich springe vom Stuhl auf und gehe auf Tom los. Dieser ist so perplex von meinem plötzlichen Angriff, dass er zu spät reagieren kann. Somit schaffe ich es ihm die Waffe zu entnehmen und ihm einen Schuss mitten in die Schulter zu verpassen.
Er sackt zu Boden. Sofort drehe ich mich zu Eric, der mittlerweile von Madelyn abgelassen hat und seine Waffe auf mich gerichtet hat.
Er drückt ab noch bevor ich die Chance dazu habe.
Trotz des Schmerzes in meiner Brust, feuere ich die Waffe ab und treffe ihn einmal am Arm und dann am Bauch. Er sackt zu Boden während ich seine Pistole von ihm weg kicke.
Madelyn liegt gefesselt im Bett mit Panik im Gesicht geschrieben. Ich lege die Waffe auf dem Bett ab, um sie griffbereit zu haben. Dann setze ich mich an die Bett Seite und beginne die Kabelbinder von ihren Handgelenken zu entfernen.
Ich ignoriere den Schmerz in meiner Brust und reiße die Kabelbinder auseinander.
Als Madelyn endlich befreit ist, fällt sie mir plötzlich um die arme und lässt ihren Tränen freien Lauf.
Überrumpelt aber gleichzeitig auch froh über ihre Nähe erwidere ich die Umarmung zögerlich.
"Shh.", hauche ich gegen ihr lockiges Haar.
Sie in meinen Armen halten zu können ist ein Segen.
Für einen Moment hatte ich Angst, dass ich dies vielleicht nie wieder tun könnte.
Schweren Herzens löse ich von ihr und stehe auf. Ich greife die Waffe und helfe mit meiner freien Hand Madelyn auf die Beine. Mit zittrigen Körper blickt sie auf die zwei Personen am Boden.
Sie hält sich die Hand vor den Mund um nicht loszuschreien.
"Hey.", sage ich und lege meine Hand vorsichtig an ihre Wange und drehe ihr Gesicht zu mir. "Mein auto steht unten. Steig ein, schließ dich ein und warte auf mich, okay?"
Perplex und gleichzeitig überwältigt sieht sie mich an bevor sie hastig nickt.
"O-okay."
Ich krame die Schlüssel aus meiner Hosentasche und reiche sie ihr. "Los."

Sie nickt und läuft vorsichtig an den am Boden liegenden Personen vorbei.
Als sie weg ist gehe ich zu Eric, der blutend am Boden liegt und mit schmerzen kämpft.
Ich gehe vor ihm in die Hocke und sehe ihm in die Augen.
Bei seinem Anblick überkommt mich meine Wut. Ich schlage mit geballter Faust auf sein Gesicht ein, was ihm zum Keuchen bringt.
Vor mir sehe ich nichts außer Madelyn, wie er sie berührt, ihr wehtut und ihr Angst macht.
Nach zwei Schlägen war er schon bewusstlos, dies hat mich aber nicht davon abgehalten weiter auf ihn einzuschlagen.
Irgendwann lasse ich von ihm ab und erfreue mich innerlich an seinem demolierten Gesicht.
Ich greife meine ursprüngliche Waffe vom Boden und gehe an ihm vorbei und gehe die Treppen runter.
Mit schmerzen in meiner Brust laufe ich aus dem Haus und gehe Richtung Auto. Als Madelyn mich sieht, entsperrt sie sofort das Auto und schaut mir  dabei zu wie ich einsteige.
Ich atme tief durch und schließe kurz die Augen während ich meine Hand auf meine rechte Brust lege.
"Du blutest.", kommt es geschockt von ihr. "H-hat er dich getroffen?" in ihrer Stimme erkenne ich Panik und sowas wie sorge.
Sorge um mich?

"Halb so wild.", murmle ich und seufze den Schmerz weg. Ich nehme meine Hand von meiner Brust und starte den Motor. "Erling, d-du musst in ein Krankenhaus."

Ich fahre los. "Das hat Zeit."

"Erling."

