Zwischen Leben und Tod

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Lucy öffnete ihre Augen. Sie befand sich auf einer Krankenstation. Alles war so hell. Und niemand war da.
„Hallo?" rief Lucy. Niemand war zu sehen und niemand antwortete. Sie stand von ihrem Bett auf. Sie sah zu ihrem Bein hinunter. Es war kein Biss mehr zu sehen. Schmerzen hatte sie auch keine mehr.
„Wie ist das möglich?" fragt sie erstaunt.
„Du träumst." antwortete eine ihr vertraute Stimme.
„Sirius?" fragte Lucy. Tatsächlich stand Sirius hinter ihr. Sofort umarmte sie Sirius.
„Du bist da! Sirius, ich bin so froh dich wiederzusehen!" weinte sie.
Plötzlich tauchten neben Sirius Severus und Lucys Eltern auf.
„Mom? Dad? Severus? Was ist hier los?" fragte sie die drei.
„Du träumst, mein Kind." antwortete Lily. Sie wirkten alle so real und echt, obwohl Lucy wusste, dass sie natürlich tot waren.
Lucy ging auf ihre Mutter zu und umarmte sie.
„Mom. Oh Mom. Ich wünschte ich hätte dich kennengelernt." weinte Lucy in ihren Armen. Lily strich ihr über ihr Haar und drückte Lucy fest an sich.
Lucy löste sich aus der Umarmung und ging auf James zu. Sie hatte Tränen in den Augen vor Freude ihre Eltern zu sehen.
„Dad!" weinte sie und umarmte ihn ebenfalls. Sirius stand neben James. Severus stand ein wenig abseits neben Lily.
„Du warst so tapfer, mein Engel." sagte James zu ihr.
Lucy drückte ihn ganz fest an sich. Es fühlte sich alles so real an.
„Was ist das hier für ein Ort?" fragte Lucy.
„Du bist auf der Krankenstation." antwortete Sirius.
„Aber wo sind all die Menschen?" fragte Lucy und ließ James los. Sie sah sich um. Alles war so hell und so leer.
„Sie können dich nicht sehen und du kannst sie nicht sehen." antwortete Lily.
„Aber wieso?" fragte Lucy neugierig. Sie verstand nicht, warum alles so anders war.
„Dein Geist ist wieder erwacht." antwortete James.
„Wovon sprichst du?" fragte Lucy immer noch verwirrt.
„Dein Geist ist wieder erwacht aber dein Körper kämpft noch." erklärt Sirius.
„Bin ich.. etwa tot?" fragte Lucy. Sie sah sich ihre Hände an. Dann sah sie, dass das Blut von Snape auf ihrem Hemd ebenfalls weg war.
„Nicht ganz. Dein Geist hat sich ins Leben zurückgekämpft. Dein Körper jedoch muss auch noch den Weg zurück ins Leben finden." erklärte Snape.
„Kann ich irgendwas tun? Ich möchte noch nicht sterben.." sagte Lucy.
„Ich fürchte nicht, mein Liebling. Aber du wirst es schaffen, da bin ich mir sicher." sagte Lily zu ihr.
„Was passiert denn, wenn man stirbt?" fragte Lucy unsicher. Sie sah alle vier abwechselnd an.
„Es ist friedlich und nicht so schlimm, wie du es dir sicher vorstellst. Doch deine Zeit ist noch lange nicht gekommen, Kleines." erklärte Sirius.
„Werde ich euch dann irgendwann alle wiedersehen?" fragte Lucy, während sie weinte.
„Das wirst du. Doch noch ist deine Zeit nicht gekommen. Du wirst leben, Lucy." sagte Snape.
„Du wirst ein glückliches Leben führen. Ganz genau so, wie du es dir vorstellst und wünscht." sagte Lily.
Lucy verstand, dass es noch nicht an der Zeit für sie war. Sie musste sich zurück ins Leben kämpfen. Sie wollte so sehr leben.
Lucy ging zu Severus und umarmte ihn fest.
„Danke, Severus. Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt. Für uns. Du hast uns in die richtige Richtung gelenkt, damit wir eines Tages Voldemort besiegen können. Du hast mich zu der Lucy gemacht, die ich heute bin. Das werde ich nie vergessen. " sagte Lucy leise zu ihm.
Dann umarmte sie noch einmal ihre Eltern und als letztes ging sie zu Sirius.
Dann ließ sie ihn los und sah alle vier noch einmal an.
„Ich danke euch. Euch allen! Ihr habt so viel für Harry und mich getan und euch geopfert. Auch wenn ich nicht bei euch aufgewachsen bin, Mom und Dad, bin ich wohl behütet aufgewachsen. Severus und auch Sirius haben sehr viel für mich getan. Ich liebe euch alle so unglaublich und möchte mich eigentlich noch gar nicht von euch verabschieden." Lucy weinte bei ihren Worten.
Lily kam auf sie zu.
„Dieser Abschied ist nicht für immer. Eines Tages, wenn du alt bist und ein langes Leben hinter dir hattest, werden wir wieder vereint sein." sagte Lily und drückte Lucy noch einmal fest an sich.
„Nun geh durch die Tür, mein Engel." sagte James zu ihr.
Lucy sah zu der Tür, die aus der Krankenstation rausführte. Sie öffnete sie und dahinter war ein sehr helles Licht erkennbar.
„Ich danke euch für alles." sagte Lucy lächelnd und mit Tränen in den Augen. Dann ging sie durch die Tür.
Alles wurde schwarz.
Lucy hörte Stimmen.
„Ron! Hermine! Seht nur!"
„Ist sie wach?!"
„Schaut, ihre Hand bewegt sich!"
Lucy öffnete ihre Augen.
„Lucy! Oh Lucy! Du lebst!" Harry weinte vor Freude.
Lucy sah sich um. Ihr Kopf tat ein wenig weh und sie war noch verwirrt, was eigentlich geschehen war und wo sie sich befand.
„Wo bin ich? Was ist passiert?" fragte Lucy.
„Du wurdest von der Schlange gebissen. Neville hat dich gerettet." erklärte Harry ihr. Lucy sah, dass er weinte.
Langsam kehrten ihre Erinnerungen zurück.
„Harry, wir haben ihn besiegt. Voldemort ist tot." sagte Lucy geschwächt aber voller Freude.
„Jetzt können wir endlich normal leben." lächelte er.
Dann sah er an Lucy vorbei.
„Da wartet noch jemand auf dich." sagte Harry und lächelte zu Lucy.
Lucy setzte sich im Bett auf. Ihr war noch ein wenig schwummrig. Sie setzte sich auf die Bettkante und sah nun, wen Harry meinte.
„Draco!" rief sie vor Freude. Sie sprang vom Bett und fiel fast hin, da sie noch schwach auf den Beinen war. Harry hielt sie fest und sagte „Vorsicht!".
Doch Lucy war es egal, sie ging langsam auf Draco zu, der ihr ebenfalls entgegenkam, und fiel ihm in die Arme.
„Du hast es geschafft." sagte Draco mit einem Lächeln und einer Träne im Auge.
Sie drückte ihn ganz fest an sich und weinte. All die Last der vergangenen Jahre fiel von ihren Schulter. Der Kampf war vorbei. Harry und Draco lebten. Das war alles, was Lucy noch wichtig war nach Severus' Tod.
Lucy und Draco sahen sich an.
Er drückte ihren Kopf fest an seine Brust.
„Du lebst, Lucy. Ich hatte solche Angst um dich." sagte er.
„Es ist vorbei, Draco. All die schwere und schreckliche Zeit ist vorbei. Wir können wieder normal leben und glücklich sein." sagte Lucy voller Glück und Freude.
Draco nahm Lucys Kopf in seine Hände und küsste sie leidenschaftlich. Danach drückte er sie wieder fest an sich. Lucy war so froh, dass er lebte. Sie hatte ihn seit des Vorfalls im Raum der Wünsche nicht mehr gesehen und wusste nicht, was mit ihm geschehen war.
„Ich habe dich überall gesucht. Ich wünschte, ich hätte verhindern können, dass du.." sagte er mit zittriger Stimme.
„Draco, alles gut. Ich lebe und das ist die Hauptsache." beruhigte sie ihn.
Lucy sah im Augenwinkel Neville.
„Ich muss mich noch bei jemandem bedanken." sagte Lucy zu Draco und löste sich aus seinen Armen.
Sie ging langsam auf Neville zu, der sie noch gar nicht mitbekam. Sie tippte ihm auf die Schulter.
„Lucy! Du hast überlebt!" schrie Neville glücklich, als er sich zu ihr umdrehte.
Lucy umarmte ihn sofort.
„Du hast mich gerettet, Neville. Deinetwegen habe ich überlebt." sagte Lucy glücklich. Neville, der überrascht von der plötzlichen Umarmung war, streichelte verlegen über ihren Rücken.
„Ich werde dir auf ewig dankbar sein und stehe tief in deiner Schuld. Wenn ich mich eines Tages revanchieren kann, dann lass es mich wissen." sagte Lucy zu ihm.
„Lucy, du musst dich nicht dafür bedanken."
„Doch. Wärst du nicht gewesen, dann wäre ich nicht mehr hier. Du bist mein Retter, mein Held." sprach Lucy ihm glücklich zu.
Neville wurde ein wenig rot im Gesicht. Dann ließ Lucy Neville los und ging wieder zurück zu Harry, der sie lächelnd in den Arm nahm.
„Jetzt können wir in Frieden leben, Luce. Wir können ein ganz normale Leben führen." sagte Harry erleichtert.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt