Zurück Zuhause

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„Lucy!" hörte Lucy Narzissa sagen.
Lucy sah sich um. Neben Draco standen nun seine Eltern, die sie glücklich ansahen.
„Geh schon. Ich habe euch meinen Segen gegeben." sagte Harry zu Lucy.
„Wie meinst du das?"
„Ich habe dir und Draco meinen Segen gegeben. Ich habe verstanden, wie sehr ihr euch liebt und euch braucht. Du bist alt genug, Lucy. Und ich wünsche dir alles Glück der Welt. Das hast du verdient." lächelte Harry.
„Ich danke dir!" freute sich Lucy und umarmte ihn wieder kurz, bevor sie zu Draco und seiner Familie ging.
Narzissa umarmte Lucy ganz fest.
„Ich bin so froh, dass du lebst." sagte Narzissa dabei zu ihr.
„Und ich bin froh, dass ihr nun frei seid." lächelte Lucy. Narzissa kullerte eine Träne über die Wange und nickte. Lucius räusperte sich. Lucy sah zu ihm. Er ging auf Lucy zu. Er zögerte, dann reichte er ihr jedoch die Hand und sagte „Ich.. ähm .. konnte dir noch nicht danken, dass du meine Familie beschützt hast. Also danke. Wirklich, vielen Dank." sagte er verlegen.
„Nicht dafür." sagte Lucy nur.
„Miss Potter, was laufen Sie hier so fröhlich rum?! Sie müssen sich erholen!" sagte Madam Pomfrey empört, als sie Lucy sah. Lucy und Draco kicherten.
„Entschuldigen Sie." sagte Lucy und ging wieder zu ihrem Bett.
Draco kam ihr hinterher. Harry war nicht mehr da. Lucy sah ihn in der Ferne bei den Weasleys mit Hermine stehen. Sie lächelte in seine Richtung.
„Du hast lange nicht mehr gelächelt." sagte Draco zu ihr und lächelte sie dabei an. Lucys Bauch fing sofort wieder an zu kribbeln. Seine hellen Augen strahlten und er wirkte nicht mehr so müde und erschöpft.
„Du aber auch nicht. Es steht dir." sagte Lucy und lächelte ihn verliebt an.
„Wo ist eigentlich Duncan?" fragte Lucy und sah sich um.
„Hagrid kümmert sich um ihn." antwortete Draco. Lucy war erleichtert.
„Was wirst du nun tun?" fragte Draco sie. Lucy wusste nicht, was er meinte und sah ihn mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an.
„Naja. Nun, da Snape.. ähm.." stammelte Draco vor sich hin.
Lucy hatte daran nicht mehr gedacht. Sie war endlich wieder glücklich und hatte ihre Trauer total ausgeblendet. Draco bemerkte Lucys erstarrten Blick.
„Tut mir leid, ich wollte nicht-" fing Draco an.
„Schon gut." unterbrach Lucy ihn. Sie war nun eine Vollwaise. Schon wieder.
Draco wusste nicht, was er sagen sollte und schwieg.
„Ich werde helfen Hogwarts wieder aufzubauen und dann werde ich nach Spinners' End gehen. Ich sorge dafür, dass er anständig beerdigt wird, auch wenn ihn viele Leute verachten. Niemand wusste von seinen guten Taten.. Ich werde aber dafür sorgen, dass man erfährt, was für ein toller Mensch er war." sagte Lucy entschlossen.
Und so blieb Lucy noch bis zum nächsten Morgen auf der Krankenstation.
„Tut mir leid, Miss Potter. Aber das wird eine unschöne Narbe hinterlassen." sagte Madam Pomfrey zu Lucy verzweifelt, während sie sich noch einmal Lucys Schlangenbiss ansah.
„Schon gut. Ich weiß, dass Sie alles versucht haben. Narben sind keineswegs Makel. Sie zeigen, was wir im Leben durchgemacht haben und ich werde diese Narbe mit Stolz tragen." lächelte Lucy.
„Das ist die richtige Einstellung." sagte Madam Pomfrey fröhlich zu Lucy. 
„Sie sind nun entlassen. Viel Glück auf Ihrem weiteren Weg, Potter." sagte Madam Pomfrey zu Lucy. Lucy bedankte sich daraufhin und verließ die Krankenstation. Sie, Harry und die anderen halfen den Professoren beim Wiederaufbau von Hogwarts.
