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Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Es dauerte einige Momente, bis ich mich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatte.

Neben mir erkannte ich Peggy, die mich leicht lächelnd ansah.
"Du bist ein echter Sturkopf."
"Irgendwer von uns muss es ja sein", erwiderte ich ebenfalls lächelnd.
Peggy versuchte ihr Kichern zu unterdrücken. "Du bist echt unmöglich."
"Ich mag dich auch, Schwesterchen."

Doch schnell wurde Peggy wieder ernst. "Was ist dort drüben eigentlich passiert?"
Ich biss mir auf die Lippe und versuchte ihrem Blick auszuweichen. "Es ist..." Ich brauchte Nichts zu sagen - Peggy wusste, was passiert ist.
"Also genau das, was ich gesagt habe." Sie seufzte hörbar auf. "Was ist mit Sharons Vater? Hast du ihn irgendwas fragen können?"
"Er hat... Er hat eigentlich sehr viel von selbst preisgegeben. Nach einem kleinen Schubser."
"Und?"
"Er hat seiner Frau die Bombe gegeben. Er hat ihr aufgetragen, sie zu zünden. Und es war als ein Attentat auf den Präsidenten geplant."
Peggy lehnte sich in ihrem Sessel ein wenig zurück, ein Ausdruck von Entsetzen und Erkenntnis auf ihrem Gesicht. "Also lagen wir richtig." Ich nickte nur zustimmend.
"Was ist mit ihm passiert?", hakte sie nach. "Ist er auch gestorben?"
"Ja." Doch bevor Peggy eine weitere ihrer Fragen stellen konnte, setzte ich nach. "Aber er ist nicht durch die Explosion umgekommen."
"Wie dann?"
"Ich glaube, das erzähle ich lieber allen gemeinsam."

Vorsichtig setzte ich mich auf. Ich musste kurz meine Augen schließen, da sich die Welt immer noch ein wenig drehte. Doch ich wollte nicht noch länger hier bleiben, denn ich hatte einige Dinge zu erledigen.



"Meinst du... Meinst du das ernst?" Howard sah mich ungläubig an.
"Ich wünschte, es wäre nicht so." Meine Hand schloss sich fester um den Kaffeebecher. "Aber es stimmt. Irgendwie ist Agent Schneider von den Toten auferstanden."

"Aber wie? Wie ist das möglich?", warf Peggy ein. "Du hast ihn doch eigenhändig umgebracht. Mit einem Schuss in die Brust, wenn mich nicht alles täuscht. So etwas kann man nicht überleben." Sie sah wieder zu mir. "Außer man ist du natürlich."
Ich lächelte leicht.

Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf.
"Was hast du gesagt?"
Peggy sah mich verwirrt an. "So etwas kann man nicht überleben, außer..."
"...Außer man ist du", vollendete ich ihren Satz. "Natürlich!" Auf einmal machte alles Sinn.

Howard sah mich stirnrunzelnd an. "Bin ich der einzige, der überhaupt nicht versteht, was hier los ist?"
"Nein", meinte Peggy. "Bist du nicht." Sie sah wieder zu mir. "Livia, was ist los?"

Ich holte tief Luft, bevor ich anfing zu erklären.
"Okay, Agent Schneider hat früher für HYDRA gearbeitet, er war einer der Top-Agenten dort. Also muss er auch Zugriff auf auf alle Akten gehabt haben, auf alle Forschungsunterlagen und den ganzen Rest."
"Ich verstehe immer noch nicht, was du uns sagen willst", warf Peggy ein.
"Jetzt lass mich doch einmal ausreden. Also, ich war früher auch bei HYDRA, jedoch nicht nur am Feld. Ich habe auch unter anderem die Formel für das Supersoldatenserum verbessert, mit dessen Hilfe - und mit dem des Tesserakts - ich zu dem geworden bin, was ich jetzt bin."

