Panik

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„Guten Morgen, Severus." zwitscherte Lucy am frühen Morgen, als Severus Snape in die Küche kam.
„Kaffee? Und du hast Frühstück gemacht?" fragte Snape verwundert.
„Naja wir verbringen so wenig Zeit, seit ich an Hogwarts bin. Ich möchte die Zeit mit dir genießen, solange ich kann. In der Schule darf ja niemand wissen, dass ich bei dir lebe..." antwortete Lucy. Es fiel ihr schwer sich von dem Menschen fernzuhalten, der sie aufgezogen hatte.
„Du weißt, dass es sein muss." antwortete Snape. Lucy wusste, dass er nie der Gefühlsmensch war. Jedoch konnte sie seine Gedanken und Gefühle anhand seiner Ausdrücke gut erahnen.
„Ja. Aber das macht die Sache nicht leicht."
Lucy sah, wie er sie musterte.
„Ist das etwa Lippenstift?!" fragte Snape geschockt
„Ähm. Nur ein dezenter. Severus, ich bin schon fast erwachsen. Da probiert man sich eben aus." rechtfertigte sich Lucy.
„Du bist gerade einmal vierzehn Jahre alt, Lucy Potter. Mit siebzehn kannst du vielleicht so rausgehen aber nicht solange ich Verantwortung für dich trage!"
„Severus, es ist ein einfacher Lippenstift. Mehr nicht. Bitte lass mich doch mich selbst finden. Ich möchte mich halt ausprobieren. Ich bin ja schon fast eine Frau."
„Ja, bedauerlicherweise..." seufzte er. Lucy ahnte, dass es ihm nicht leicht fiel, ihr beim aufwachsen zuzusehen.
„Severus? Darf ich dich etwas fragen?" fragte Lucy vorsichtig.
„Sicher." sagte er in einem ernsten Ton.
„Warst du schon Mal verliebt?"
Snape schwieg eine Weile, dann sagte er: „Ja. Ich habe ein Mal in meinem Leben geliebt. Und ich liebe sie bis heute."
„Wer ist sie?" Lucy war neugierig.
„Das erkläre ich dir ein anderes Mal." sagte er und wandte sich von ihr ab. Sie wusste, dass sie scheinbar einen Nerv bei Snape getroffen haben musste.
Er wandte sich jedoch plötzlich ihr wieder zu und fragte skeptisch: „Gibt es einen Grund, weshalb du mich fragst?"
Lucy zögerte. Dann schüttelte sie den Kopf. Snape zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
„Trägst du diesen Lippenstift etwa für einen Jungen? Doch nicht etwa für Malfoy?"
Lucy schwieg zunächst. „Nein, wir sind nur Freunde. Mehr nicht." sagte sie dann und schaute auf den Boden.
„Bedauerlicherweise muss ich dir noch etwas übergeben. Du brauchst es für das kommende Schuljahr." sagte Snape in einem leicht verärgerten Ton.
„Was denn?" fragte Lucy neugierig.
„Ein Kleid."
„Was soll ich nächstes Schuljahr mit einem Kleid?"
„Das wirst du dann sehen. Ich habe die Maße von dir genommen und ein Kleid anfertigen lassen. Mehr darf ich dir erstmal nicht sagen." sagte Snape.
„Okay. Dann bin ich gespannt." Lucy hatte keine Ahnung, wieso sie unbedingt ein Kleid brauchte. Gab es etwa ein Fest?
In den nächsten Wochen passierte nicht viel. Lucy verbrachte die Wochen mit Snape ohne das Thema Liebe oder Ballkleid nochmal angesprochen zu haben und Lucy packte ihre Koffer für die Malfoys und das kommende Schuljahr. Sie würde wieder die letzte Woche bei den Malfoys verbringen und dann würden sie gemeinsam zur Weltmeisterschaft reisen.
Lucy verabschiedete sich von Snape. Sie umarmte ihn und gab ihm anschließend einen Kuss auf die Wange. Dann apparierte sie mit einem Hauselfen zu dem Anwesen der Malfoys. Sie klopfte an der großen Tür. Narcissa Malfoy öffnete die Tür.