Nach vielen fleißigen Stunden des Aufbaus, betrachteten sie das neue Hogwarts. Gemeinsam und mit viel Magie haben sie es geschafft, das Schloss wieder herzurichten.
„Es sieht aus wie vorher." sagte Hermine zu Lucy, Ron und Harry. Sie standen zu viert vor dem Schloss und sahen hoch.
„Es ist schrecklich zu wissen, wie viele ihr Leben hier gelassen haben." sagte Lucy traurig und nachdenklich.
Ron sah bedrückt zu Boden. Hermine nahm seine Hand und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
„Was werdet ihr jetzt tun?" fragte Harry die anderen.
„Ich werde meinen Abschluss nachholen." antwortete Hermine.
„Ich habe nichts anderes von dir erwartet." grinste Harry.
„Ich werde diesen Ort nie mehr betreten." sagte Ron traurig. Auch Lucy legte ihren Kopf bemitleidend auf seine andere Schulter und legte ihren Arm um ihn. Sie kann seinen Verlust nur zu gut verstehen. Harry umarmte Ron, Hermine und Lucy. Die vier spendeten sich gegenseitig Trost.
„Ich werde auch niemals an diesen Ort zurückkommen. Ich muss Severus Tod erstmal verarbeiten. Harry hat es euch wahrscheinlich bereits erklärt. Er war wie ein Vater für mich. All die Jahre.. nur wegen eines machtsüchtigen schwarzen Magiers musste er sein Leben lassen.." sagte Lucy zu den dreien. Ihre Augen wurden ganz feucht, als sie wieder zum Schloss sah und an Snape dachte.
„Möchtest du mit mir zu Dumbledores Grab gehen?" fragte Harry sie.
Lucy fand die Frage merkwürdig und fragte ihn wieso.
„Das hier gehört ihm und ich gebe es ihm zurück." sagte Harry und holte den Elderstab heraus.
„Dumbledore hatte ihn die ganze Zeit im Besitz? Wahnsinn. Der mächtigste Zauberstab der Welt.." staunte Lucy.
Harry holte seinen eigenen Zauberstab heraus, der völlig zerstört war.
Reparo!" sagte er und innerhalb von Sekunden reparierte der mächtigste Zauberstab der Welt Harrys Zauberstab. Lucy ging gemeinsam mit Harry zu Dumbledores Grab. Harry öffnete das Grab, legte den Zauberstab zurück in Dumbledores Hand und schloss es danach wieder.
„Er soll auch eine ordentliche Grabstätte bekommen..." sagte Lucy nachdenklich. Sie sah Harrys verwirrten Blick.
„Severus meine ich." erklärte Lucy. Nun verstand Harry. Er legte seinen Arm um Lucys Schulter.
„Das wird er. Dafür sorge ich." beruhigte Harry sie. Lucy lächelte ihn an. Snape musste erst sterben, ehe Harry ihn respektierte und verstand. Doch Lucy war froh, dass Harry endlich begriff, was für ein mutiger und toller Mann er war.
Als wenige Tage später Lucy mit Duncan wieder in Spinners' End ankam, war es für sie schwierig das leere Haus zu betreten. Im Wohnzimmer lag immer noch der Tagesprophet, den Snape immer las.
Sie ging auf ihr Zimmer und warf ihren Koffer aufs Bett. Duncan sprang auf ihr Bett und streckte sich.
„Bei Hagrid ging es dir ziemlich gut. Ab jetzt gibt es weniger Leckerchen für dich." kicherte Lucy und strich über Duncans dicken Bauch. Er miaute wenig erfreut. Dann stand er auf und rannte die Treppe hinunter.
Lucy war verwundert, wo er auf einmal hin wollte und lief ihm hinterher.
Er war im Wohnzimmer und ging zum Tagespropheten. Er miaute und deutete auf die Zeitschrift.
„Was ist denn? Duncan, ich verstehe nicht, was du mir mitteilen möchtest." sagte Lucy.
Sie nahm den Tagespropheten in die Hand. Dabei fiel ein kleiner Zettel heraus.
Lucy hob ihn auf.