"Mir geht's gut, Madelyn.", blicke ich kurz zu ihr. "Mach dir keine Sorgen."

"Natürlich mache ich mir Sorgen." ihre Stimme ist weinerlich. "Du hast eine Kugel in der Brust."
Ich blicke sie kurz an und erkenne ihre Sorge um mich.
Während ich zurück auf die Straße blicke, lege ich meine Hand vorsichtig auf ihre, die auf ihrem Schoß weilt. "Mir passiert nichts. Ich fahr zu meinem Haus. Cameron wartet da auf uns. Er kümmert sich darum."

Ihre Hand ist zittrig, das spüre ich sofort. Ich wünsche, ich könnte ihr all die Angst und die Erinnerung an die letzten paar Stunden nehmen.
Das kann ich aber nicht.
Und an all dem bin ich schuld.

*


Ich halte in meiner Einfahrt und steige dann gefolgt von Madelyn aus.
Cameron steht in der Tür und blickt sofort zu uns.
"Shit.", murmelt er und macht Platz um uns vorbei zu lassen.
Wir begeben uns ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch sinken lasse. Keine Minute später ist Cameron mit einem erste Hilfe Koffer zurück und setzt sich zu mir auf die Couch.
"Zieh deine Jacke und dein Shirt aus.", sagt er und sucht was im Koffer.
Ich öffne meine Jacke langsam und vorsichtig, was aber nicht sehr gut funktioniert durch die Schmerzen in meiner Brust.
Plötzlich spüre ich zwei zierliche Hände rechts von mir, die behutsam die Jacke von mir lösen.
"Geht's?", fragt sie und löst meinen Arm aus der Jacke.
Ich nicke und beobachte sie dabei wie sie mir hilft.
Als sie meinen Körper erfolgreich von der Jacke getrennt hat, hilft sie mir mein schwarzes Shirt über den Kopf zu ziehen.
Sie legt beides auf dem Sessel hinter ihr ab und setzt sich dann seitlich auf die Armlehne an der Couch.
Cameron beginnt damit mir die Kugel aus der Brust zu holen. "I-ist er Arzt?", fragt Madelyn.
"Nein.", murmle ich unter schmerzen. Madelyn sieht mich mit weiten Augen an, bis ich ihr meine Hand auf ihre lege. "Keine Angst, er macht das nicht zum ersten Mal."
Sie sieht auf unsere Hände und dann in mein Gesicht. Langsam nickt sie.

*


Cameron hat mich verarztet und mir ein Riesen Pflaster auf meine Brust geklebt.
"Bro, du hättest mich mitkommen lassen sollen."

"Und wer hätte mich dann verarztet, wenn du auch ne Kugel abbekommen hättest?", grinse ich.
Cameron verdreht die Augen. "Pass besser auf, Erling. Ich meins ernst."
Ich nicke wortlos.
"Wenn ihr mich braucht, ruf mich an."

"Danke, bro.", sage ich und schlage mit meiner linken Hand mit ihm ein.
Er verschwindet durch die Tür. Als die Tür zufällt ist es ganz still im Raum.
Meine Hand weilt immer noch auf ihrer.
Ihre Augen wandern zu meinen.
Ich sehe, dass sie mit sich kämpft.
Fuck - ich hab sie gebrochen.

"Komm her.", hauche ich sanft und nehme meine Hand von ihrer und breite stattdessen meinen Arm aus. Madelyn zögert nicht sondern rutscht von der Armlehne runter neben mich auf die Couch und versteckt ihren Kopf in meiner Schulter.
Ich lege meinen Arm fest um sie und drücke sie sanft an mich.
Sofort spüre ich eine Nässe auf meiner nackten Schulter und wenige Momente später höre ich ihr Schluchzen.
Es bricht mir mein eiskaltes Herz ihr verzweifeltes und schmerzendes weinen zu hören. Dazu noch zu wissen, dass ich schuld daran trage, ist unerträglich für mich.
Wenn ich könnte, würde ich mir selber die Fresse einschlagen.

HEART LIKE YOURS  - EIN HERZ WIE DEINES Where stories live. Discover now