Der Zaubereiminister teilte mit, dass der verstorbene Schulleiter Albus Dumbledore jedem von ihnen laut Testament etwas vererbt hatte. Ron bekam einen Deluminator. Hermine bekam das Buch „Die Märchen von Beedle dem Barden". Harry bekam den Schnatz, den er als Sucher in seinem ersten Quidditch-Spiel gefangen hatte. Lucy bekam einen Ring, der ziemlich normal aussah. Auf dem Ring befand sich ein weißer Stein, welcher ein Goshenit war. Sie bekam dazu einen kleinen Umschlag mit einer Notiz überreicht. Alle vier sahen sich verwundert an. Was sollten sie mit diesen Gegenständen erreichen? Inwiefern sollte ihnen das beim Kampf gegen Voldemort helfen?
Das Schwert Gryffindors wurde Harry ebenfalls vermacht, jedoch war Scrimgeour der Meinung, dass dies im Besitz der Schule war und deswegen nicht an Harry ausgehändigt werden konnte.
Scrimgeour wollte unbedingt die geheime Mitteilung Dumbledores herausfinden, die er in diesen Erbstücken vermutete. Warum sollte Dumbledore sonst ausgerechnet diesen vier Schülern als einzigen etwas Persönliches vererbt haben?
Jedoch wussten die vier auch nicht, was Dumbledore ihnen damit mitteilen wollte.
Der Zaubereiminister ging dann, nachdem er keine Antwort erhielt, sichtlich wütend hinaus. Die vier gingen wieder draußen zur Festtafel und berichteten, was Scrimgeour von ihnen wollte.
„Er hat jedem von euch einen Gegenstand vermacht? Und ihr wisst nicht, was er euch damit mitteilen möchte?" fragte Molly. Alle vier nickten gleichzeitig.
„Lucy, was steht in deiner Notiz?" fragte Harry sie. Lucy nahm den Briefumschlag in die Hand und öffnete ihn. Sie holte den Brief heraus und las vor:Liebe Lucy,
Dieser Ring hilft dir im Kampf gegen Voldemort. Ein Teil der alten Magie befindet sich in dem Stein des Ringes.
Bitte bedenke ebenso, dass nichts so ist, wie es scheint. Er ist immer noch für dich da.Albus Dumbledore.
Das „A" von Albus sah merkwürdig aus. Es sah aus, als wäre ein Symbol darin versteckt. Lucy kannte dieses Symbol jedoch nicht.
„Er ist immer noch für dich da? Wer? Der Ring?" fragte Harry verwirrt.
„Ich denke nicht, dass damit der Ring gemeint ist." sagte Hermine zu ihm.
Lucy hatte eine Vermutung. Es kam dafür nur einer in Frage aber das konnte sie natürlich nicht laut vor den anderen sagen. Nur die erwachsenen Ordensmitglieder wussten, dass sie bei Snape aufwuchs. Ihre Freunde und Harry jedoch nicht.
„Hast du eine Vermutung, was er damit meinen könnte?" fragte Hermine sie. Lucy tat auf ahnungslos und schüttelte nur den Kopf.
Sie betrachtete den Ring. Er sah schön aus. Scheinbar begab sich Dumbledore auf die Suche nach diesem Ring und fand ihn. Der Stein war weiß. So weiß, wie ihre Magie. Ihre Magie konnte die dunkle Magie bezwingen. Schwarz gegen weiß. Wer würde am Ende gewinnen?
Sie steckte sich den Ring an den rechten Ringfinger. Da sie Rechtshänderin war, gab ihr das Sicherheit in der rechten Hand. Sofort spürte sie ein Kribbeln in ihren Fingern, welches zum Ringfinger beziehungsweise zum Ring führte. Lucy fühlte sich mächtiger als vorher. Scheinbar verband sich ihre eigene Magie mit der Magie des Rings.
„Spürst du etwas?" fragte Harry sie, der neben ihr saß.
Sie nickte. „Ich fühle mich stärker als vorher. Der Ring gibt mir Kraft." erklärte sie.
„Jetzt brauchst du keine Sorge mehr zu haben, dass du die Schule nicht beschützen kannst." lächelte Harry.
„Ich werde alles tun, um Hogwarts zu schützen. Es ist unser Zuhause." sagte Lucy entschlossen.
„Du gehst nirgendwo hin." sagte Molly.
„Ich habe versprochen Hogwarts und meine Freunde vor den Todessern zu schützen!" sagte Lucy.
„Dafür haben wir Auroren."
„Ach ja? Tag für Tag werden Menschen getötet. Auch die Auroren und ihre Familien werden ausgeschalten. Mir können diese Widerlinge jedoch nichts anhaben. Sie können mir keine Flüche auf den Hals jagen. Außerdem kann ich andere schützen. Andere als mich.. so wie Ginny. Du würdest doch wollen, dass ihr nichts geschieht." sagte Lucy. Sie wusste, dass sie damit einen wunden Punkt bei Molly Weasley traf.
Molly schwieg und sah sie nachdenklich an.
„Sie ist alt genug, Molly. Außerdem darfst du ihre Magie nicht unterschätzen." sagte Arthur zu ihr.
