18

52 9 6
                                    

☾𖤓

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓

ᴊᴀɴɢ ᴅᴀᴇsʜɪᴍ | Es nieselt leicht, als ich mich vor dem Café mit einer kurzen, festen Umarmung vom Woobin verabschiede und mich sofort in die Richtung meines Autos bewege. Der Motor läuft – Eunwoo ist ungeduldig und lässt mich damit schwer schlucken, als ich einsteige. Aber ich bin pünktlich und habe somit kein wirklich schlechtes Gewissen. Er brummt mir zur Begrüßung zu, wartet aber nicht einmal, bis ich angeschnallt bin, ehe er losfährt. ,,Was ist mit deiner Hose passiert?“, will er wissen, biegt etwas zu schnell um die erste Kurve und sorgt dafür, dass ich mich überrascht in den Sitz drücke. ,,Eh– Ich habe mit Toto im Park gespielt.“, murmle ich leise, was ihn aber mur belustigt schnauben lässt. Innerlich seufzend sinke ich in den Sitz. Eine Welle an Müdigkeit überkommt mich, mein Kopf fällt zur Seite und ich versuche Eunwoos Anwesenheit für einen Moment zu vergessen. Ich schließe sogar meine Augen, lausche der leisen Musik – doch kaum fahren wir die Einfahrt zur Garage herunter, schlage ich meine Augen ruckartig auf und richte mich etwas auf.

,,Zieh dich um und wasch dich, du riechst nach nassem Hund.“ – ,,Was– Was hast du mit mir vor?“ Ich sehe dem Größeren in die Augen, während seine Mundwinkel sich nach oben ziehen. ,,Brauchst du Hilfe, mh? Soll ich dich ins Badezimmer tragen?“, murrt er aber lediglich, stößt mich im Vorbeigehen dann aber so mit seiner Schulter um, dass ich zur Seite stolpere. ,,Du kannst mir wenigstens eine vernünftige Antwort geben!“, entgegne ich in der gleichen Stimmlage, mache ich dann aber schnell aus dem Staub. Ich bin nicht darauf aus, ihn unnötig zu provozieren und so ziehe ich mich tatsächlich schnell um und wasche mich dürftig, obwohl ich meiner Meinung nicht nach nassem Hund rieche! Ich kämme das wenige Haarspray aus meinen Haaren und schminke mich ab, tapse dann mit nackten Füßen zurück ins Wohnzimmer. Der Fernseher läuft, doch Eunwoo scheint diesem keine Aufmerksamkeit zu schenken. Er schaut erst auf sein Handy, dann auf mich als ich vor ihm stehen bleibe und mich unsicher räuspere. ,,Na endlich.“, brummt er, ,,Ich könnte eine Massage gebrauchen.“ Mich lediglich angrinsend zieht er das Shirt über den Kopf und legt sich vor mich auf die Couch. ,,Ist das für heute Nachmittag?“ ,,Ja, aber mal gucken, ob mir das reicht.“, zuckt er mit den Schultern, legt seinen Kopf auf seinen Armen ab und wartet einen Moment. Ich betrachte seinen Körper – sein breites Kreuz.

– ,,Wenn du mich länger warten lässt reicht es definitiv nicht.“

Ich weiß nicht, wie ich es sonst hätte anstellen sollen, also setze ich mich schon kurz darauf auf seinen Körper und zögere doch eine Sekunde, ehe ich meine Hände an diesen lege. Um ehrlich zu sein fühlt es sich schrecklich an, mich für einen schönen Nachmittag auf solch eine Weise bedanken zu müssen. Seine Haut ist warm und weich unter meinen Fingern und trotzdem genieße ich es keineswegs. Er dagegen seufzt beinahe genießerisch, schließt für einen Moment sogar die Augen und lässt mich einfach machen. Es ist eine ungewöhnlich angenehme Stille die auftritt und trotzdem bin durchgehend angespannt. Ich habe Angst ihn nur falsch anfassen zu müssen, damit er mich von sich abwirft und gleich auf mich einschlägt. Doch das einzige was er macht, als er sich bewegt, ist sein Handy zu zücken und Siwoo zu schreiben. Ich erhasche einen Blick auf ihren Chat, fahre über seine Schultern und mit meinen Daumen über seine Wirbelsäule. Er stöhnt leise – und ich zucke erschrocken zurück.

Es ist ein Stöhnen, welches kaum in diesen Zusammenhang passt. Es ist ein ehrliches, so sinnliches stöhnen, welches mir eine Gänsehaut auf dem Körper zaubert.

Schwer schluckend stocke ich und betrachte für den Bruchteil einer Sekunde sein Profil, ehe ich mich wieder auf ihn stürze und seinen Körper weiter knete. Mir ist immer noch unwohl – eigentlich sogar noch mehr als zuvor. Nicht nur aufgrund seiner Reaktion, sondern auch aufgrund der Nachricht, die ich einen Moment später erblicke. Siwoos nackter Körper. Er bedeckt seine Körpermitte lediglich mit einem Handtuch. Seine Haare sind noch nass, die Dusche im Hintergrund beschlagen. Er fragt, ob Eunwoo vorbeikommen kann. Einen Augenblick lang hoffe ich tatsächlich, dass er zusagt, dass er mich vergisst und mich verschont. Doch er sagt beinahe schneller ab als mir lieb ist, verspricht ihm aber, bald darauf zurückzukommen. Diese offene Kommunikation ist fremd für mich. Ich habe noch nie in meinem Leben jemandem so offen Sex oder sexuelle Handlungen angeboten oder angeboten bekommen.

Ich kann kaum sagen wie viel Zeit vergangen ist, doch meine Hände fühlen sich taub und schmerzen, als Eunwoo endlich ein entlassendes Brummen von sich gibt. Augenblicklich rutsche ich von ihm, ziehe mich zurück und drücke mich an die andere Seite der Couch in die Rückenlehne. Ich ziehe meine Beine an mich heran, während der Größere sie entspannt aufsetzt und seinen Kopf von rechts nach links wägt. Er streckt seine Hände in die Luft, spannt seine Muskeln an schaut erneut kurz auf den Fernseher, bevor seine Augen zu mir herüber gleiten. ,,Das war ja mal was, was du tatsächlich kannst.“, murrt er leise, lehnt sich zurück und grinst zufrieden. Arschloch! ,,Und jetzt?“, murmle ich leise und knete meine Hände nervös. Ich kann meine Wut und meine Missgunst nicht mal zeigen, so angespannt bin ich. Ich will nicht, dass er mir wieder weh tut. Er tut es viel zu oft! ,,Jetzt kommst du wieder her.“, zuckt er mit den Schultern und nickt auf den Platz neben sich. ,,Warum?“ ,,Was soll ich da hinten mit dir anfangen?“, zischt er, verdreht die Augen und schnalzt mit der Zunge. Anzeichen, die ich nicht ignorieren sollte, um es nicht noch schlimmer zu machen. Ich erhebe mich. ,,Warum tust du mir immer weh?“, wispere ich leise, lasse mich schneller neben ihn ziehen, als mir lieb ist. Ich lande hart auf dem eigentlich so weichen Polster, werde in dieses gedrückt und augenblicklich fixiert. ,,Aber genau das willst du doch.“, grinst er. ,,Nein.“, ich schüttle den Kopf. Ich will das nicht ganz und gar nicht! ,,Sicher, Daeshim?“, säuselt er leise. Eine seiner Hände reicht aus, um meine Handgelenke schmerzhaft fest zusammenzudrücken, während die andere sich vorsichtig an meinen Kinn schmiegt. Seine Augen sind eisig, strahlen pervers und bringen Unwohlsein in mir auf. ,,J–Ja.“, wimmere ich mit stockendem Atem. Ich nicke hektisch, fühle mich bedrängt und unwohl. Mir scheint schwindelig und ich kann mich kaum auf dem Mann über mir konzentrieren. ,,Ich– Ich habe schon tausend mal gesagt, dass ich es nicht verstehe–“ ,,Es gibt nichts zu verstehen!“, ruft er mir entgegen. Ein kleiner Speicheltropfen fliegt auf meine Wange und ohne dass er mich nochmal zu schlagen braucht, habe ich das Gefühl der Schmerz des frühen Nachmittags breitet sich wieder in meiner Haut aus. Ich kneife meine Augen zusammen.

,,Gott ich wünschte, ich könnte dich umbringen!“, brüllt er mir entgegen. Es zerreißt die Stille um uns herum und lässt mich erschrocken zusammenzucken. Noch immer sind meine Augen zusammengekniffen, doch nun presse ich auch meine Lippen aufeinander. Er holt aus – ich spüre den Luftzug – doch der Schlag ist nicht so stark wie erwartet. Mein Kopf bewegt sich kaum, doch als seine Hand sich so fest um meinen Hals schmiegt, dass augenblicklich Druck in diesem steigt, gebe ich ein wimmerndes Krächzen von mir. ,,Nein!“ Ich strample mit meinen Beinen. ,,Lass mich los!“ Er drückt fester zu und mit aller Mühe versuche ich einen Luftzug zu nehmen. ,,Lass mich los!“, wiederhole ich, doch er scheint sich weder daran, noch an meinen Tritten zu stören. ,,Eunwoo!“, flehe ich kraftlos. Heiße Tränen kullern aus meinen Augen und für den Moment, in dem er sich aufsetzt, breitet sich Erleichterung in mir aus. Meine Sicht ist verschwommen und doch erkenne ich gleich, dass dieses Gefühl ein Fehler war. Er holt erneut aus. Seine Hand ist zu einer Faust geballt und gleich zwei Mal versenkt er sie mit voller Kraft in meiner Magengrube. Luft strömt aus meinem Körper und ein stummer Schrei entflieht meinen Lippen. Endlich löst er den Griff um meine Handgelenke, gibt mir die Chance, mein Gesicht mit meinen Armen zu schützen. Ich fühle mich wie durch die Luft geschleudert. Mir ist ganz schlecht und schwindelig. spüre seinen schweren Atem, als er sich erneut gänzlich über mich beugt. Er drückt meine Arme gleich wieder auseinander, quetscht meine Wangen zusammen und fokussiert seinen Augen erneut auf mich. ,,Ich wünschte, ich könnte.“, murmelt er erneut. Eine unangenehme Gänsehaut breitet sich über meinen Körper aus – doch nur eine weitere Sekunde später verschwindet diese wieder. Seine Daumen rollen unter meinen Augen entlang, wischen die Nässe meiner Tränen weg und auch er verschwindet damit. Er steht auf. Beinahe augenblicklich kneife ich meine Augen wieder zusammen, rolle mich zur Seite und schlinge meine Arme um meinen Torso. Ein verzweifeltes Schluchzen überkommt meine Lippen. Es ist kläglich, hallt durch den Raum und spiegelt meinen seelischen Zustand so unglaublich gut wieder. Es fühlt sich so an, als würde ich innerlich zerbrechen.

Er will mich töten.

Ich kneife meine Augen so fest zusammen, dass weiße Punkte vor meinen inneren Augen in der Dunkelheit tanzen.

,,Genauso habe ich mich gefühlt.“, zischt Eunwoos Stimme durch den Raum. Die Klänge des Fernsehers verstummen und das Flimmern erlischt. Dunkelheit kehrt ein und mit dieser auch die äußere Stille. Die Tür seines Schlafzimmers fällt lautstark ins Schloss und so bleibt nur noch mein Wimmern und Schluchzen zurück. Ich habe das Gefühl, an meinen Tränen zu ersticken, glaube, wie in einem Schneesturm zu zittern. Mein Körper schmerzt. Meine Seele schmerzt. Mir ist übel und schwindelig. Ich fühle mich alleine. Beinahe verlassen.

Dieser Tag ist wie eine Achterbahn an Gefühlen…

Ich will das nicht mehr. Ich kann das nicht mehr!

Mein Körper schmerzt und mein Gesicht ist spürbar geschwollen, als ich aus dem Schlaf gerissen werde. Ich habe mich nicht mehr bewegt, bin in Embryostellung, mit zitterndem Körper und Tränen in den Augen eingeschlafen. Nur die lauten Geräusche aus der Küche konnten mich hochschrecken lassen und als ich Eunwoos Körper erkenne, springe ich gleich gänzlich auf. Er sieht mich nicht, hat den Rücken zu mir gedreht und trotzdem habe ich das Gefühl flüchten zu müssen. Ich sehe tatsächlich schrecklich aus, als ich mich selbst um Spiegel betrachten kann und beschließe beinahe augenblicklich mein Handy zu suchen.

,,Guten Morgen!“, beinahe fröhlich trällernd begrüßt Woobin mich, während meine Stimme einem Krächzen gleicht. ,,Guten Morgen.“ – ,,Oh nein, sag nicht, dass du krank bist! Hast du dich gestern etwa meinetwegen verkühlt?“, fragt er besorgt, doch ich versuche ihn gleich zu besänftigen. ,,Nein nein, ich habe bloß noch nichts getrunken.“ Ich zwinge mir ein unehrliches Lächeln auf. ,,Ich wollte aber kurz bescheid sagen, dass ich heute vom zuhause aus arbeite.“ So kann ich niemandem unter die Augen treten. ,,In Ordnung. Ich bin trotzdem jederzeit erreichbar! Wenn nötig kann ich auch vorbeikommen.“ ,,Vielen Dank.“ Ich sacke auf dem Hocker zusammen, kann dem kurzen folgendem Gespräch kaum folgen und bin beinahe erleichtert, als ich auflegen kann. Ich fühle mich geschwächt, kann kaum wieder aufstehen und betrachte doch ausgerechnet als erstes die Hämatome auf meiner Haut, als ich dies getan habe.

,,Tut es weh?“
–  Ich schrecke zurück. Eunwoo sieht mich neugierig an, stellt sich hinter mich und hält mein Shirt aus eigener Kraft in die Höhe, um sein errichtetes Werk zu betrachten. Ich spanne mich an, beiße mir von Innen auf die Wange und sage nichts. Seine Fingerkuppen tanzen auf meiner Haut, umranden die Verletzungen. ,,Du bleibst also heute zuhause?“ ,,J–Ja.“ ,,Du willst niemandem deine hässliche Visage antun, mh?“, er greift vorsichtig nach meinem Kinn, ,,Die richtige Entscheidung.“ Ich senke meinen Blick und er lässt schon kurz drauf mein Oberteil wieder los. Auch den Griff um mein Kinn löst er, drückt mich stattdessen mit der flachen Hand auf der Brust gegen seinen Körper und nimmt einen tiefen Atemzug. Seine Masse drückt gegen meinen Rücken und für einen Moment fühlt sich die Geste beinahe wie eine wohlige Umarmung an. Doch ich erblicke sein Gesicht durch den Spiegel. Obwohl er neutral schaut, jagt ein kalter Schauer über meinen Rücken. ,,Nur du selbst bist daran schuld.“, wispert er zusammenhangslos, beinahe als würde er nicht zu mir sprechen. Er drückt mich näher an sich, dreht mich und schlingt seine Arme um mich. ,,Eunwoo–“, ich keuche erschrocken gegen seine Brust, stemme mich gegen ihn und werde nur noch enger an ihn gedrückt. Der Größere legt eine Hand an meinen Hinterkopf. ,,Du musst lange geweint haben, mh?“, wispert er, ,,Du sahst aus, wie ein Häufchen elend.“ ,,Warum–“, hauche ich erneut und spüre, wie seine Brust sich anspannt. ,,Ich habe doch gesagt, dass du alleine daran schuld bist.“, murrt er mir entgegen, zieht für einen kurzen Moment an meinen Haaren und lässt sie dann doch wieder los. ,,Nur wegen dir.“, widerholt er, ,,Gott wie sehr ich diesen Tag verabscheue.“ Er stößt mich von sich als wäre ich giftig, lässt meinen Körper gegen den Waschtisch prallen und beäugt mich abschätzend. Kommentarlos schüttelt er den Kopf, verlässt mich wieder und lässt eine ungeheure Unverständnis in mir zurück. Dieser Tag?


☾𖤓.𖥔 ݁ ˖☾𖤓

swimming with sharks ☾𖤓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt