08| kupferfarben

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Seraphin

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Seraphin

Sie drehte sich überrascht um, um mich anzusehen. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob ich mir den Ausdruck der Erleichterung in ihren Augen nur eingebildet hatte, oder nicht. Als ich allerdings die nervigste Stimme der Welt wahrnahm, die Paul gehörte, wusste ich, dass es wirklich Erleichterung gewesen war. Ich meine, wer hätte die denn nicht, wenn man sich die ganze Zeit Pauls selbstverliebtes Geschwafel anhören müsste, und dann davor gerettet wurde? Zu meinem Glück ging er nicht in meine Klasse.

Ihre Gesichtszügen wurden rasch wieder abwesender, während sie mich musterte. „Hast du das Geld?", fragte sie mich und ein Hauch von Interesse schwang in ihrer Stimme mit.

Ich nickte. „Natürlich, wieso sollte ich dich sonst aufsuchen? Mein Lebenswille ist schon noch vorhanden." 

Sie schnaubte belustigt. „So gefährlich bin ich dann auch wieder nicht." Fordernd streckte sie ihre Hand aus, um das Geld entgegenzunehmen. 

„Sicher wäre ich mir da nicht", entgegnete ich nur und kramte die Münzen, die ich mir heute Morgen von Simon geben hatte lassen, aus meiner Hosentasche. Sicherheitshalber zählte ich noch einmal nach, bevor ich ihr das Geld überreichte. Denn höchstwahrscheinlich würde sie mir die Hölle heiß machen, wenn ich ihr zu wenig gab. 

„Gen", meldete sich eine melodische Stimme zu Wort, „du kannst schon wieder nachrücken." Als ich aufblickte, erkannte ich, dass die Stimme zu dem Mädchen gehörte, dass direkt neben Paul stand. Mit ziemlicher Sicherheit hatte ich sie schon öfter gesehen. 

„Von mir aus könnt ihr auch gerne nachrücken", erwiderte Genovefa und trat aus der Schlange heraus. „Ich bin sowieso nicht wegen dem Kakao hier." Paul zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und die beiden rückten weiter vor. 

„Kein Fan von Kakao?", fragte ich und übergab ihr die Münzen. Sie blickte mich misstrauisch an und zählte selbst noch einmal nach. Offensichtlich hatte sie absolut kein Vertrauen in mich, und das, obwohl ich das Geld doch gerade eben vor ihr durchgezählt hatte. „So wenig Vertrauen in meine Mathekenntnisse?" 

Sie nickte energisch, blickte aber nicht auf. „Kontrolle ist sowieso besser als Vertrauen. Was den Kakao angeht, ich gehöre definitiv nicht zur Fangemeinde." 

Ich wusste nicht recht was ich darauf erwidern sollte. Wahrscheinlich wäre es nicht so klug sie in eine Diskussion zu verwickeln, weshalb sie Kakao nicht anbetete, deswegen ließ ich es lieber bleiben. Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Art und Weise mit der sie das Geld zählte. Sorgfältig legte sie eine Münze nach der anderen auf den geordneten Münzstapel daneben und zählte nebenbei mit. 

„Es sieht ganz so aus, als würde damit alles erledigt sein", stellte sie anschließend zufrieden fest und wir hatten wieder Blickkontakt. Als wäre damit alles gesagt zog sie einen kleinen Geldbeutel aus einer seitlichen Tasche an ihrer Jeans und ließ die Münzen darin verschwinden. „Deine Schulden sind hiermit beglichen und es war sogar angenehmer sich mit dir zu unterhalten als sich mit Paul zu unterhalten." 

Ich hob irritiert eine Augenbraue, während ich versuchte ihre Worte richtig einzustufen. „Ist das jetzt ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen?", bohrte ich leicht beleidigt nach. Mit Paul verglichen zu werden war so ziemlich das letzte, was ich wollte. 

Ein Schmunzeln zog sich über ihr Gesicht. „Das mein Lieber, ist eine neutrale Aussage", erklärte sie mir. „Da liegt es nun an dir etwas hineinzuinterpretieren. Meine Aufgabe ist das nicht, denn ich hoffe, dass wir nicht allzu bald wieder das Vergnügen haben werden." 

Gespielt schockiert griff ich mir an die Brust. „Ich fühle mich von deiner Aussage leicht angegriffen." Ihr Gesicht schien durch ihr Grinsen förmlich zu erstrahlen. Gemeinsam mit ihren schulterlangen rotbraunen Haaren, die ziemlich widerspenstig aussahen, kam sie mir für einen Moment lang wie ein eigensinniger Dämon vor. Ohne das dämonische. 

„Das ist dann dein Problem", verkündete sie nur, bevor sie sich umdrehte und zum Gehen wandte. 

„Trotzdem, ich bin mir ganz sicher, dass wir uns demnächst wieder begegnen", warf ich ihr noch hinterher. Schließlich kannte ich diese Zufälle nur zu gut, die manchmal mein halbes Leben durcheinanderwarfen. Bloß weil sich das Schicksal eingebildet hatte die Karten noch einmal gut durchzumischen, die schon verteilt worden waren. Um ehrlich zu sein freute ich mich schon auf die nächste Begegnung. Bis dahin brauchte ich aber noch ein gutes Comeback für den Paul-Vergleich.


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