Kapitel 75

439 16 3
                                    

-SHIVA

Ich sehe hysterisch von Levin zu seinem Vater. Was geschieht hier grade? Mein Kopf kommt mit der Situation nicht klar. Taub, scheinbar automatisch renne ich auf einen der Männer zu. Er greift mich an, doch ich gebe ihm eine Kopfnuss gegen die Nase. Ich habe eine unvorstellbar große Angst, doch Levin wird mir nicht helfen können... ich muss uns hier rausbringen. Ich nehme ihm die Waffe ab und stelle mich voller Dummheit- aber auch voller Mut- vor die drei bewaffneten Männern. ,,Hört auf!" schreie ich während ich die Waffe auf den Kopf von Levins Vater richte. Nun richtigen alle die Waffe auf mich. Sie sehen mich entschlossen an. Noch habe ich meine Chance, und ich nutze sie. Ich betätige den Abzug. Ein lauter Knall ertönt. Der Rückstoß drückt meine Hände zurück, aber ich halte Stand. Dir Kugel aus meinem Lauf trifft den kaltherzigen Mann in den Kopf.

Die Männer rechts und links von ihm sehen mich ungläubig an. Aber statt zu Zögern schieße ich auch auf sie. Ich verfehle zwar die Stelle, aber treffen tue ich sie dennoch.

Die Männer liegen grade am Boden, da springt die Tür auf und es kommen unbekannte, voller Blut beschmierte Typen auf mich zu. ,,Keinen Schritt näher!" warne ich sie. Einer von den Männern sieht Levin an. Er tritt vor und rennt an mir vorbei. ,,Tu ihm ja nicht weh!" schreie ich ihn euphorisch an. ,,Shiva... wir gehören zu ihm." sagt der Mann an der Tür. Ich sehe ihn an und schenke ihm mein Vertrauen. ,,Was ist hier passiert?" Mein Blick wandert zu den am Boden liegenden Personen. ,,Sie sind hier eingedrungen... sie haben Gill getötet, auf Levin geschossen und... sie wollten mich entführen." Das eine Wort kommt nach den anderem Wort über meine Lippen. Ich rede drauf los.

Ich hatte grade fertig gesprochen, da rennt ein Ärzteteam auf und zu. Sie heben Levin auf die Trage.

Ich lasse alles stehen und liegen und gehe den Ärzten hinterher. Ich darf ohne weiteres in den Rettungswagen.

- - - - - - - - - - -

Wir sind fast am Krankenhaus, sagt einer der Ärzte, und Levin beginnt zu krampfen. Sein Pulsschlag schlägt schneller. Ich sitze, kann nichts tun, außer das Geschehen zu beobachten, mit der größten Angst, die ich je hatte. Die Sanitäter sagen so vieles, aber ich kann es nicht verstehen. Ich bete inständig, dass er den Kampf schafft.

Wir steigen aus. Die Sanitäter rennen mit Levin auf der Trage ins Krankenhaus hinein. Ich renne ihnen nach, bis zu einem Bereich, an dem mir eine Frau sagt, ich dürfe da nicht rein.

Krampfhaft versuche ich meine Tränen zurückzuhalten. Ich setzte mich also auf einen der Stühle in den Wartebereich. Was ist, wenn Levin das nicht überlebt? Was, wenn er schwer Behindert wird? Was, wenn er mich gar nicht mehr liebt, weil ich ihn vor diesem Leid nicht beschützt habe? Ich habe ihm all das eingebrockt. Die Männer wollten mich holen, nicht ihn... hätte ich diesen Mann nicht umgebracht, wäre es nie soweit gekommen... dann würde Levin jetzt nicht um sein Leben kämpfen müssen.

Auf einmal packt es mich und ich stehe auf. Einer der Ärztinnen rennt ständig hin und her und ich halte sie auf, weil es die Ärtin von eben ist, die mir verboten hat, den Flur, der direkt angrenzentz, zu betreten. ,,Wie sieht es aus?"  ,,Ich darf Ihnen nichts sagen." ,,Bitte!" ich flehe sie an. Sie muss mit mir reden! Ich werde hier verrückt!

Sie nimmt mich mit auf Seite. ,,Es sieht nicht gut aus." Ich kann nicht anders als sie traurig anzusehen. ,,Es sind zwei Kugeln. Die eine hat seinen Hals getroffen und die andere hat ganz knapp das Herz verfehlt." Nein, das kann doch alles nicht wahr sein! Er darf nicht sterben! ,,Bitte retten Sie ihn, ich kann nicht ohne ihn!" ,,Wir geben unser bestes-" In diesem Moment piept ihr Gerät an der Hose. Es piept anders als bei den Schwestern. Das Piepen ist schriller. Sie verabschiedet sich knapp und rennt beinahe wieder in den Flur. Ihr schwarzer Dutt ist das letzte, was ich sehe, bevor die Tür zum verbotenen Flur zuschlägt.

Enemys to LoversWhere stories live. Discover now