„Lucy, liebes, du bist ja gewachsen. Und du wirst von Jahr für Jahr schöner." sagte sie und umarmte Lucy herzlich.
„Hallo, Lucy. Tritt ein. Draco ist in seinem Zimmer." sagte Lucius, der hinter Narcissa auftauchte.
„Danke sehr." sagte Lucy höflich, trat ein und übergab dem Hauselfen die Koffer. Dann ging sie nach oben in Dracos Zimmer. Sie klopfte an seiner Tür und als er sie öffnete, da klopfte ihr Herz dreimal so schnell.
„Schön dich zu sehen, Potter." sagte Draco und lächelte sie an.
Lucy umarmte ihn. Sie spürte seinen Herzschlag und spürte auch, wie er schneller klopfte. Nachdem sie sich voneinander gelöst haben, trat Lucy ein. Sie setzte sich auf sein Bett und er setzte sich neben sie. Lucy sah ihn an und verlor sich wieder in seinen Augen. Lucy räusperte sich.
„Weißt du, ob ein Fest oder Ball stattfindet?" fragte sie um abzulenken.
„Möglich. Mutter und ich haben bereits einen Festumhang besorgt." antwortete Draco.
„Ich habe auch schon ein Kleid. Ich habe es noch nicht gesehen." sagte sie.
„Du wirst sicher klasse darin aussehen." sagte er und schaute ihr tief in die Augen. Wieso machte er sie nur so nervös?
„D-danke. Meinst du wir müssen auch tanzen? Also so richtig mit Partner?"
„Ich weiß es nicht. Mutter und Vater haben nichts verraten. Aber wenn wir tanzen müssten, mit wem würdest du denn dann am liebsten tanzen?" fragte er neugierig und schaute ihr immer noch tief in die Augen.
„Ich weiß nicht. Jemand, den ich mag wahrscheinlich." sagte Lucy nervös. Am liebsten würde sie mit Draco tanzen aber das konnte sie ihm ja natürlich nicht sagen.
„Würdest du mit mir.." noch bevor Draco seinen Satz beenden konnte, klopfte Narcissa an der Tür.
„Ich wollte euch beide nicht stören. Das Essen ist jederzeit fertig." sagte sie und ging wieder hinaus.
„Was wolltest du fragen?" fragte Lucy ihn.
„Nichts wichtiges. Lass uns runtergehen."
Gemeinsam gingen die beiden nach unten und aßen mit seiner Familie.
Die Tage vor der Weltmeisterschaft verbrachten die beiden mit Quidditch spielen oder spazieren gehen. Lucy verliebte sich mit jeder Sekunde mehr und mehr in Draco.
„Harry ist auch dann da. Er und die Weasleys sitzen ebenfalls in der Ministerloge." sagte Lucy freudig.
„Na klasse. Hat man denn nirgendwo seine Ruhe?" fragte Draco genervt.
„Die Weasleys sind doch eigentlich ganz nett." sagte Lucy und zuckte mit den Schultern.
„Nett? Pahh! Blutsverräter sind das, sagt Vater."
„Malfoy, du darfst ruhig deine eigene Meinung haben. Ist doch egal, wer mit wem befreundet ist."
Draco grummelte nur. Wenn er nicht so stur wäre, wäre er perfekt, dachte sich Lucy.
Als der Morgen der Weltmeisterschaft hereinbrach, packten die Malfoys und Lucy schnell alles noch zusammen.
„Lucy, Draco, habt ihr alles?" fragte Narcissa, die beiden nickten und dann apparierten sie dorthin. Lucy hielt sich an Narcissa fest und Draco an Lucius.
Der Zeltplatz war voll von Hexen und Zauberern.
„Wenn sie nur nicht diese widerlichen Muggel hier hätten." sagte Lucius Malfoy und schaute sich angewidert um.
Narcissa stupste ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und deutete auf Lucy.
