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ʏᴜɴ ᴇᴜɴᴡᴏᴏ | Ich spanne mich augenblicklich an, als der Angestellten des Cafés zwei dampfende Tasse auf unserem Tisch abstellt und uns anlächelt. Die zwei Kuchenstücke auf dem lieblich verzierten Teller folgen prompt.

Es ist bereits Freitag.

Ich wollte mich schon Mittwoch Nachmittags direkt mit ihm treffen, habe sogar zwei Cafévorschläge gemacht, doch er hat abgesagt. Genauso für Donnerstag. Und auch für heute hat er eher nervös drum herum gedruckst, bevor er zugesagt hat. Ich war wütend auf ihn – das war ich wirklich. Am liebsten hätte ich ihn sogar dafür angepampt, dass er nichts zu tun hat und sich trotzdem nicht mit mir treffen will. Er wollte es doch sogar! Er hat zugestimmt! Gott verdammt... Und trotzdem ist meine Wut auf einmal verpufft gewesen, als ich ihn gesehen habe. Er sah müde und nervös aus – tut er immer noch – und hat mich dennoch umarmt. Er hat seine Hände zwischen meine Jacke und den Pullover geschoben, seinen Kopf an meine Brust gedrückt. Jetzt dagegen liegen seine Hände in seinem Schoß. Er knetet sie nervös, bevor er seine Tasse zu sich zieht. ,,Hast du den Vertrag unterschrieben?", fragt er leise. ,,Ich kann Montag rein.", nicke ich, ,,Und Mittwoch fange ich wieder an zu arbeiten."

Ich habe tatsächlich nochmal mit seinen Eltern gesprochen. Ich habe ihn deutlich machen können, dass der entstandene Konflikt meine Schuld war – weil ich meine Gefühle nicht im Griff hatte. Ich habe ihnen versprochen, eine Therapie zu machen, mich mit meinem Schmerz, meiner Wut und Trauer auseinanderzusetzen und sie haben mir sogar versprochen, sich um einen Platz für mich zu kümmern. Um ehrlich zu sein, verstehe ich kaum, warum sie all das für mich tun. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre ich ihr Sohn, als würden sie mich nicht gehen lassen wollen, aber ich glaube, sie sind einfach nur an mich gewöhnt.

Ich werde exklusiv für die beiden arbeiten, wenn sie in der Stadt sind, sonst immer mal wieder da eingesetzt, wo ich gebraucht werde und soll mich sonst darum kümmern, dass Sicherheitspersonal einzuarbeiten. Sie scheinen mich eigentlich nicht zu brauchen – und aufgeben wollen sie mich auch nicht. Ich bin ihnen dankbar und fühle mich doch etwas unnütz.

Auch ich ziehe meine Tasse zu mir, nehme einen großen Schluck des mit Karamellsirup versehenen Kaffees und nicke ihm dann auffordernd zu. ,,Warum sehen wir uns jetzt erst?" – ,,Weil ich Angst hatte.", murmelt er, sieht mich nicht mal an. ,,Ich hatte das Gefühl, du warst angespannt, als wir uns verabschiedet habe und ich wollte nicht–" ,,Du wolltest einen Kaffee mit mir trinken." Er nickt schnell und beißt sich auf die Unterlippe, nimmt die kleine Gabel in die Hand und trennt ein kleines Stück des luftiges Kuchens von dem Rest ab. ,,Du hast gesagt, dass du mich magst und auf einmal willst du bei mir sein.", erklärt er hastig, schüttelt verständnislos den Kopf und senkt diesen ab, als sich seine Wangen verfärben. ,,Mh–hm.", brumme ich leise und nicke, trete unter dem Tisch gegen sein Schienbein und sorge dafür, dass er mich wieder ansieht. Ich hasse es, wenn er mich nicht ansieht, wenn wir uns unterhalten. ,,Und?", hake ich nach. Das eine geht immerhin mit dem anderen einher! ,,Aber–" ,,Kein aber!", schüttle ich den Kopf, ,,Wenn du nicht mal das verstehst, ist dir nicht mehr zu helfen." ,,Doch, ich verstehe es!", winkt er schnell ab und schluckt doch schwer. Er schiebt sich den Kuchen zwischen die Lippen und verschafft sich damit einen Moment zum nachdenken. ,,Aber ich war mir nicht sicher, was ich fühle– hatte das Gefühl immer noch verwirrt zu sein." ,,Was genau meinst du?", will ich wissen.

swimming with sharks ☾𖤓Where stories live. Discover now