Der Kuss

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Du Schüler verabschiedeten sich und verließen nach und nach den Raum der Wünsche. Lucy und Harry blieben als Letztes.
„Du bist eine tolle Lehrerin." sagte Harry stolz zu ihr.
„Und du ein toller Lehrer." lächelte sie ihn an.
„Geh du zuerst raus. Den nächsten Termin, wirst du ja mitbekommen." sagte Harry zu ihr. Lucy nickte und verließ den Raum der Wünsche.
Sie ging allein in den Keller. Plötzlich zog sie jemand in einen Raum.
„Draco? Was machst du?" fragte Lucy überrascht. Sie stand mit ihm in einem kleinen Raum, der hin und wieder wohl als Lager genutzt wurde.
„Hier können wir endlich allein sein" sagte er und kam näher. Er stand direkt vor Lucy und schaute ihr tief in die Augen. Lucy starrte ihn einfach nur verliebt an. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und kam ihr langsam näher. Lucy war bereit. Sie wollte nicht mehr weglaufen. Sie schloss die Augen und spürte, wie wenige Sekunden später seine Lippen ihre berührten. Ihr ganzer Körper kribbelte, ihr Herz schlug immer schneller und immer lauter. Lucy war noch nie so glücklich gewesen. Er löste sich von ihren Lippen und sah sie glücklich an.
„Du bist ja gar nicht weggelaufen." grinste er. Lucy wurde rot.
„Tut mir leid. Ich war.. nervös. Du machst mich einfach nervös. Aber diesen Kuss bereue ich ganz sicher nicht." sagte sie und gab ihm direkt noch einen Kuss. Sie standen einige Minuten dort, in diesem kleinen Lager und küssten sich. Er fasste ihr mit einer Hand an die Taille, mit der anderen strich er ihr beim küssen über die Wange. Lucy legte ihre Arme über seine Schultern und genoss jede einzelne Sekunde mit ihm.
„Hast du Lust, mit mir die Sterne anzusehen?" fragte er sie. Lucy nickte glücklich und gemeinsam stiegen sie den Astronomieturm hoch. Draco nahm sie an die Hand dabei. Lucy fühlte sich, als würde sie träumen. Sie stützten sich beide ans Geländer und sahen in den Himmel.
„Es ist wunderschön, nicht?" fragte sie ihn verträumt.
„Weißt du, was das ganze noch verschönern würde?" fragte er sie.
Lucy sah ihn fragend an, dann küsste er sie intensiv auf dem Astronomieturm, mit den Sternen im Hintergrund und sagte nach dem Kuss „Genau das hier." Lucy lächelte und lehnte dann ihren Kopf an seiner Schulter an, während sie weiterhin die Aussicht betrachteten.
„Ich wünschte, der Abend mit dir würde nie vergehen." sagte Lucy.
„Wieso? Wir haben doch noch so viele Wochen, Monate und Jahre Zeit." sagte er.
Lucy sah ihn an.
„Meinst du das Ernst?" fragte sie ihn. Er nickte.
„Meinst du, ich küsse dich und das war's? Ich wollte fragen, ob du mit mir ausgehen willst."
„Natürlich, möchte ich das!" Lucy freute sich wie ein kleines Kind.
„Aber wir dürfen uns nur heimlich treffen, wenn Umbridge uns beim küssen sieht, zieht sie uns sicherlich viele Hauspunkte ab." ergänzte Lucy.
„Außerdem darf ich als Mitglied des Inquisitionskommando schlecht die Regeln missachten." sagte Draco und beugte sich wieder zu ihr herunter, um sie zu küssen. Lucy stoppte ihn und grinste ihn an.
„Aber heimlich darfst du die Regeln brechen, ja?"
„Was die Umbridge nicht weiß, macht sie nicht heiß." sagte Draco. Lucy grinste und gab ihm einen kleinen Kuss.
„Es ist schon spät. Wir müssen ins Bett." sagte Lucy.
„Wir, als Vertrauensschüler, dürfen doch aber noch durch die Gänge gehen?"
„Ja gut. Aber nicht so lange, ich bin echt müde." sagte Lucy und gähnte.
„Schon klar. Ich bring dich aber noch zu deinem Zimmer." sagte er und küsste ihre Stirn.
Die beiden gingen dann gemeinsam durchs Schloss in Richtung Keller. Da es spät war und alle anderen Schüler, bis auf die Vertrauensschüler schliefen, liefen Draco und Lucy Händchen haltend. Sie wussten, dass sie es nicht am Tage machen konnte, daher nutzen sie den Abend. Und so führten sie dies jeden Abend so weiter. Sie küssten sich, betrachteten die Aussicht und genossen die Nähe zueinander.
An einem Morgen sagte Harry zu Lucy: „Dank Umbridge müssen wir unsere Quidditch-Teams genehmigen lassen. Unter ‚Schüleraktivitäten von mehr als drei Personen' zählt auch Quidditch darunter."
„Ernsthaft?! Das ist doch lächerlich." sagte Lucy.
„Ihr habt ja Glück. Snape hat schon dafür gesorgt, dass Slytherin genehmigt wird. Bei uns wird es erst noch überprüft." sagte Harry genervt.
Deswegen hatte Lucy davon nichts mitbekommen, da Snape sich bereits darum gekümmert hatte. Lucy war froh darüber. Bald würden auch die ersten Quidditch-Spiele anfangen. Die Trainingsstunden waren für Lucy nicht leicht. Sie war von Dracos Anwesenheit als Sucher ziemlich abgelenkt. Trotzdem erzielte sie viele Tore. Und Draco wurde bei jedem Tor, was sie erzielte, stolzer und stolzer.
Viele Tage vergingen. Und es war für die beiden nicht einfach ihre Beziehung zu verheimlichen. Das Verlangen zueinander war sehr groß. Am liebsten würden sie sich die ganze Zeit küssen. Das konnten sie jedoch nur heimlich spät abends machen. Während Draco im Inquisitionskommando für Recht und Ordnung sorgte, brachte Lucy ihren Mitschülern heimlich bei, sich gegen dunkle Zauberer zu verteidigen. Die Weihnachtsferien rückten immer näher. Die DA-Mitglieder waren nun bereit den Patronuszauber zu üben.
„Ihr müsst an eine sehr schöne Erinnerung von euch denken. Etwas, was euch Kraft gibt. Und dann sagt ihr ,Expecto Patronum!'" erklärte Harry.
„Halt deinen Zauberstab höher, Neville." sagte Lucy zu Neville und korrigierte ihn. Tatsächlich gelang vielen der Patronuszauber. Wenige hatten ihre Gestalt angenommen, jedoch kam aus fast allen Zauberstäben ein weißer Nebel.
„Das ist ein sehr guter Anfang!" sagte Lucy stolz.
Lucy sah, wie Harry mit Cho noch im Raum der Wünsche blieb. Sie beeilte sich, damit die beiden alleine waren. Als sie den Raum verließ kam Draco um die Ecke. Hoffentlich hat er nicht die Tür gesehen, dachte sich Lucy.
„Hey, Kleine." sagte er zu ihr und ging freudig auf zu sie. Er wollte sie küssen. Lucy zögerte kurz, da sie sich nicht sicher war, ob sie beobachtet werden. Sie ließ den Kuss dann jedoch zu. Draco drückte sie leicht gegen die Wand und sie genoss den Kuss mit ihm.
„Finger weg, von meiner Schwester!" hörte Lucy Harry rufen. Sie hatte ganz vergessen, dass er noch mit Cho im Raum der Wünsche war.
„Dein Ernst, Harry? Ich habe dir und Cho doch auch extra Privatsphäre gelassen. Wieso kannst du mir meine nicht lassen?!" fragte Lucy genervt.
„Bist du mit dem jetzt etwa zusammen?!" Harry war wütend. Lucy spürte, dass Harry wieder von seiner Wut kontrolliert wurde.
„Und wenn es so wäre, ginge es dich ja wohl gar nichts an, Pottah!" sagte Draco und ging provokant auf Harry zu.
„Jetzt schlagt euch nicht wieder die Köpfe ein." sagte Lucy und rollte mit den Augen. Langsam fand sie diese ständigen Prügeleien lächerlich.
„Und ob mich das etwas angeht, mit wem meine Schwester rummacht!" Harry starrte ihm wütend in die Augen.
„Lucy trifft ihre eigene Entscheidungen!"
„Wenn sie jedoch die falschen trifft, bin ich als Bruder zur Stelle!" sagte Harry wütend und schubste Draco. Snape kam währenddessen um die Ecke.
„Was ist hier los?!" fragte er die beiden Jungs.
„Gar nichts, Sir." erwiderte Harry.
Snape sah zu Draco, der vom Boden aufstand.
„Warum liegt dann mein Schüler auf dem Boden, Potter?!"
„Er ist gestolpert." log Harry.
„Was sagen Sie dazu, Miss Potter?" Snape drehte sich zu Lucy.
Lucy wusste nicht, was sie tun sollte. Sollte sie Harry schützen?
„Ich.. ähm.. I-ich kam gerade erst dazu." log sie. Sie wollte sich nicht für einen von beiden entscheiden.
„So so. Sie werden nachsitzen, Potter. Morgen Abend." sagte er zu Harry und verschwand.
„Ganz klasse. Ich hoffe du bist zufrieden." sagte Harry genervt zu Lucy und ging weg.
„So ein Idiot." sagte Draco, während er Harry beim weggehen beobachtete.
„Ihr müsst euch aber auch immer prügeln! Könnt ihr euch nicht normal verhalten?"
„Er hat doch angefangen!" verteidigte sich Draco.
„Das ist doch egal. Steig doch einfach nicht drauf ein." sagte Lucy und rollte mit den Augen.
„Ist das gerade unser erster Streit?" grinste Draco und legte seinen Arm um Lucy.
„Ja, zurecht."
„Du bist süß, wenn du wütend bist." sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Ich muss jetzt aber auch zu den anderen. Du weißt ja, ich hab so einige Pflichten zu erfüllen." grinste Draco. Lucy küsste ihn zum Abschied und dann ging Draco davon.
Jungs sind solche Idioten, dachte sich Lucy. Ob sich ihr Bruder und ihr Freund jemals verstehen werden?

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt