Chapter 9

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Leif

Da es schon spät war versuchte ich wenigstens noch ein bisschen Schlaf zubekommen und erstaunlicher weise musste ich wohl doch relativ schnell eingeschlafen sein, denn am Morgen fühlte ich mich im Gegensatz zu sonst ziemlich ausgeschlafen.

Ich ging aus dem Bett direkt zum Badezimmer, duschte und zog mich in meinem Zimmer wieder an. Dann frühstückte ich schnell, das Schulbrot zu machen hatte ich keine Lust mehr, putzte meine Zähne und ging zum Flur. Ich schnappte mir meinen Mantel, zog mir währenddessen gleich meine Stiefel an und streifte mir meine Mütze über den Kopf. Die Schultasche lag wie immer in der Ecke neben der Tür, ich griff nach ihr und schloss die Wohnung ab.

Heute hatte ich noch genug Zeit und konnte wohl noch am Cafe' halt machen um mir einen Cappuccino zu bestellen.

Gemächlich fuhr ich mit meinem Rad zum Cafe'. Nach dem Kälte Rückfall letztens konnte man jetzt deutlich spüren, wie der Frühling langsam einbrach. Es war schon deutlich wärmer und heller draußen. Auch die Straßen waren jetzt belebter.

Normalerweise hatte ich vor der Schule nie Zeit und deshalb hatte ich morgens eher selten die Gelegenheit am Café Halt zu machen, aber da ich heute reichlich Zeit hatte sah ich kein Problem darin einen kleinen Abstecher dorthin zu machen.

Es war der kleine Laden, in dem ich und Nilay vor einer Weile für die Arbeit waren, er lag direkt am Markt Platzt, der wiederum eine Schöne Aussicht auf den Fluss bot. Das war auch der Grund, weshalb ich das Cafe' sehr gerne hatte. Schon von weitem konnte man das Schild, welches den Eingang dekorierte, sehen.

Ich stellte mein Rad ab und trat in den Laden, welcher von einem angenehmen Kaffee Duft durchströmt war.

Der Laden wirkte zwar wegen der Fenster groß, war aber in Wirklichkeit ziemlich klein, weshalb ich ihn so gemütlich fand.

Während ich mich umschaute kam ich an der Kasse an und hörte eine vertraute Stimme, die meinem Körper gleich wieder ein wohliges kribbeln einhauchte.

>Ja, einen Kaffee Latte bitte.< Sagte Nilay an die Verkäuferin gewandt, die darauf hin in der Küche verschwand.

Ich trat hinter ihn und raunte ihm ein: >Guten Morgen~< ins Ohr. Er drehte sich sofort um und lächelte mich an. Trotz des wärmeren Wetters waren seine Nase und seine Wangen leicht von der Kälte gerötet.

>Guten Morgen.< Raunte er mir ebenso zu und trat einen schritt näher. >Ich wusste ja gar nicht, dass du auch außerhalb unserer Verabredungen ein Cafe' besuchst.< Sagte er amüsiert und warf einen schnellen Blick durch den Laden.

>Keine Sorge, ich habe vorher alle von hier vertrieben, die uns kennen könnten.< Setzte ich mit einem lächeln hinterher, woraufhin Nilay ebenfalls lächelte und mich am Mantel noch näher zu ihm zog. >Na dann ist ja gut.< Fügte er noch grinsend hinzu, bevor auch ich ihn näher zu mir zog und wir anfingen uns zu küssen. Vom Kuss überwältigt hatte ich Nilay irgendwie an die Theke gedrängt, von wo jetzt ein leicht verlegenes Räuspern kam.

>Dein Kaffee ist fertig...< Fügte die Verkäuferin, verlegen lächelnd hinzu.

Augenblicklich nahmen Nilay und ich Abstand von einander und er schnappte sich den Kaffee als wäre nichts gewesen und bedankte sich bei der Verkäuferin.

>Wir machen gleich weiter, ich warte draußen auf dich.< Sagte Nilay zu mir, während er das Cafe' zum Ausgang durchquerte. Ich bestellte meine Cappuccino bei der jetzt noch verlegeneren Verkäuferin, zum Glück hat sie sich beeilt und so verließ ich das Cafe' ebenfalls.

Nilay lehnte an der Mauer des Hauses neben dem Laden und schlürfte seinen Kaffee.

Ich trat zu ihm herüber und er schien nur darauf gewartet zu haben. Sofort zog ich ihn näher zu mir und beugte mich zu ihm nach vorne.

Never give upWhere stories live. Discover now