Chapter 24

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Leif


>Nichts da! Du gehst hin.< Erwiderte Nilay streng und packte gerade meine Tasche.

>Aber Nilay, was ist, wenn irgendwas passiert und ich nicht da bin? Ich habe gesagt ich lasse dich nicht alleine!< Versuchte ich mich verzweifelt zu rechtfertigen.

>Es ist der erste Tag, dass ich hier bin, es ist ganz sicher noch nichts aufgefallen.< Er hielt mir die fertig gepackte Tasche vor die Nase und ich nahm sie schmollend entgegen.

>Außerdem ist die Schule wichtig, besonders für dich. Denkst du ich hätte die Briefe mit den Mahnungen nicht gesehen?< Er zog fragend eine Augenbraue nach oben.

Ich seufzte schwer und wollte gerade erneut anfagen ihn davon zu überzeugen, dass ich besser bei ihm bleiben sollte, doch er legte mir nur seinen Zeigefinger auf die Lippen und lächelte mich scheinheilig an. >Beeil dich, du bist schon spät dran.<

>Du bist so grausam zu mir.< Jammerte ich gespielt dramatisch, doch auch diesen letzten Trupf überlächelte er einfach.

>Nur damit du's weißt, ich bin sehr verletzt.< Wenn ich schon gehen musste, dann sollte er wenigstens ein schlechtes Gewissen haben, doch stattdessen kicherte er nur.

Mit gesenktem Kopf ließ ich die Tasche auf den Boden fallen und ging ins Bad.

Ich musste mich echt beeilen, wenn ich noch rechtzeitig zur Schule wollte.

Nilay konnte ja nicht mitkommen. Er war nicht mehr an unserer Schule angemeldet und er durfte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Er schien wohl auch gerne wieder normal zur Schule gehen zu wollen, aber er soll sich noch ausruhen und er meinte, dass er schon den ganzen Stoff bis zu unserem Abschluss gelernt hatte.

Der Abschluss... In wenigen Monaten war ich tatsächlich fertig mit der Schule. Vorausgesetzt ich schaffe die Prüfungen...

Bei dem Gedanken daran verkrampfte sich mein Magen augenblicklich.

Ich verließ die Dusche wieder, nachdem ich sie vor wenigen Minuten betreten hatte und machte mich fertig.

Ich drufte niemandem davon erzählen, dass Nilay bei mir wohnte. Nicht malCarry und Luna. Wenn das rauskommen sollte und an die falschen Leute gelangte, würde sein Vater noch schneller hier sein.

Grübelnd ging ich aus dem Bad und schnupperte in der Luft.

Hungrig folgte ich dem leckeren Duft, der aus der Küche ströhmte.

>Du machs tFrühstück?< Fragte ich erstaunt, als ich Nilay vorm Herd stehen sah.

>Irgendwie muss ich mich ja erkenntlich zeigen. Bist du hungrig?< Ich nickte und setzte mich an den Tisch.

Fasziniert beobachtete ich Nilay dabei wie er gekonnte die Pfanne schwenkte und sich voll und ganz auf seine Tätigkeit konzentrierte.

>Woher hast du eigentlich das Essen?< Fragte ich nach kurzer Zeit. Das war eine wirklich interessante Frage, gestern hatte ich nur Fertignudeln gefunden.

>Deine Mum hat mir gesagt, dass ihr noch Bohnen und Speck eingefrohren hattet. Nicht mehr viel, aber genug um daraus ein anständiges Frühstück zu machen.< Erzählte er gut gelaunt.

In die Truhe schaute ich nur, wenn ich wusste, dass wir Eis hatten. Mit den eingefrohren Sachen konnte ich sowieso nichts anfangen. Im Gegensatzt zu Nilay.

>Ich wusste garnicht, dass du kochen kannst.< Nilay stellte mir einen Teller mit schön drappiertem Essen auf den Tisch und setzte sich mit seinem Teller auf den Platz mir gegenüber.

Never give upWhere stories live. Discover now