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Im Schutz der Dunkelheit machte ich mich auf den Weg zu der Adresse, die Falk mir gegeben hatte. Wahrscheinlich suchte jeder zweite Polizist der Stadt nach mir, aber ich musste mir zumindest anhören, was Falk zu sagen hatte, ob seine Hilfe wirklich das war, was er versprochen hatte.

Ich hatte immer noch nicht herausgefunden, warum es so weh tat, mich zu teleportieren. Ich hatte das erst einmal gemacht, seitdem ich wieder zurück war, aber es fühlte sich nicht richtig an.
Um nichts zu riskieren, fuhr ich also mit einem Auto durch die halbe Stadt, bis hin zu einem enormen Industriekomplex.



Ohne wirklich zu wissen, wo sich Falk aufhielt, wanderte ich durch die Dunkelheit eines Lagerhauses. Auf mehreren Stockwerken standen Container und Kisten verteilt, wobei auf und um einige herum sich schon der Staub sammelte.
Hin und wieder erleuchtete eine einsame Glühbirne einen Teil des Weges, doch auch ohne deren Licht konnte ich genug sehen. Wenn es denn überhaupt etwas von Wichtigkeit geben würde.

Nach einigen Minuten bauten sich in mir Zweifel auf. Falk war immerhin ein Flüchtling - warum also sollte er mir helfen? Was für Hilfsmittel hatte er, auf die ich nicht zugreifen konnte?

Ziellos stieß ich eine weitere Tür auf, nicht damit rechnend, etwas zu finden. Doch ich täuschte mich.
Denn genau hinter dieser Tür befanden sich mehrere Schränke, Tische und Tafeln, alle hell erleuchtet durch ein Dutzend Lampen. Und in der Mitte von allem saß, hinter einem weiteren Tisch, Falk, der mich sofort lächelnd begrüßte.

"Miss Schwarz, wie schön, Sie zu sehen. Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie heute eher früh kommen würden, basierend auf den gestrigen Ereignissen."
"Woher wissen Sie eigentlich davon?"
"Ich habe viele Kontakte, Miss Schwarz. Da bleibt einem nichts verborgen."
Langsam ging ich weiter auf ihn zu.
"Sie haben gesagt, Sie können mir helfen."
"Natürlich, natürlich. Aber nicht ohne Gegenleistung." Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Wie schon gesagt..." Ich blieb vor seinem Tisch stehen. "Darauf habe ich keinen Einfluss."
"Ich fürchte, dann habe ich auch keinen Einfluss darauf, Ihnen zu helfen." 

Er hatte mich. Er wusste, dass ich keine wirkliche Ahnung von vielen Aufenthaltsorten hatte. Ich hatte nur per Glück bisher fünf meiner Ziele ausfindig machen können, aber ich wusste, dass das nicht für immer so weiter gehen könnte.
Ich seufzte leise. "Ich werde mich für Sie einsetzen."
Falk lächelte sofort, etwas hämisch sogar, aber bevor er wieder etwas sagen konnte, schnitt ich ihm das Wort ab. "Wenn Sie mir helfen, Falk. Nur dann."
Offenbar schien er sich damit zufrieden zu geben. Ruckartig stand er auf.
"Na dann will ich mal mein Bestes geben, Ihnen zu helfen."

Er führte mich durch mehrere Hallen, bis ich langsam die Orientierung verloren hatte. Von außen hätte ich mir nie vorstellen können, dass der ganze Komplex hier so groß wäre. Es waren sicherlich mehrere der Gebäude miteinander durch offizielle und etwas weniger offizielle Tunnel verbunden.
Falk ging zielsicher vor mir und sah sich kein einziges Mal nach mir um. Ich wusste nicht, wohin er ging oder ob er überhaupt wusste, wo es lang ging. Denn so viele Abzweigungen und Wege konnte nur jemand nehmen, der absolut keine Ahnung hatte, wohin er musste.
Vielleicht versuchte er aber auch nur Zeit zu schinden, damit die Polizei eintraf oder wer sonst auch immer sich um Fälle wie mich kümmerte. Andererseits hätte er sie dann ganz einfach zu meiner Wohnung schicken können, dann hätte er sich immerhin nicht die Arbeit machen müssen, sich mit mir abzugeben und aus seiner vermutlich wohlgeschützten Deckung zu kommen. Falk hatte aber etwas vor, etwas, das über die Hilfe hinausging, die er mir anbot. Ich wusste nur nicht, was es war. Aber ich würde es herausfinden, irgendwie.



Falk stoppte ruckartig vor einer großen Metalltür. Er drehte sich lächelnd zu mir um.
"Wir sind da."
Er stieß die Tür auf und betrat den Raum. Ich ging zögernd hinter ihm her. 

How do you plan on beating Death? [2] || {Death-Saga}Where stories live. Discover now