Der Morgen brach herein und Lucy ging in die große Halle, um zu frühstücken.
Nach dem Frühstück zog sie sich schnell um, da bereits früh morgens das Training stattfand und ging Richtung Quidditch-Feld. Auf dem Weg traf sie ihre Mannschaft.
„Morgen, Jungs." sagte Lucy motiviert.
„Morgen, Potter. Bereit fürs erste Training?" fragte Marcus Flint.
„Auch wenn es nur das Training ist, werde ich mein Bestes geben." antwortete Lucy und lächelte dabei.
Die Slytherins gingen weiter Richtung Quidditch-Feld, als sie den Weg der Gryffindors kreuzten, welche ebenfalls zum Quidditch-Feld wollten.
„Was wollt ihr hier?" fragte der Kapitän der Gryffindors, Oliver Wood mit einer ernsten Stimme.
„Wir haben eine schriftliche Erlaubnis von Professor Snape das Feld zum Training zu nutzen." antwortete Flint mit einem Grinsen und hielt Wood die Schriftrolle hin.
Lucy trat mit Draco hervor. Dann sah sie Harry bei den Gryffindors und er sah sie.
„Lucy? Du spielst jetzt auch Quidditch? Und Malfoy?!" Harry wirkte sehr überrascht.
„Ganz Recht." grinste Daco.
Lucy sagte zu Harry: „Ich hatte vergessen dir Bescheid zu geben, dass ich beim Auswahlverfahren dabei bin und naja.. und ich habe es geschafft."
Ron und Hermine tauchten auf. „Und.. ihr habt alle einen Nimbus 2001?!" Ron klang entsetzt. Er wusste, dass der Nimbus 2001 zurzeit der schnellste Besen ist.
„Ein Geschenk von Malfoys Vater." grinste Flint.
„Mein Vater kauft nur das Beste vom Bestem." grinste Draco ebenfalls.
„Zumindest musste sich keiner von den Gryffindors ins Team einkaufen. Die sind nämlich nur wegen ihres Könnens rein gekommen." sagte Hermine und schaute Lucy und Draco böse an.
„Ich habe mein Können unter Beweis gestellt!" rechtfertigte sich Lucy.
„Ach wirklich? Sicher, dass Malfoys Vater nicht auch bei dir nachgeholfen hat?!" fragte Hermine aufgebracht.
„Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt, du wertloses Schlammblut!" sagte Draco zu Hermine und ging auf sie provokant zu.
„Na warte, Malfoy!" sagte Ron und holte seinen Zauberstab heraus.
„Friss Schnecken!" rief er aber leider traf sein Zauberstab Ron selbst und nicht Draco.
Ron hockte nun auf dem Boden und würgte Schnecken hoch.
Lucy fand es schon ein wenig lustig und musste ihr kichern unterdrücken. Die anderen Slytherins krümmten sich vor Lachen.
Lucy sagte nach einer Weile: „Okay, wir sollten nun endlich trainieren gehen."
Also gingen die Slytherins wieder Richtung Quidditch-Feld.
Draco kicherte immer noch und fragte: „Habt ihr den Idioten gesehen? Wie kann man mit so einem kaputten Zauberstab herumlaufen?"
„Keine Ahnung, Malfoy. Aber wir sollten uns nun wieder konzentrieren." sagte Lucy ernst. Es war zwar ein lustiger Anblick mit Ron aber schlussendlich waren es Harrys Freunde, dachte sich Lucy.
Das Training verlief in der Zeit gut. Lucy übte weiter ihre Würfe und auf dem Besen wurde sie immer besser.
Den Rest des Tages verbrachte sie im Gemeinschaftsraum mit den anderen.
Pansy kicherte: „Weaselbee, hat wirklich Schnecken ausgespuckt?"
„Ja, Pans." antworte Lucy fast schon ein wenig genervt.
„Ihh ist ja ekelhaft." lachte Pansy Parkinson.
„Das hättest du sehen müssen." kicherte Draco immer noch.
Auch Crabbe und Goyle krümmten sich vor Lachen bei der Vorstellung, wie Ron Schnecken hochwürgte.
Lucy stand auf und sagte: „Hey, Leute. Ich gehe mal Harry besuchen. Wir sehen uns dann beim Abendessen."
„Ok, geh ruhig zu dem Loser. Wir sehen uns nachher." kicherte Pansy.
Lucy verließ den Gemeinschaftsraum der Slytherins und ging Richtung Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Allerdings ging sie nicht hinein. Sie kannte zwar das Passwort, damit die fette Dame sie hereinließ, aber sie wollte nicht wieder Ärger mit den Gryffindors haben.
„Lucy? Was.. was machst du hier?" hörte Lucy hinter sich eine Stimme ertönen. Es war Neville.
„Ich warte auf Harry. Könntest du ihn rausschicken?"
„Oh ähm.. naja ich habe das Passwort vergessen.." stammelte Neville.
„Und wie willst du dann reinkommen?"
„Meistens warte ich, bis einer der Gryffindors vorbeikommt und es mir verrät." sagte Neville nervös.
„Ahja, okay. Ich könnte es dir verraten.."
„Was? Ehrlich? Das wäre großartig!" Er strahlte vor Freude.
„Dafür musst du aber Harry zu mir schicken."
„Versprochen." sagte Neville.
„Gut." Lucy verriet ihm das Passwort.
Neville bedankte sich und ging rein. Nach einer Weile kam Harry raus.
„Ist etwas passiert, Luce?"
„Nein, nein.. ich dachte nur wegen vorhin.."
„Das war echt mies, was Malfoy zu Hermine sagte!" unterbrach Harry sie.
„Und Ron würgt immer noch einige Schnecken hoch! Ist dir nicht klar wie gemein deine ,Freunde' sind?" er schien ziemlich aufgebracht.
„Harry, jetzt hör mir zu! Ich weiß, dass Malfoy und Pansy nicht gerade die nettesten sind.. aber sie sind meine Freunde. Wir verstehen uns gut.. irgendwie. So eine Art Familie. Man passt auf sich auf und so.." stammelte Lucy. Sie wusste, dass das, was Draco vorhin sagte, alles andere als nett war. Jedoch mochte sie die Slytherins irgendwie. Auch wenn sie gemein zu anderen waren, verstanden sie sich untereinander ziemlich gut.
„WIR sind eine Familie, Lucy! Nicht du und die da! Du bist meine Schwester. Meine Zwillingsschwester!" schrie Harry sie an.
„Hör auf mich so anzuschreien. Das weiß ich. Aber wir beide haben nichtsdestotrotz ein eigenes Leben. Du hast deine Freunde und ich habe meine. So ist das nunmal Harry!"
„Die Wahl deiner Freunde solltest du nochmal überdenken.." sagte Harry zu ihr, ließ sie stehen und ging wieder zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors
„Harry..." sagte Lucy leise als die fette Dame wieder den Eingang verschloss.
Was sollte Lucy tun? Sich von ihrem Haus, den Slytherins fernhalten? Wie stellte sich Harry das nur vor? Sie hatte Leute um sich herum, die sie mochten und die sie mochte. Auch wenn sie fies zu anderen sein konnten. Lucy war irgendwie ein Teil von ihnen.
Lucy überlegte, was sie machen könnte. Bis zum Abendessen war noch Zeit und auf die Slytherins hatte sie gerade keine Lust. Sie wollte lieber allein sein. Sie dachte nach und beschloss in die Bibliothek zu gehen. Vielleicht fand sie ein Buch über alte Magie. Morgen hatte sie ihren ersten Unterricht, bei dem sie lernen sollte die Kontrolle über ihre Magie zu erlangen.
In der Bibliothek angekommen, ging sie Regal für Regal ab. Nichts, was alte Magie beinhaltete.
Das einzig auffällige waren die vielen Spinnen.
Und nicht nur das, die Spinnen schienen alle gemeinsam in eine Richtung zu laufen. Sehr merkwürdig, dachte sich Lucy. Jedoch ließ sie sich nicht weiter ablenken und suchte weiterhin Regal für Regal ab. Aber Fehlanzeige.
Einige Stunden vergingen und dann fiel ihr auf, dass es gleich Zeit für Abendessen ist. Eigentlich hatte sie nicht viel Hunger, entschied sich aber trotzdem hinzugehen.
Sie verließ also die Bibliothek und lief zur großen Halle. Sie setzte sich zu den Slytherins und schaute zu Harry rüber. Dieser wirkte immer noch angespannt und unterhielt sich mit Ron und Hermine.
„Warum so angespannt, Potter?" fragte Draco sie.
„Nichts." sagte Lucy bedrückt. Sie aß ihr Abendessen und unterhielt sich nicht weiter mit den anderen. Sie hatte gerade keine Lust auf irgendjemandem. Sie wollte lieber allein sein.
Der Abend verging und als Lucy am nächsten Morgen aufstand, hatte sie immer noch schlechte Laune und wollte ihre Ruhe.
Der Unterrichtstag verging leider nicht so schnell, wie sich es erhofft hatte. Jedoch war sie froh, nur wenige Fächer mit den Gryffindors zu haben. Mit Draco und den anderen sprach sie kaum. Nur das nötigste.
Nach dem Unterricht ging sie zu Snape.
Sie klopfte an seiner Tür und hörte ein tiefes „Herein."
„Ich bin's." antwortet sie.
„Gut, dann können wir jetzt anfangen." sagte Snape.
„Wir fangen klein an. Du siehst hier diese Spinne. Ich werde den Cruciatus-Fluch auf sie anwenden und du musst versuchen alte Magie in Form eines Schutzzaubers auf sie anzuwenden." erklärte er.
„Ich weiß nicht, ob ich das kann." Lucy schien unsicher.
„Nun, das werden wir herausfinden. Crucio!"
Die Spinne machte quälende Laute von sich. Lucy hielt sich die Ohren zu.
„Konzentrier dich!" sagte Snape zu ihr.
Lucy wusste nicht genau, was sie sagen sollte oder woran sie denken sollte, um so einen Schutzzauber auszulösen. Als Draco und Harry sich geprügelt hatten, handelte sie nur aus Emotionen.
Sie hielt ihren Zauberstab auf die Spinne und versuchte daran zu denken, ihr zu helfen und den Fluch zu beenden. Nichts passierte. Nach zirka fünf Minuten voller Qualen hörte Snape auf.
„Ich sehe, wir haben noch viel Arbeit vor uns." sagte er in einem ernsten Ton.
„Tut mir leid." seufzte Lucy.
„Lucy, das ist eine unglaubliche Gabe und du bist noch so jung. Du wirst es eines Tages schaffen."
„Können wir.. irgendwas anderes versuchen? Meintest du nicht auch, dass die alte Magie meine normale Magie verstärkt? Gelingen mir deswegen gleich alle Zaubersprüche, die wir bisher gelernt haben?" fragte Lucy neugierig. Ein Zauberspruch war ihr allerdings bisher nicht gelungen. Und das war der Patronuszauber. Sie hielt es jedoch nicht weiter für nötig ihn zu üben, da es zurzeit keinen Grund gab. Also ließ sie es. Eines Tages wird sie es schon schaffen.
„Das ist wahr. Deine Magie ist stärker als die von anderen Zwölfjährigen. Versuchen wir es mit ,Expelliarmus'." sagte Snape.
Lucy hielt ihren Zauberstab auf Snape.
„Naja, lass uns besser in einem größeren Raum üben." sagte Snape, als er kurz nachdachte.
Und so gingen sie in den Raum zur Verteidigung gegen die dunklen Künste. Da der Unterricht vorbei war, war eh keiner mehr da.
Lucy hielt also wieder ihren Zauberstab auf Snape.
„Expelliarmus!" rief sie.
Snape wurde nach hinten geschleudert und sein Zauberstab flog in Lucys Hand.
„Wow. Hast du das gesehen?" freute sich Lucy.
„Ja." sagte Snape trocken, als er wieder aufstand.
„Das ist echt cool!"
„Okay, ich denke für heute ist der Unterricht beendet. So etwas scheinst du scheinbar drauf zu haben. Konzentrieren wir uns auf Schutzzauber." sagte er und Lucy vermutete, dass es Snape unangenehm war, von einer Zwölfjährigen so zu Boden gebracht worden zu sein.
„Wir sehen uns." verabschiedete sie sich von ihm und ging.
Sie ging die Gänge entlang und sah wieder Spinnen. Es waren mehr als gestern und wieder gingen sie alle gemeinsam in eine Richtung. Während sie sich auf die Spinnen konzentrierte, legte jemand seine Hände auf ihre Augen und zog sie zur Seite.
„Hey, lass mich los!" schrie Lucy. Derjenige hielt nun eine Hand vor ihrem Mund.
„Ich bin's nur. Na, erschreckt?" und sie erkannte Dracos kichernde Stimme.
„Du bist so ein Idiot. Ich habe mich gerade auf die Spinnen konzentriert und du erschreckst mich so."
„Was für Spinnen?" fragte er verwundert.
„Da schau." sagte Lucy und deutete auf die Spinnen.
„Als ich gestern in der Bibliothek war, sind sie mir auch schon aufgefallen. So ein Verhalten für Spinnen ist doch ziemlich ungewöhnlich oder?"
„Nun, wir sind in Hogwarts. Was ist hier nicht ungewöhnlich?" fragte Draco unbeeindruckt.
„Komm mit, wir gehen zum Abendessen." sagte er daraufhin.
Die beiden betraten gemeinsam die große Halle. Einige Schüler saßen bereits auf ihren Plätzen. Unter anderem Harry und seine Freunde. Er verdrehte die Augen, als er Lucy mit Draco sah. Lucy schaute weg und setzte sich mit Draco an den Tisch zu den anderen.
Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Es war belastend, dass Harry und Draco so unterschiedlich waren und sich nicht ausstehen konnten. Und Lucy stand genau zwischen ihnen.
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Und doch liebt sie ihn
FanfictionHarry Potter hat eine Zwillingsschwester namens Lucy Potter. Sie könnten in ihrem Wesen und Entscheidungen unterschiedlicher nicht sein. Sie ist es Leid, dass ihr Zwillingsbruder all die Aufmerksamkeit bekommt. Diese Geschichte erzählt von ihr und i...