Chapter 12

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Nilay

Mit unserem Schulprojekt kamen wir gut voran und um es zur vervollständigen war ich nun auf dem Weg zu Leif's Zuhause. Schließlich gehörte ja auch der Besuch und die Beschreibung des Wohnraumes zur Aufgabe.

>Und das ist der Pracht Wohnkomplex, in dem ich und meine Mutter hausen.< Sagte Leif sarkastisch und deutete grinsend auf ein verkommenes Hochhaus.

>Und das Beste ist, man ist nie alleine! 24 Familien hausen in dieser beschaulichen Villa.< Er hatte offensichtlich Spaß daran den Reiseführer zu spielen und ich musste kichern.

Wir kamen in den Hausflur und fuhren mit einem sehr instabil wirkenden Fahrstuhl hinauf. >Da wären wir.< Leif deutete auf eine dunkelblaue Wohnungstür. In dem Gang gab es noch drei weitere Wohnungstüren, hier lebten wirklich so viele Menschen.

Er schloss die Tür auf und wir traten in einen kleinen Flur. Ein heimlicher Duft strömte in meine Nase und sorgte dafür, dass ich mich sofort wohl fühlte.

Wir zogen unsere Jacken und Schuhe aus und währenddessen blieb mein Blick an den vielen Fotos an den Wänden hängen. Bei dem Anblick musste ich sofort grinsen. >Meine Mum liebte es jeden noch so unwichtigen Moment zu fotografieren und hier zu verewigen.< Erklärte Leif mit einem schiefen Lächeln.

>Das ist wirklich eine sehr schöne Tradition~ Vor allem weil ich jetzt so süße Bilder von dir in Kindertagen zu Gesicht bekomme.< Kicherte ich. Die meisten Fotos waren von Leif. Aber es gab auch sehr viele Familien Fotos. >Ist das dein Vater?< Fragte ich und deutete auf eins der Fotos, wo Leif und ein Mann in einer Bucht standen und in die Kamera grinsten.

>Ja... das ist er.< Ich merkte sofort, wie sich Leif's Stimme veränderte. Er klang traurig, aber irgendwie auch glücklich. >Ihr seht so glücklich aus...< Murmelte ich gedankenverloren und dachte dabei an die Fotos bei uns zuhause. Bei uns gab es nicht ein einziges Foto auf dem jemand lächelte. Seine Wohnung fühlte sich so viel wohler an, bei uns hatte ich oft nicht mal das Gefühl, dass lebendige Menschen in diesem Haus lebten.

Leif führte mich durch die kleine Wohnung, was um einiges schneller ging als bei mir zuhaus. Er zeigte mir die kleine Küche mit den hübschen alten Schränken, auf die jemand ein paar Blümchen gemalt hatte und das Wohnzimmer, in welchem ebenfalls etliche Bilder an den Wänden hingen. Das war wirklich eine niedliche Wohnung~

Als letztes kamen wir in Leif's Zimmer.



Leif

>Das ist also dein Zimmer.< Nilay sah sich neugierig in meinem Zimmer um. Ich hatte es für den heutigen Tag zum ersten Mal richtig Mal. Dafür hatte ich die letzten Tage ganz schön geknechtet, das Zimmer so sauber und ordentlich zu bekommen war echt harte Arbeit gewesen.

>Irgendwie hatte ich es mir nicht so schlicht und ordentlich vorgestellt~<Nilay grinste mich verschwörerisch an. Ich schnalzte mit der Zunge und hob meine Hände. >Du hast mich ertappt~ Ich habe die letzten Tage mit aufräumen verbracht, schließlich soll in unserer Arbeit nicht stehen dass ich auf einer Müllkippe schlafe.< Gab ich lachend zurück. 

>So schlimm?< Fragte er ebenfalls lachen. Ich zog die Augenbrauen hoch und zog die Luft ein. >Wenn du wüsstest... Ich habe drei volle Tage gebraucht, bis es hier so aussieht.< Nilay gluchste immer noch vor sich hin. Man ich war so glücklich dass er hier war~ 

Plötzlich drehte sich Nilay zu mir und umarmte mich. >Vielleicht klingt das jetzt ein bisschen merkwürdig, aber ich bin überglücklich hier zu sein.< Hauchte er und lächelte mich verlegen an. Ich streichelte seine Wange und gab ihm einen sanften Kuss.

Never give upWhere stories live. Discover now