"Wunderbare Geschichte, Livia. Und es ist wirklich bewundernswert, dass du eine Formel verbessert hast, die die besten Wissenschaftler der Vereinigten Staaten nicht einmal duplizieren konnten." Howard hob abwehrend die Hände. "Aber inwiefern erklärt das jetzt die wundersame Auferstehung eines ehemaligen HYDRA Mitglieds?"
"Wenn du mich doch einmal ausreden lassen würdest, könnte ich dir sagen, dass vermutlich Teil der verbesserten Formel Unsterblichkeit war."

Irritiert sahen beide mich an. Howard versuchte augenscheinlich mehrmals etwas zu sagen, brachte aber trotz ständigem Auf- und Zumachen seines Mundes kein Wort heraus. Peggy starrte mich einfach nur an, schaffte es dann aber trotzdem, ein verwirrtes "Was?" über die Lippen zu bringen.
"Überlegt doch mal. Jedes Mal, wenn ich tödlich verwundet wurde, sogar gestorben bin, bin ich einige Stunden später wieder aufgewacht. Keine Narben, keine bleibenden Schäden, nichts." Ich sah zu Peggy. "Als ich aus diesem Fabriksgebäude gekommen bin, mit Agent Falk, wurden wir niedergeschossen. Er ist gestorben, und obwohl wir beide gleich viele Kugeln abbekommen haben, habe ich überlebt. Ich bin in der Pathologie wieder aufgewacht und einige Zeit später im Hauptquartier der SSR aufgetaucht."
"Mit einer MI6-Marke." Sie lächelte. "Ich erinnere mich."
"Aber ich hätte dort nicht auftauchen sollen, oder?" Ich war inzwischen aufgestanden und lief nun im Raum auf und ab. "Ich war tot."
"Das hat der Pathologe zumindest gesagt. Aber er hätte sich doch täuschen können."
"Hätte er. Hat er aber nicht." Ich blieb stehen und sah wieder in die verwirrten Gesichter Howards und Peggys. "Und es war ja nicht das einzige Mal. Fünf Mal ist mir das jetzt schon einmal passiert. Und das ist nicht einmal alles."
"Nicht?" Howard hatte seine Stimme wieder gefunden.
"Schaut mich doch einmal an. Ich bin, seit mir das Serum iniziiert worden ist, keinen Tag gealtert."

Peggy hatte ich scheinbar überzeugt. Doch Howard wirkte immer noch skeptisch.
"Ich weiß nicht."
"Aber sie hat Recht. Denk doch einmal darüber nach", versuchte sie auf ihn einzureden.
Howard seufzte laut auf. "Okay, sagen wir, du hast Recht mit all dem. Unsterblichkeit und was weiß ich. Wie kam dieser Agent Schneider jetzt an die Formel? Und sagtest du nicht, dass du dich an nichts aus deiner Vergangenheit erinnern kannst? Bevor wir dich im Ozean gefunden haben?"
"Ich sagte, ich könne mich an wenig erinnern, nicht an gar nichts. Und ich denke, ich habe auch eine Antwort auf die erste Frage."
Er sah mich erwartend an.

"Wie schon gesagt war Schneider in einer sehr wichtigen Position bei HYDRA. Dadurch musste er auch Zugriff auf meine Berechnungen gehabt haben. Jeden einzelnen Schritt, jede einzelne Rechung stand irgendwo auf einem Papier. Und so, wie ich HYDRA kenne, haben sie das alles archiviert. Für den Fall der Fälle."
"Mein Gott." Howard vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Soll das heißen, es gibt noch mehr Supersoldaten?"
"Wenn meine Vermutungen richtig sind, könnten ehemalige Anhänger von HYDRA jederzeit neue erschaffen."






Yeehaw, meine geschätzten Leser. Ich schreibe dieses Kapitel bereits aus den USA, bedeutet, ihr seid mir sechs Stunden voraus. Ich sollte vielleicht auf Englisch schreiben und jegliches Deutsch vorerst aus meinem Leben verbannen, aber dafür habe ich diese FF viel zu gern.

Auch wenn ich ständig unter einer Schreibblockade leide. *räusper*

Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gequält mit der langen Wartezeit. Falls ihr Fragen, Theorien oder Anmerkungen habt, gerne in die Kommentare damit.

How do you plan on beating Death? [2] || {Death-Saga}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt