Bourbon And Whiskey

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Man möchte meinen, dass Engel und Dämonen zweierlei waren.
und doch zeigt uns die Geschichte, dass dies doch keineswegs der Fall war.

Als sich an diesem Abend zwei trunkene Gestalten wankend wie Segelschiffe, in einer kleinen Spelunke in einer, der spärlich beleuchteten Seitenstraße von Paris einfanden.

Auch wunderte es keinen von ihnen, dass der Dämon, schon nach wenigen Minuten, nachdem sie sich an den Tisch gesetzt hatten, aufstand und noch zwei weitere alkoholische Getränke orderte.
Und diese, unter Schlangenlienen, fluchend und zischend an den runden Tisch, mit der ledernen Eckbank brachte.
Sein sonst so ordentlich gemachtes Haar, war einem wahren durcheinander gewichen und seine schwarze Sonnenbrille rutschte ihm stetig von der spitzen Nase hinunter.
Auch der Engel, der da so schicklich auf seinen Freund wartete, gluckste und hickste nur, als er seinen Freund sah.
Dessen Fliege war verdreht und seine Weste war bis auf den letzten Knopf geöffnet.

"Hier Crowley! Hier!" rief der Engel unter dem schnellen winken seiner beiden Hände dem Dämon eifrig zu.

Dieser lachte nur nervös und schob sich schließlich zu dem Engel in die enge Bank.
"Schhttt... Schht" machte dieser und hob dem Engel einen seiner zierlichen Finger an die Lippen.
Der daraufhin auch prompt verstummte.
"Auf unsch!" rief der Dämon laut aus und hob sein Glas in die Luft.
Dies tat er mit einer solchen Wucht, dass die bernsteinfarbene Flüssigkeit in großen Tropfen auf den Tisch prasselte und das Glas fast halbleer in seinen Händen zurück ließ.

Der Engel lachte nur und stieß mit seinem alten Freund an.

Alle 250 Jahre kamen der Engel und der Dämon einmal zusammen, um wie die Menschen es nannten 'die Sau rauszulassen' .
Und immer dann, wenn dies geschah, passierte es, dass der Engel, als auch der Dämon der tükischen Wirkung des Alkohols verfielen.
Was dem Engel zuvor noch fast zuwider war, galt doch nun, eher als ein gewohntes Ritual, dem sich keiner von ihnen so einfach entziehen konnte.

Lachend stießen sie an.
Schaukelten einander in den Armen und redeten über Delfine.
Stellten hier und da einige Thesen auf und diskutierten über des Allmächtigen großen Plans.
Nunja, Crowley diskutierte....
Der Engel hörte zu, nickte einige Male und trank eifrig seinen Bourbon.

Dies taten sie, bis Aziraphale mit einem Mal aufgeregt die Ohren spitzte und mit weit aufgerissenen Augen in Richtung der Karaokebar sah, die unter anderem Lieder wie "lover boy" Aber auch 'fetzige' Sachen wie "Uptown girl" spielte.

"Meinscht du ich- *hicks*-könnte auch mal?"
Fragte der Engel seinen Freund leise und kam diesem dabei so nah, dass eben jener des Engels sorgfältig, ausgewähltes Deodorant riechen konnte.
Crowley zuckte mit den Schultern und antwortete schließlich zischend.
"türlich..."
Mit diesen Worten warf der Engel dem Rothaarige seine weiße Weste zu und rannte strauchelnd auf die kleine Bühne.

Dort angekommen, tippte und vertippte er sich einige Male an der Karaokemaschine, ehe er lächelnd eines der Mikros nahm und mit den ersten Klängen von "I Love you baby" in das Lied mit einfiel.

"You're just too good to be true

Can't take my eyes off of you

You'd be like Heaven to touch

I wanna hold you so much

At long last, love has arrived

I thank God I'm alive

You're just too good to be true

Can't take my eyes off of you..."

Crowley der dies durchaus nicht erwartet hatte, spuckte doch prompt seinen guten Drink über den Tisch und sah hustend und prustend auf seinen Engel, der vorn auf der Bühne eine Show vom feinsten hinlegte.
Schlendernd trat auch er auf die Bühne zu und sah fast schon ein wenig verliebt dem Engel dabei zu, wie sich dieser zur Musik bewegte und mit den Hüften hin und her schwang.

Good old fashioned Lover boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt