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ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | Vom Regen durchnässt und mit einer kleinen Plastiktüte in der Hand betrete ich das so leer und still wirkende Apartment. Wenn ich nicht wüsste, dass Daeshim auf der Couch liegen würde, würde ich davon überzeugt sein, dass ich alleine bin. Die halbe– nein eigentlich die ganze Nacht lang konnte er keine Ruhe finden und ist wie ein friedloser Schatten seiner selbst durch die Räume gewandert. Ich habe ihn auf der Couch liegen gelassen, nachdem er nach dem Abendessen gleich nochmal dort eingeschlafen ist, habe nicht mal einen Gedanken daran verschwendet ihn zu Bett zu bringen. Um kurz vor zwei stand er dann plötzlich vor meinem Bett. In kompletter Dunkelheit. Er hatte Schmerzen. Doch danach ist weder er noch ich wieder zur Ruhe gekommen. Irgendwann hat er sich leise Musik angemacht, gelesen und wahllos in einen kleinen Buch herum gemalt – ich habe es gesehen, als ich nach ihm schauen wollte. Ich habe mich gleich danach wieder ins Bett gelegt und konnte doch nicht richtig schlafen. Um kurz vor acht hat er mich dann endgültig wieder geweckt, hat in der Küche herumhantiert und eine Porzellanschüssel zu Boden geworfen – unabsichtlich natürlich. Schön für ihn, dass er nach dieser unentspannten Nacht gleich auf der Couch in sich zusammengesackt ist! Ich kann das leider nicht. Es widerspricht meiner inneren Uhr, mich um diese Uhrzeit schlafen zu legen.

Kaum die nasse Kleidung abgelegt, stelle ich die Tüte mit den Medikamenten auf dem Esstisch ab und setze mich mit Wattestäbchen und Wundheilcreme neben Daeshim auf das Sofa. Jetzt wo er schläft, kann er sich immerhin nicht großartig beschweren. Vorsichtig tupfe ich die weiße Creme auf die größtenteils mit einer Kruste übersehenen Wunden. Nur seine Lippe reißt anscheinend immer wieder auf. Eine hartnäckige Stelle. Ebenso unter Vorsicht bedacht, strecke ich meine Finger nach seinen Lippen aus, um die getrockneten Blutkrümmel wegzuwischen. Trotz der Verletzungen sind sie überraschend weich, wenn auch etwas blass. Er grummelt leise, bewegt sich aber sonst nicht. Das tut er erst, als ich ein eingewickeltes, nicht allzu kaltes Kühlakku an seine Wange lege. ,,Nicht…“, haucht er leise, ohne jedoch seine Augen zu öffnen. ,,Willst du nicht, dass die Schwellung zurückgeht?“, entgegne ich leise. Wer auch immer ihn so zugerichtet hat, hatte ordentlich Kraft, keine Frage… Und trotzdem scheint er sich gut zu schlagen. Unter Alkohol Einfluss hat er kaum herumgestöhnt und auch jetzt scheint er erstaunlich gefasst zu sein. Noch immer scheint er leicht neben sich zu stehen, in Gedanken versunken und kaum er selbst – aber körperlich ist fast alles in Ordnung. Wie gesagt, so scheint es.

Erst jetzt scheint er zu realisieren, dass ich wieder da bin, lässt seine Augen leicht flattern und sieht mich nur für den Bruchteil einer Sekunde an. ,,Das ist viel zu kalt.“, wispert er und dreht sich zur Seite, weg von mir. ,,Na und?“, seufze ich, drehe seinen Kopf etwas zurück und klemme die Kälte erneut zwischen sein Gesicht und das Kissen. Er verzieht den Mund, zieht die Decke höher und lässt mich einen Moment unschlüssig dort sitzen. ,,Möchtest du etwas bestimmtes essen?“, murmle ich also, obwohl mich das nicht mal interessiert. Selbst wenn er einen Wunsch hätte, würde ich nicht darauf eingehen.

swimming with sharks ☾𖤓Where stories live. Discover now