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𝐿𝑒𝑡 𝑚𝑒 𝑙𝑒𝑡 𝑦𝑜𝑢 𝑔𝑜.  



Tw: Pain, Depression

Es waren nur Worte, einfache Worte, doch jedes hinterließ eine brennende Spur auf ihrer Hand, Theodore wusste es genau, denn Freya spielte nervös an ihren Fingern. 

Vor ihnen saß niemand, vor ihnen stand nur der Mann, der notgezwungen eine Rede hervorbrachte. 

Und Freya hasste jeden Atemzug, den sie in dieser Kirche nahm, denn dieser Mann konnte rein gar nichts zu dem toten Jungen sagen, weil er ihn nie gekannt hatte. 

Er hatte ihn nie gekannt und sich nur durch den Tagespropheten die wichtigsten Informationen zu ihm heraus gesucht, denn Mattheo war annähernd auf jedem Titelblatt. 

Freya sah hinüber zu Theodore. 

Sie war ihm so dankbar. 

Er hatte Mattheo nie gut leiden können und doch saß er hier mit ihr und ehrte Mattheo auf eine Weise, wie nur sie es konnten. 

Enzo erhob sich und half Freya auf die Beine, als sie für ein Gebet aufstehen mussten.

Seine Augen glänzten und Freya verbot sich den Blick auf ihren besten Freund, denn dann würde sie zusammenbrechen. 

Und das durfte sie nicht. 

Denn sie musste noch nach vorn gehen und sich die Sätze von der Seele reden, die sie mehr als unbedingt loswerden musste. 

Als sich ihre Freunde wieder auf ihre Plätze setzten, bat der Mann sie mit einer Handbewegung zu sich auf das Podest, doch Freya sah noch einmal zu Theodore. 

Und dieser nickte. 

Freya wusste, dass Theodores Hand in ihrem Rücken lag, als sie sich nach vorn bewegte, obwohl der Junge nicht mit ihr ging. 

Doch er unterstützte sie, unterstützte sie mit Blicken und stummer Kommunikation. 

Und das bedeutete Freya alles, denn genau das war das einzige, dass sie nun bewahren konnte. 

Das Mädchen räusperte sich und schluckte schwer. 

Ihr Blick glitt über die paar Menschen in der kleinen Kirche, die wenigen, die Mattheo wahrlich gemocht hatten. 


FREYA


»Mattheo sagte mir einst, ich dürfte sie nicht fühlen. Ich dürfte sie nicht spüren. Die Liebe, zu ihm. Aber welche Version von mir hätte dies schon angenommen? « meine Stimme wird brüchig und ich verlagere das Gewicht auf mein anderes Bein. 

»Damals, war alles was ich wusste, dass ich Mattheo bis in die Unendlichkeit liebe. Ich wusste es ganz genau und ich war stolz darauf, weil ich das Gute in Mattheo sehen konnte. Ich war eine der wenigen. Die sogar das Gute im Teufel sah « murmle ich und mein Blick fällt auf die dunkle Tür, durch die gerade eine Gestalt huscht. 

Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, triefend Nass vom prasselnden Regen draußen, die Hände in den Jackentaschen.

Und als er endlich den Kopf hebt, wird mir erst kalt und dann, mit einem Mal, ganz warm ums Herz. 

Denn es ist mein Vater, der mir dort seine Aufmerksamkeit schenkt und nun, nun richte ich meine Worte an ihn. 

»Liebe ist wie ein Fluch. Still und heimlich nimmt sie dich gegen deinen Willen ein, verschluckt all deine Vernunft und frisst dich letzten Endes von innen heraus auf. Und du kannst nichts dagegen tun. Du musst dich mitreißen lassen, denn warum sollte man gegen die Liebe ankämpfen? «

Dance of Bloodlines | mattheo riddle & theodore nott ✓Where stories live. Discover now