„Gut, Kinder. Dann gehen wir mal in unser Zelt. Unseres steht ein wenig abseits. Fernab von diesen Blutsverrätern." sagte Lucius und gemeinsam gingen sie auf zum Zelt. Das Zelt der Malfoys war riesig und luxuriös. Lucy staunte. Am Abend sollte das erste Spiel stattfinden. Bulgarien gegen Irland. Lucy war unparteiisch, jedoch fand sie den Sucher der Bulgaren ganz cool. Er war jung und bereits der beste und schnellste Sucher der Welt.
Bis zum Abend verbrachte Lucy die Zeit mit Draco im Zelt. Sie saßen am Tisch und unterhielten sich über die verschiedensten Dinge.
„Kinder, wir sollten langsam aufbrechen. Das Spiel beginnt bald." sagte Narcissa. Sie gab Lucy und Draco Ferngläser, damit sie besser zusehen konnten.
Dann gingen sie zum Stadion. Es waren Hunderttausende Zauberer und Hexen da. Lucy und die Malfoys gingen in die Ministerloge und setzten sich auf ihre Plätze. Lucy sah, dass sogar eine Hauselfe in der Ministerloge saß. Wem sie wohl gehörte? Nach einer Weile kamen Harry, Hermine und die Weasleys ebenfalls rein.
„Harry!" Lucy stand auf, ging zu ihm und umarmte ihn.
„Hey, Lucy. Schön dich zu sehen." sagte Harry und streichelte über ihren Rücken.
„Wo sitzt ihr?" fragte sie.
„Oh wir sitzen glaube ich weiter vorne als ihr." antwortete Harry.
„Oh Lucy, mein liebes Kind. Lass dich ansehen. Groß bist du geworden und noch viel hübscher als beim letzten Mal." Mrs. Weasley drückte Lucy fest an sich. Sie war eine sehr herzliche Frau.
„Danke Mrs. Weasley." sagte Lucy, die halb erdrückt wurde.
Lucy sah, wie Harry hinter ihr schaute und vermutlich die Malfoys ansah. Er sah ziemlich grimmig aus.
„Gut, wir gehen dann mal. Ich hoffe wir bekommen nochmal die Möglichkeit in Ruhe nachher zu reden." sagte Harry und setzte sich mit den Weasleys vorn hin. Lucy ging wieder zurück zu ihrem Platz.
„Widerlich. Diese Blutsverräter nehmen ein Schlammblut hier mit in die Ministerloge." hörte sie Lucius sagen. Draco nickte. Lucy wusste, dass er die Ansichten seines Vaters übernommen hatte und hoffte, dass sie ihn eines Tages umstimmen könnte. Dass er eines Tages sieht, dass die Welt nicht nur aus schwarz und weiß bestand.
„Lucy, setz dich. Es geht sofort los." sagte Narcissa zu ihr. Lucy setzte sich zwischen Draco und Narcissa. Das Spiel begann, nachdem die Mannschaften ihre Maskottchen präsentierten. Lucy sah den Sucher der Bulgaren, Viktor Krum und fand ihn klasse. Jedoch saß ihr Lieblingssucher genau neben ihr.
Das Spiel endete jedoch damit, dass Irland gewann.
„Geht ihr schonmal vor. Ich habe noch etwas zu klären." sagte Lucius. Also gingen Lucy, Narcissa und Draco ins Zelt.
Es vergingen wenige Minuten, als Lucy Krach von draußen hörte.
Sie wollte raus gehen und nachschauen, woher dieser Krach kam, jedoch hielte Narcissa sie am Arm fest.
„Es ist nichts weiter. Wir sollten hier drinnen auf Lucius warten." sagte sie und wollte Lucy beruhigen.
„Aber er ist noch da draußen und es klingt als wäre Panik ausgebrochen." sagte Lucy nervös.
„Nein, ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht. Ich kenne meinen Mann." sagte sie.
Lucy setzte sich auf einen Stuhl und lauschte dem Lärm. Es klang als würden Menschen vor Panik schreien. Jedoch klang es, als wäre es weit weg.
Lucy dachte daran, dass sie und die Malfoys ziemlich abseits waren. Der Lärm und die Panik schienen direkt aus der Masse zu kommen.
„Harry!" sagte Lucy und rannte raus.
„Warte!" hörte sie noch Narcissa hinter sich rufen allerdings war es Lucy egal. Sie musste Harry finden.
Wo war nur sein Zelt? Sie wusste nicht wie es aussah. Plötzlich wurde Lucy inmitten der panischen Masse geschubst, fiel zu Boden und wurde bewusstlos. Nach wenigen Minuten wurde sie wach, weil sie von jemanden getragen wurde.
„Mir war es von Anfang an nicht geheuer, dass du mit zur Weltmeisterschaft gehst." hörte sie jemanden sagen. Sie öffnete die Augen und sah Snape.
„Oh Severus, was ist passiert? Was ist los hier? Wo ist Harry?" fragte Lucy benommen.
„Deinem Bruder geht es gut." sagte er. Sie wusste nicht, ob er es nur sagte, um sie zu beruhigen oder ob es stimmte.
„Bleib hier, bis alles vorbei ist." Snape trug sie ganz an den Rand und versteckte sie hinter einem Gebüsch. Plötzlich sah sie etwas im Himmel.
„Severus... was ist das?" Lucy kam langsam immer mehr zu sich.
Snape sah geschockt aus.
„Wir müssen dich gut verstecken." antwortete er nur. Dieses Symbol, was am Himmel erschien, sah aus wie ein Totenkopf, aus dessen Mund sich eine Schlange ringelte.
Lucy lag immer noch hinter dem Gebüsch. Panik stieg in ihre Augen. Dann hörte sie, wie es immer ruhiger wurde. Offenbar löste sich die Panik auf.
„Lucy? LUCY!" jemand rufte nach ihr. Sie schaute durchs Gebüsch und sah Narcissa mit Draco. Snape sah Lucy an und flüsterte: „Kein Wort, dass ich hier war!" und apparierte.
„Ich bin hier!" rief sie. Narcissa und Draco gingen zu ihr. Sie sahen sie nicht also rief Lucy „Ich bin hinter dem Gebüsch!".
„Da bist du ja, Kind. Wir haben uns Sorgen gemacht. Wir müssen sofort los! Also komm." Narcissa half ihr beim Aufstehen und nahm sie bei der Hand. Lucy war noch ein wenig wacklig auf den Beinen. Draco merkte es und stütze sie beim Laufen.
„Da seid ihr ja. Wir müssen sofort zurück." sagte Lucius, als er seine Familie sah. Sie apparierten zurück zum Anwesen der Malfoys. Draco setzte Lucy auf einen Stuhl und nun sah man im Licht, dass sie eine kleine Wunde am Kopf hatte. Narcissa behandelte ihre Wunde. Sie säuberte sie und klebte ein Pflaster darüber.
„Das ist in wenigen Tagen weg." lächelte sie Lucy an.
„Was war denn eigentlich passiert? Warum waren alle panisch?" fragte Lucy und sah die Malfoys verwirrt an.
Narcissa schaute Lucius an und sagte dann: „Das wissen wir nicht genau. Du solltest dich auch erst ein Mal ausruhen, Liebes. Draco, bringst du Lucy bitte auf ihr Zimmer?"
Draco half Lucy beim Aufstehen. Er begleitete sie zum Zimmer.
„Kannst du.. noch mit reinkommen?" fragte Lucy ihn schüchtern.
„Ähm klar." antwortete er. Lucy wollte gerade ungern allein sein.
Sie legte sich ins Bett und er setze sich auf die Bettkante. Er deckte sie zu. „Hast du eine Vermutung, was passiert ist?" fragte Lucy ihn dabei.
„Naja. Ist doch klar. Die Todesser sind wieder da. Hast du das Mal am Himmel gesehen? Das war das Symbol des dunklen Lords." antwortete er. Lucy war geschockt. Sie wusste, dass ihr dieses Mal bekannt vorkam. Snape hatte es ihr bereits ein Mal beschrieben.
„Sind wir in Gefahr?" fragte sie ihn.
„Nein." grinste er sie an. Wusste Draco vielleicht mehr, als er zugab?

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt