Zitronen Sorbet und Vanille Eis

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Es war ein Freitag, um genau zu sein, der 13. dieses Jahres.

Crowley war gerade dabei, seinen Wohnungsschlüssel im Türschloss herum zu drehen, als er plötzlich in seiner Bewegung stoppte.
Dieser Geruch.... Er kannte ihn, würde ihn überall wieder erkennen.
In seinem Mund sammelte sich saurer Speichel und sein Magen überschlug sich.
Das durfte doch nicht wahr sein.

Kurz schloss er die Augen, ehe er sie genervt zu Schlitzen zog und die Tür aufstieß.
Mit schnellen Schritten eilte er den grauen Flur entlang, ehe ihn eine tiefe Stimme an Ort und Stelle hielt und zu seiner Rechten blicken ließ.

"Na, wenn das mal keine Überraschung ist, wie komme ich zu der Ehre?" zischte der Dämon dunkel und deutete einen kleinen, (natürlich ironisch gemeinten,) Knicks an.

An seinem Schreibtisch, in seinem guten Lederstuhl, drohnte Hastur.
Fürst der Unterwelt, und nicht gerade der Hellste seiner Art.
Finster lächelnd, richtete sich dieser auf und erhob sich.

Die Sternkarten, die zuvor noch lustig in der Luft getanzt hatten, fielen mit einem dumpfen Laut zu Boden.

Doch diesem Vorgang schien der Fürst keine Beachtung mehr zu schenken und setzte seinen Weg mit schmutzigen Stiefeln, über die Sternkarten hinweg, fort.

Ungläubig besah sich Crowley das gemeine Werk und hatte doch glatt das Bedürfnis, diesen ungehobelten Mistkerl mit Weihwasser zu überschütten...
Wie konnte er es wagen?!

In langsamen Schritten trat Hastur auf den Rothaarigen zu, und kam ihm dabei so nah, dass dieser bei dem Gestank des Anderen angeekelt die Nase rümpfen musste.

Natürlich, war die Hölle nicht gerade für Sauberkeit, geschweige denn eine ordentliche Körperhygiene bekannt.
Was Crowley schließlich zu dem Schluss geführt hatte, dass die Dämonen dies durchaus mit Absicht taten.

Abwartend sah er den Weißhaarigen an.

"So, so kriecher, hattest wohl geglaubt, dich einfach absetzen zu können und uns hier allein, die Drecksarbeit machen zu lassen." Hastur schnalzte missbilligend mit der Zunge. "Du bist eine Schande für die Unterwelt, Crowley."

Wäre der Dämon nun nicht schon 6000 Jahre auf der Erde gewandelt und wäre nicht des Öfteren, schon unfreundlichen Supermarkt Mitarbeitern begegnet, so hätten ihn diese Worte nun sicher in Angst und Schrecken versetzt, doch so, stieß er nur einen tiefen, fast schon gelangweilten Seufzer aus und verlagerte das Gewicht seines irdischen Körpers auf sein rechtes Bein.

War es doch schon lange kein Geheimnis mehr, dass er durchaus keiner der beiden Seiten mehr wirklich Folge geleistet hatte, seit dieser das erste Mal gefallen und in der Unterwelt gepeinigt worden war. So war es doch nun, eine viel größere Überraschung für ihn, als Hastur schließlich noch einmal die Stimme erhob.
Was dieser eigentlich nie tat... Und wenn, dann nur unter lautstarkem Protest.

"Doch, das wusstest du ja bereits wie ich sehe. Aber, dass du dich dann auch noch mit dem Feind 'verbündest'..." Das Wort der Verbrüderung stieß dieser dabei so verachtend aus, dass Crowley einige Spuckefäden entgegen flogen und er sich diese, mit dem Ärmel seines guten Jacketts von Gesicht wischen musste.
Crowley rollte die Augen.

"Einfach widerlich, kriecher." fügte dieser noch hinzu und ärgerte sich fast schon ein bisschen darüber, dass von dem Anderen so garkeine Reaktion zu kommen schien.

"Ich hatte schon daran gedacht, diesem blonden Lockenschopf selbst einmal einem Besuch abzustatten. Was meinst du, ob er es genießen würde?"
Gespielt grüblerisch legte Hastur Daumen und Zeigefinger unter das Kinn und sah dabei zu, wie der Dämon tief Luft holte.
"Wie hieß er denn noch gleich," Hastur machte eine kurze Pause und sprach dann unverholen weiter
"Ach, ja, Aziraphael. Nicht wahr?"

Good old fashioned Lover boyWhere stories live. Discover now