Chapter 5

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Leif

Ich hatte so ziemlich die komplette Nacht kein Auge zugetan, aus irgendeinem Grund war da die ganze Zeit so eine merkwürdige Aufregung in meinem Bauch zu spüren. Gleich ging's also zu Nilay nach Hause...

Mit starren Blick an die Decke lag ich in meinem Bett. Ich war nicht mal Müde, es war als hätte ich zu viele Energydrinks getrunken, nur dass es keine Energydrinks waren, die mich wach hielten, sondern der Gedanke daran Nilay Zuhause zu besuchen...

Was war denn nur los mit mir?

Obwohl ich die ganze Nacht darüber gegrübelt hatte, hatte ich keine Antwort gefunden und war nun dementsprechend verzweifelt.

Die Sonne war schon längst auf gegangen, aber weil mein Wecker noch nicht geklingelt hatte den ich mir auf elf Uhr gestellt hatte schloss ich, dass es noch relativ früh war.

Das hatte doch keinen Sinn... Schlaf würde ich sowieso nicht mehr finden und bis zum Weckerklingeln konnte es auch nicht mehr lang hin sein.

Langsam richtete ich mich auf und schlenderte ins Bad. Vielleicht würde mich ja eine kalte Dusche etwas ablenken.

Ich ließ das kalte Wasser eine Weile einfach nur von meinen Kopf, bis zu meinen Füßen runter laufen und schloss meine Augen.

Die gewünschte Wirkung hatte es zwar nicht ganz, aber ich war eindeutig ruhiger als zuvor.

Als ich aus der Dusche raus kam, war mein ganzer Körper mit einer Gänsehaut bedeckt. Nicht mal die Kälte hatte ich gespürt? Vielleicht wurde ich ja einfach nur krank.

In meinem Zimmer stand ich vor dem nächsten Problem. Was sollte ich anziehen? 

Mit dem Handtuch um meine Hüfte geschwungen durchkramte ich meinen Kleiderschrank.

Es sollte nicht zu sehr nach Freizeit aussehen, aber auch nicht zu sehr nach Schule. Entnervt knirschte ich mit meinen Zähnen. Ich sollte dringend einen Arzt aufsuchen.

>Warte einen Moment, ich helfe dir.< Vor Schreck zuckte ich zusammen. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte wie Mum ins Zimmer gekommen war.

Bevor ich irgendwas erwidern konnte, stand Mum schon neben mir und durchwühlte den Klamottenberg.

Mit feierlicher Miene zupfte sie ein paar Kleidungsstücke raus und schmiss sie auf mein Bett. >Hach, das macht ja so einen Spaß! Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Sohn mal einkleiden darf.< Trällerte sie glückseelig, während ich immer noch etwas perplex neben ihr stand.

>So, fertig. Das sollte gehen.< Sie betrachtete ihre Kreation noch mal mit kritischem blick und wandte sich dann wieder mir zu.

>Eine Mutter muss seinem kleinen Kind doch helfen. Besonders wenn es so verzweifelt nach einem Outfit sucht um keinen Verdacht bei seinem Schwarm zu erregen.< Sagte sie amüsiert und musterte mich.

Endlich konnte ich mich aus dieser Starre lösen und was erwidern.

>Mum! Was soll das?< Ich zeigte auf die Klamotten auf meinem Bett. >Und ich bin überhaupt nicht verzweifelt und Nilay ist auch ganz sicher nicht mein Schwarm!< Warum regte ich mich überhaupt auf, es brachte bei ihr doch sowieso nichts.

>Ja sicher. Und deshalb warst du auch die ganze Nacht wach, weil du vor Aufregung nicht schlafen konntest~< Fügte sie mit ihrer scheinheiligen Unschuldsmiene hinzu.

Ich wollte was erwidern, aber mir fiel auf Anhieb kein schlagfertiges Argument ein. Ich hatte Mum gar nicht bemerkt.

>Siehst du? Du hast mich nicht mal bemerkt!< Sie konnte echt Gedankenlesen.

Never give upWhere stories live. Discover now