Mein liebes Kind,

wenn du diesen Brief liest, bin ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Du bist gerade bei den Malfoys während ich dir diesen Brief schreibe.
Ich teile dir mit, dass du immer noch nicht sicher bist. Sieh in die Schublade meiner Kommode im Schlafzimmer.
Bitte pass auf dich auf. Ich werde auch nach meinem Tod immer für dich da sein. Für immer.

Severus

Lucy stand sofort auf und ging ins Schlafzimmer. Sie ging zu der besagten Kommode und öffnete die oberste Schublade.
Lucy fand die andere Hälfte des Zaubertranks aus dem Buch.
„Er hatte es die ganze Zeit hier versteckt.." murmelte Lucy vor sich her.

Der Trank zur mächtigsten Entfaltung der alten Magie

Diese Trank sorgt gemeinsam mit dem Ring, der alte Magie enthält, für die volle Entfaltung der Kraft des Trägers der alten Magie. Er hält wenige Minuten an, ist jedoch in der Lage, selbst den dunkelsten Magier der Welt auszulöschen.
Mit Bedacht anwenden!
Vor Feinden versteckt halten!

Unter den letzten Worten wurde die Seite halbiert.
Sie kramte weiter in der Schublade und fand die andere andere Hälfte der Seite mit dem Rezept darauf. Die Rezeptur war noch verändert, doch Lucy wusste, dass es die richtige Hälfte war.
Sie fügte die beiden Hälften zueinander. Der Riss war identisch.
Dann sah sie in der Schublade einen weiteren Zettel. Es war ebenfalls eine Seite aus einem Buch.
Darin stand folgendes:

Behältnis zur Aufbewahrung alter Magie

Es gibt ein Behältnis, womit man die alte Magie des Trägers auffangen kann, welche vorher von dem Träger getrennt wurde. Dieses Behältnis fängt die vererbte alte Magie des Trägers nach diesem Vorgang auf und macht es nun möglich, die Magie auf frei wählbare Zauberer zu übertragen.
Mit Bedacht anwenden!
Diese Magie darf niemals in falsche Hände geraten!

Lucy wollte weiterlesen, doch sie hörte ein Klopfen und erschrak. Sie war gerade so schockierte darüber, dass es tatsächlich einen Weg zu geben schien, mit dem ihr ihre Magie geklaut werden kann. Es war also doch nicht nur ein Gerücht. Doch, wie es möglich war, stand darin nicht.
Doch nicht umsonst würde es so ein Behältnis geben.
Es klopfte wieder und diesmal lauter.
Lucy stopfte die Zettel zurück in die Kommode und lief zur Haustür.
Sie öffnete die Tür.
„Draco!" sagte sie überrascht.
Sie freute sich zwar ihn zu sehen, doch es war gerade nicht der richtige Zeitpunkt für sie. Sie würde sich gerne weiter mit den Geheimnissen ihrer Magie beschäftigen.
„Darf ich reinkommen?"
„Aber natürlich." sagte sie und öffnete die Tür weiter, damit er eintreten konnte.
„Hier hast du also die ganze Zeit gewohnt. Echt schön hier." sagte er und betrachtete das Haus, in dem Lucy mit Snape all die Jahre über lebte.
„Danke." sagte Lucy. Duncan kam miauend an und umkreiste Draco glücklich.
Sollte sie ihm davon erzählen? Nun hatte sie wieder Angst in Gefahr zu sein. Doch Voldemort war tot, sie musste sich nicht mehr fürchten.
„Ich muss dir etwas sagen." sagte Lucy zu ihm.
Draco schien nervös.
„Kann das kurz warten?" fragte er sie. Er holte etwas aus seiner Anzugshosentasche. Es war eine kleine Schatulle.
„Draco.." sagte Lucy überrascht.
Er kniete sich vor ihr hin.
„D-draco, was tust du?" fragte sie überrumpelt.
Er kniete vor ihr und hielt die nun geöffnete Schatulle mit einem wunderschönen Ring darin in seiner rechten Hand.
„Heirate mich, Lucy Potter."

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt