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ᴊᴀɴɢ ᴅᴀᴇsʜɪᴍ | „Nimm dir ruhig Taschentücher.", lächelt mich Miss Cheong liebevoll an und deutet auf den Box der Taschentücher, die auf dem niedrigen Tisch vor mir steht. Ich habe sie schon im Auge, seit die ersten Tränen aufgekommen sind – und jetzt wo ich nichts mehr klar sehen kann, greife ich tatsächlich nach ihnen. „Sie haben ja recht...", wispere ich leise auf ihre Aussage hin. Unsere Beziehung sei toxisch hat sie gesagt. Eigentlich offensichtlich. „Aber er gibt sich wirklich Mühe und– und wir haben uns schon wirklich gebessert." Anerkennend scheint sie zu nicken, doch ihr mitleidiges Lächeln erkenne ich erst, als ich einmal mit dem weichen Taschentuch über meine Augen gestrichen habe. „Ich weiß.", nickt sie erneut, „Aber Eunwoo geht es noch immer nicht gut und ich bin mir sehr sicher, dass es in unpassenden Momenten immer noch zu Ausrastern seinerseits kommen kann." Schwer schluckend denke ich meinen Blick ab.

Vor drei Wochen haben wir diesen Termin ausgemacht, dabei hätten wir uns eigentlich schon viel eher sehen sollen! Wir mussten unser Treffen aber einmal aufgrund meiner und dann aufgrund ihrer Arbeit ein weiteres mal verschieben... Eunwoo ist aber weiterhin zu ihr gegangen und wie schwer es uns auch gefallen ist, haben wir uns weniger gesehen. Höchstens zwei mal die Woche, dabei hätte ich ihn gerne jeden Tag gesehen! Weihnachten war besonders schlimm. Besonders groß feiern tuen wir nie, doch nachdem ich nur kurz bei meinen Eltern an der Küste war, habe ich mich schrecklich einsam gefühlt. Ich habe Eunwoo auf dem Rückweg ein Geschenk vorbeigebracht und vor die Tür gestellt – habe sogar selbst eines in ähnlicher Position vorgefunden! Und er hat mir in einer knappen Nachricht geschrieben, dass er bei seiner Mutter sei. Natürlich hat mich das für ihn gefreut! Ich wäre nur gerne ebenfalls an seiner Seite gewesen... Ich hätte wahrscheinlich kaum gezögert und wäre zu ihm und seiner Mutter gefahren! Hätte ich denn eine Einladung bekommen...– aber das kann ich eigentlich auch nicht erwarten und das weiß ich. Mir ist nur wieder bewusst geworden, dass er einer der wenigen ist, die mir irgendwie nahe stehen...

„Ich möchte dich nicht gefährden und will das Selbstverletzungsrisiko für Eunwoo minimieren." „Sie glauben, ich könnte ihn triggern?", hake ich nochmals nach und schlucke schwer. „Ja und nein.", seufzt sie, „Nicht du direkt, aber du steht fast immer im direkten oder indirekten Zusammenhang mit seinen so starken Gefühlen..."

Ich fühle mich schrecklich aufgewühlt und unsicher, als ich wieder im Auto sitze. Die Packung Taschentücher in meiner Hand ist beinahe leer und doch rauschen die Tränen weiter über meine Wangen. Miss Cheong hat mir angeboten, mich noch im Wartezimmer zu beruhigen, doch ich glaube ich hätte mich dort unsicher gefühlt. Ich habe ihr aber immerhin versichert erst loszufahren, wenn ich mich wirklich beruhigt habe. Fast zwei Stunden war ich bei ihr – doch darauf war die Sitzung auf angesetzt – und doch hätte ich noch viel länger mit ihr sprechen können. Es ist verrückt... Und irgendwie hat sie mir tatsächlich auch noch die Augen geöffnet. So gut es die letzten Wochen auch gelaufen ist, hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass er sich immer öfter zusammenreißen musste, wenn er nicht besonders gut drauf war. Ich versuche einen tiefen Atemzug zu nehmen, verfasse schnell eine Nachricht an Eunwoo und mache mich tatsächlich eine viertel Stunde später auf dem Weg zu ihm. Ich muss mit ihm reden... Ich glaube, dass wir unseren Kontakt vielleicht doch noch weiter einstampfen müssen, um zu unserem erhofften Ziel zu kommen. Miss Cheong hat mir keine Details genannt – das darf sie immerhin auch nicht – aber dennoch kam es mir so vor, dass sie des Öfteren betont hat, dass unsere Beziehung noch immer ein Hindernis seiner Heilung ist.

swimming with sharks ☾𖤓Where stories live. Discover now