Kapitel 46

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-LEVIN

,,Oh. Entschuldige...ich hatte gehofft jemand anderen zu sehen." Ich sehe einen Mann, der im mittleren Alter ist, der außerordentlich nervös auf mich wirkt, was mich neugierig werden lässt. ,,Ich bin Levin." Freundlich strecke ich meine Hand ihm entgegen. Angewidert dreht er sich um und verschwindet. Das ist ja nicht sonderlich höflich. Da will ich einmal in meinen ganzen Leben nett und freundlich sein und dann kommt mir so ein arroganter Typ unter. Das ist ein Zeichen von Gott. Er will nicht, dass ich zu fremden Menschen nett bin, weil sie fremd sind. Scheiß mal auf Nächstenliebe. ,,Wo ist sie?" frage ich- ich glaube, sein Name war El- , aber ich bin mir nicht sicher. Mein Informatikteam sagte, er sei El El,

Ich habe auch nicht verstanden, dass es Menschen gibt, die ernsthaft den gleichen Vornamen wie den Nachnamen haben. Ich glaube, seine Eltern waren mit ihm überfordert und haben ihm dann irgendeinen Namen gegeben. Anders kann ich mir das nicht erklären. Wirklich nicht und ich meine, ich habe ja schon zig Menschen kennengelernt, aber nicht so komische.

,,Das ist eine lange Geschichte."

El beginnt davon zu erzählen, dass sie total nervös war, weil sie noch nie auf irgendeinen Meeting war und ich war direkt stolz auf sie, dass sie sich selbst dazu durchringen konnte, mit nach hier zu kommen. Das hier sind wahrscheinlich die besten Chancen, die sie haben kann. Das freut mich, weil es sie freut. Mit Sicherheit. Das Meeting fand mit drei Männern statt. ,,Das ist ja alles schön und gut, aber wo ist sie?" bringe ich dazu, nicht vom Thema abzuweichen. Er sagt nichts. ,,Wo ist sie!?" frage ich nun wieder, nur dieses mal mit ordentlichen Nachdruck, weil ich mir beginne, Angst um sie zu machen, denn wo ist sie? Sie ist nicht hier. Aber er ist hier. Also ist das Meeting zu Ende. Aber wenn das Meeting zu Ende ist, wo treibt sie sich dann rum? Ist sie alleine? Hat ihr Boss sie wirklich alleine gelassen? Ob sie vergessen hat, dass ich heute zu ihr kommen wollte? ,,Sie... die Männer haben sie." Sekündlich weiten sich meine Augen. Wer? Wer hat sie? Welche Männer, verflucht?! ,,Wer?!" presse ich voller Zorn und Sorge um sie hervor. ,,Mister Kolone." Kolone?

Kolone ist mein Konkurrent. Er war schon immer neidisch auf meinen Verdien. Aber das er an Shiva geht... das hätte ich niemals gedacht. Ich muss sie finden, bevor er sich wegen Amara recht. Schon der Gedanke, er könnte Shiva von den lebenden entfernen, lässt in meiner Brust ein unangenehmes Stechen auftauchen, welches mich wie betäubt dort stehen lässt. Benommen trete ich einen riesigen Schritt zurück, denn seine Worte sind wie ein Schlag, mitten in mein Gesicht.

,,Ihretwegen" ist das letzte, was El noch rausbringen kann, was ich auch höre, bevor ich seine Suite verlasse. Im Gang ist ein Hundesitter, die mit Lola an der Leine auf mich zukommt. ,,Lola!" pfeife ich. Sie kommt augenblicklich auf mich zu und ich nehme sie und als widervereintes Team verlassen wir das eindeutig überteuerte Hotel. ,,Wir finden sie." mache ich den Hund Mut, obwohl ihr ihr Fehlen noch nicht aufgefallen sein kann. Sie sieht mich bloß mit ihren blauen Augen an. Dieser Hund ist so eine treue Seele.

,,Kolone." widerholt Gill auf der anderen Seite. Er klingt so viel mehr frustrierter als ich es bin, aber er hingegen sollte einfach nur seinen Job machen und sie finden. ,,Bei Gott, wenn ihr etwas passiert!" schreie ich durch die Straßen von Dubai.

Enemys to LoversOn viuen les histories. Descobreix ara