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Entfernt gelangten die Schreie an meine Ohren. In der Luft schwirrten Rauchpartikel herum, die meine Augen zum Tränen brachten. Oder war es überhaupt der Rauch? Im Moment war ich mir da nicht unbedingt sicher. 

Langsam richtete ich mich auf. Die Explosion hatte mich einige Meter weit geschleudert. Nun lag ich vornüber inmitten einer Blutlache. Ich wusste nicht, ob es mein Blut war oder das eines der anderen Leute hier. Ich wusste im Moment gar nichts. Die Bombe war völlig überraschend gekommen. Peggy und ich wurden nur zum Schutz des Präsidenten hergebeten. Aber ohne Gefahr, ohne, dass zuvor irgendeine Art von Drohung vernommen worden war. Wie konnte das passieren?

Schwankend stand ich auf und griff mir sofort an den Kopf. Die Welt um mich herum drehte sich immer noch, aber allmählich wurde es besser. Erst, als ich meine Hand wegzog, bemerkte ich die rote Flüssigkeit, die sich darauf gesammelt hatte. Und vermutlich auch auf meinem halben Gesicht.

Ich konnte keinen Meter weit gehen, ohne nicht über zumindest über eine Person zu stolpern, die reglos auf dem Boden lag. Oder zumindest über das, was von ihr übrig war. Mir wurde schlecht von dem Anblick.
Ich ließ meinen Blick weiter über den Platz schweifen. Ich konnte nicht verarbeiten, was hier geschehen war. Den einzigen Begriff, den mein Kopf zustande bringen konnte, war Massaker. Ein Massaker. Genau das war es.

Peggy hatte mir erzählt, dass ich schon häufig in so etwas verwickelt war. Damals, im Krieg. Aber ich konnte es nicht so ganz glauben. Ich hatte keine Erinnerungen an so etwas. So grausam es auch gewesen sein mochte, ich war nicht dabei gewesen. Sie hatte mir Bilder gezeigt, in dessen Mitte ich mich erkannt hatte. Ich hatte mich durch die Massen gemordet, ohne zu zögern. Soviel ließ sich zumindest aus den Bildern erkennen und so hatten es auch die erzählt, die dabei gewesen waren. Leuchtend blaue Augen, die ihre Kameraden zu Fall gebracht hatten. Warum konnte ich mich nicht daran erinnern?
"Du wolltest es vermutlich vergessen, Livia. Das passiert manchmal. Amnesie nach traumatischen Ereignissen. Bei dir vermutlich nachträglich." Das hatte Peggy auch gesagt. Doch es passte nicht mit den Erzählungen der Soldaten zusammen. Nichts passte mehr zusammen.

In meiner Nähe begann jemand laut zu schluchzen. Aus meinen Gedanken gerissen sah ich mich nach der Quelle um.
Einige Meter entfernt von mir stand ein kleines Mädchen, nicht älter als sieben. Vom Blau ihres Mantels war durch den Staub kaum mehr etwas zu sehen, aber sonst sah sie unversehrt aus. Versucht, auf keinen der Körper auf dem Boden zu steigen, ging ich zu ihr.

"Hey." Ich versuchte so sanft und leise wie möglich mit dem Mädchen zu reden, aber immer noch so, dass sie mich durch all das Geschrei und ihr Schluchzen immer noch verstand. "Was ist denn los?"
Sie vergaß für einen Augenblick zu weinen und sah mich mit großen, braunen Augen an. Doch dieser Moment war schnell wieder vorbei, als sie versuchte, auf meine Frage zu antworten. Ihre Wörter gingen halb in ihrem Schluchzen unter.
"Meine Mama... Sie ist... Und dann... Ich habe sie... habe sie verloren. Und jetzt finde ich sie... finde sie nicht mehr." Sie wimmerte nach jedem zweiten Wort einmal leise auf, doch versuchte sie, so gut es ging, ihre Tränen zu unterdücken, damit ich zumindest ein wenig verstand.
"Hey, hey, schon gut." Ich legte meine Hände auf ihre Schultern. "Wir werden sie finden. Ich bin übrigens Livia."
"Sharon."
"Ein schöner Name. Weißt du..." Ich wurde durch etwas hinter ihr abgelenkt. "Bleib wo du bist. Ich bin in einem Moment wieder da."

Ich sprang auf und ließ Sharon stehen. Ich wollte das nicht machen, aber die Person hinter ihr war gerade um einen Deut wichtiger.
"Mister President!" Ich lief zu dem Podium, an dessem Fuß ein etwas älterer Mann lag, der sich gerade unter Schmerzen versuchte zu bewegen. "Sir, geht es Ihnen gut?"
"Miss Carter." Er richtete sich auf und sah mich dankbar an. "Ja, danke." Seine Miene verdunkelte sich jedoch schnell wieder, als er das volle Maß der Zerstörung sah. "Wussten Sie davon?"
"Nein, Sir. Peggy- Meine Schwester und ich wussten von Nichts. Uns wurde nur gesagt, wir sollen Sie beschützen."
"Das will ich Ihnen lieber glauben."

Das Laden mehrerer Waffen ließ mich zusammenzucken. Schnell drehte ich mich um und sah fünf Männer in schwarzen Uniformen, die in einem Halbkreis gehend langsam auf mich zukamen.
"Miss, gehen Sie zur Seite."
"Was wollen Sie?"
"Ist das nicht klar?"
Ich stöhnte leise. "Das meinte ich nicht. Der andere Grund. Der wahre Grund, weshalb sie all das machen, weshalb Sie den Präsidenten umbringen wollen."
"Wer sagt denn etwas von umbringen?"
"Die Bombe, die Waffen, die garantiert nicht zum Betäuben gedacht sind und der Fakt, dass Sie den Präsidenten auch anders hätten entführen können, mit einer Methode, die weniger Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, als das hier." Ich hob beide Arme und deutete auf das Massaker um uns herum. "Also: Was. Wollen. Sie." 

Einer der Männer wollte augenscheinlich gerade antworten, doch da erklang eine Stimme.
"Livia!"
Zwei der Angreifer drehten sich um und suchten nach der Quelle, die sie fast sofort auch gefunden hatten. Peggy kam gerade angelaufen, stoppte aber jäh, als sie die Männer sah. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, erkannte sie, was sie gerade getan hatte. Doch sie kam trotzdem mit gezogener Waffe näher gelaufen.
"Peggy, nicht!" Ich streckte meine Hand in einem verzweifelten Versuch aus, sie aufzuhalten. Doch anstatt, dass meine selbsternannte Schwester stehen blieb, schoss eine blaue Energiewelle aus meiner Hand- nein, aus meinem Arm- und warf jeden um, der noch stand. Selbst Peggy und Sharon, die weit entfernt standen, wurden nach hinten geworfen. Nur ich nicht. Ich stand mit ausgestreckter Hand und einem hellen, blauen Licht, das mich umgab, inmittten des Platzes.



sorry, sorry, sorry

Ich bin mir sicher, die meisten haben bereits vergessen, dass diese Geschichte existiert. Und ich kann es ihnen auch nicht übel nehmen. Zwei Monate sind eine lange Zeit.

Aber hey, ich bin zurück. Mit einem Zeitsprung. Denn wie geht das Sprichwort: "Wenn du in deiner Geschichte nicht mehr weiterweist, mach einfach einen Zeitsprung." Nö, warte, das war dide Zeitreise.

Ist es euch übrigens aufgefallen? Die Schrift im Bild ist dieselbe, wie bei der Schrift in Endgame, als dort der Zeitsprung verkündet wird.

Und dann auch noch ein Cliffhanger. Ich bemühe mich, aber was soll ich machen?

Was sagt ihr zu dem neuen Kapitel? Zu Sharon, Peggy und der blauen Energie, die Livia auch nach dreißig Jahren immer noch nicht unter Kontrolle hat?

How do you plan on beating Death? [2] || {Death-Saga}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt