z w a n z i g

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Die Erde war immer noch aufgeweicht von dem Regenschauer letzte Nacht. Ich wusste, dass meine Hose dreckig wurde, aber das war mir egal. Mir war vieles egal geworden.

Das Grab ist wunderschön geworden. Howard hatte sich um alles gekümmert, bei der Beerdigung gesprochen, die Ehren entgegengenommen, dem Rest ihrer Familie geschrieben. Ich war nicht dabei gewesen. Nichts hätte mich dazu gebracht, nach allem, was ich getan hatte.

Peggy war nicht an dem Gebäudeeinsturz gestorben, sondern an dem Gift, welches Agent Schneider in dem Gang verbreitet hatte. Es war ein Gas, welches nach dem Einatmen das Gewebe einer Person Stück für Stück zerstörte. Ersticken am eigenen Blut war somit die häufigste Todesursache. Und ich hatte es erfunden.

Ich grub meine Hände in die Erde. Dreck kam unter meine Fingernägel.

Peggy war tot. Und ich lebte immer noch. Ich würde niemals sterben, dafür hatte Hydra gesorgt. So sehr ich es auch versuchen würde, nichts und niemand könnte mich umbringen, nicht einmal ich selber. Ich hatte es versucht.

Ich riss Grasholme aus. Einer nach dem anderen.

Peggy hätte die Blumen, die am Grab lagen, nie gemocht. Die Kränze wurden geschmückt von Rosen in rot und rosa, und kaum etwas anderes. Hier und da sah ich eine Orchidee, aus irgendeinem Grund. Peggy konnte noch nie etwas mit Rosen anfangen. Wer sie wirklich gekannt hätte, hätte ihr orange Azaleen gebracht. Wenn ich das nächste Mal komme, nehme ich ihr welche mit.

Das Geräusch von Schuhen auf dem Kiesweg drang zu mir durch. Ich blickte nicht auf, doch ich wusste, wer auf mich zu kam.

Ich sagte nichts, und Howard ebenfalls nicht. Er stand für mehrere Minuten ruhig neben mir.

"Sie würde wollen, dass du weiter lebst."

Ich wollte wieder weinen, doch mein Körper konnte nicht mehr.

"Wenn sie wüsste, dass ich es war-"

"Dann hätte sie dir verziehen." Howard kniete sich neben mich. "Sie war die erste, die an dich geglaubt hat, und sie hat es geschafft, uns alle davon zu überzeugen, dass du dich geändert hast. Sie hat dir schon einmal verziehen und sie hätte es noch einmal getan."

Ich sah auf und zur Aufschrift des Grabsteins.

Margaret Elizabeth Carter
Schwester. Freundin. Heldin.
1921 - 1989


"Sie hat mich inspiriert," sagte ich zu Howard. "Nur ihretwegen bin ich überhaupt so weit gekommen. Nur, weil sie an mich geglaubt hat, kann ich meine Kräfte jetzt kontrollieren."

"Sie hatte diesen Effekt auf Leute," meinte er mit einem leisen Lachen.

"Wie soll ich es ohne sie schaffen?"

"Indem du in ihrem Gedanken weiter lebst und ihre Arbeit fort führst. Aber in deinem ganz eigenen Stil."

Howard hatte Recht. Ich musste es versuchen. Ich musste für die Leute um mich herum stark sein, vor allem für Sharon.

Ich würde niemals so gut sein wie Peggy. Aber ich konnte es versuchen.

How do you plan on beating Death? [2] || {Death-Saga}Where stories live. Discover now