„Du hast Recht. Beschütze unsere Kinder. Beschütze die Schule." sagte Molly zu Lucy. Lucy lächelte.
Nach dem Essen trafen sich Hermine, Ron, Harry und Lucy in Rons Zimmer und versuchten die anderen Nachrichten zu entschlüsseln. Sie stellten frustriert fest, dass sie die Nachrichten von Dumbledore nicht verstanden und dass er ihnen zu Lebzeiten nie Andeutungen dazu gemacht hatte. Wie sollte das bei der Jagd der Horkruxe helfen? Nur Lucys Erbe war erklärt.
Am nächsten Tag war keine Zeit mehr sich darüber Gedanken zu machen. Hermine packte für sich und die Jungs heimlich alles zur Abreise ein. Lucy und die anderen halfen bei der Hochzeitsvorbereitung.
Lucy und Harry würden sich mithilfe des Vielsafttranks heute zur Hochzeit in Cousin und Cousine der Weasleys verwandeln. Da die Familie sehr groß war, fiel es sowieso nicht auf. Lucy verwandelte sich also, zu ihrem Bedauern, in ein weniger schönes Mädchen mit roten Haaren, mit Hornbrille und vielen Pickeln im Gesicht. Niemand würde darauf kommen, dass sie es war. Harry nahm ebenfalls die Gestalt eines anderen mit roten Haaren an. Es handelte sich um Muggel aus dem nächsten Ort.
Lucy betrachtete sich im Spiegel und seufzte.
„Was los, Schwesterherz? Mal nicht die Schönste im ganzen Land?" lachte Harry.
„Halt die Klappe. Immerhin erkennt mich dadurch keiner. Das einzig Gute hierbei.." sagte Lucy unzufrieden.
„Es ist nur für einen Tag. Komm, zieh dein Kleid an." sagte Hermine und reichte Lucy ihr Kleid. Das Kleid war rot und ging bis zu den Knien.
„Nicht mal in diesem Kleid wird mich jemand zum Tanzen auffordern." sagte Lucy genervt.
„Da könntest du Recht haben." ertönte Harrys Stimme aus der Ecke. Lucy warf Harry einen Todesblick zu.
„Danke, sehr nett." erwiderte Lucy.
„Ich bin froh, wenn kein Typ mal etwas von dir will." sagte Harry und grinste.
„Okay, genug. Wir sollten langsam gehen." sagte Hermine, die bereits fertig war.
Lucy dachte daran, dass ihre Geburtstagsfeier nach der Hochzeit stattfinden würde. Erstmal jedoch stand das Brautpaar im Vordergrund.
Die Trauung lief sehr schön und romantisch ab. Alle applaudierten als Fleur und Bill sich die Ringe ansteckten und danach küssten. Lucy musste an Draco denken. Wie gern hätte sie sich das eines Tages mit ihm gewünscht. Auch wenn sie wusste, dass er scheinbar noch Gefühle für sie hatte, war es gerade kein guter Zeitpunkt, um die Beziehung wieder aufleben zu lassen. Er war ein Todesser. Er und seine Familie waren in Gefahr.
Am frühen Abend, als die Feier stattfand und das Brautpaar den Tanz mit ihrem Hochzeitstanz eröffnete, dachte Lucy daran, wie sie damals mit Draco tanzte. Selbst der Tanz mit Cormac war romantisch. Auch wenn er sich als ziemlicher Idiot entpuppte. Aber es war schön. Vor allem mit Draco.
„Möchtest du tanzen?" fragte Harry in seiner neuen rothaarigen Gestalt sie.
„Gern." sagte Lucy glücklich. Sie sahen sich in die Augen beim Tanzen und konnten alles um sich herum ausblenden. Es waren nur die beiden Geschwister. Ohne Probleme. Ohne Todesser. Ohne Voldemort. Auch, wenn sie nicht in ihrer ursprünglichen Gestalt waren. Das Gefühl der Geborgenheit war trotzdem da.
Lucy war glücklich. Das erste Mal seit langem.
Nach etlichen Liedern setzten die beiden sich und unterhielten sich noch, bis Harry sich zu Elphias Doge setzte. Er hatte einen Zeitungsartikel über Albus Dumbledores Leben verfasst und war offensichtlich ein guter Freund Dumbledores.
Lucy beobachtete Harry noch eine Weile und sah dann den anderen Leuten beim Tanzen zu.
Plötzlich tauchte der Patronus in Luchsgestalt von Kingsley Shacklebolt auf.
„Das Ministerium ist gefallen. Der Zaubereiminister ist tot. Todesser kommen." sagte der Patronus.
Sofort brach Panik aus. Lucy sah Harry, Ron und Hermine disapparieren. Sie disapparierte ebenso. Und zwar an den Ort, der ihr als Erstes einfiel.
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Und doch liebt sie ihn
FanfictionHarry Potter hat eine Zwillingsschwester namens Lucy Potter. Sie könnten in ihrem Wesen und Entscheidungen unterschiedlicher nicht sein. Sie ist es Leid, dass ihr Zwillingsbruder all die Aufmerksamkeit bekommt. Diese Geschichte erzählt von ihr und i...