Koma

329 19 1
                                    

Nervös saß Harry in dem bequem eingerichteten Raum, der Wärme und Freundlichkeit ausstrahlte. Ein kleines, privates Zimmer mit mehreren Sitzlandschaften. Er hatte am Morgen kaum etwas essen können, die Nacht hatte er einen Alptraum gehabt und schrecklich gefroren und nun würde gleich Sirius kommen, dem es gar nicht gut zu gehen schien, wie es aussah, weil der sich solche Sorgen um ihn machte. Er lehnte seinen Kopf wieder gegen die Brust hinter sich, lächelte etwas, als Tom anfing, seine Ohren zu kraulen. Wenigstens war er hier nicht alleine.

„Hör auf, dich da rein zu steigern", bat Tom leise. „Du machst dich nur selbst fertig."

„Ich... fühle mich so.. schuldig!"

„Du bist krank, das hast nicht du zu verantworten, es.. kann sehr gut an allem liegen, was man dir angetan hat", gab der Ältere leise zurück, küsste Harry, drückte ihn an sich. „Du bist nicht mit Absicht krank geworden." Er hasste es, darüber zu reden, doch er tat es, weil es nötig war. Weil er es nicht verdrängen konnte. Diese Nacht hatte das Fieber lange gebraucht, bis es gefallen war.

Ob er wollte oder nicht, er konnte sich nicht einbilden, dass Harry gesund war. Er hatte nur noch eine Möglichkeit: seinem Geliebten die letzten Wochen so schön wie nur eben möglich zu machen. Das war alles, was blieb. Also tat er es, denn gegen diese Krankheit gab es ja kein Heilmittel...

Morgen würde er mit Harry einen Ausflug an die Küste von Cornwall machen, es war zu kalt zum Schwimmen, aber der Jüngere wollte das ja auch gar nicht, er wollte einfach nur das Meer sehen, denn auch, wenn Tom dabei war, hatte er Angst vor dem tiefen Wasser, sobald er nicht mehr stehen konnte.

Dort würden sie ein kleines Picknick auf einer der Klippen machen, das würde Harry sicher gefallen und anschließend würde ihm auch noch etwas einfallen, denn nicht mal jetzt bat er um irgendwas. Harry lächelte ihn immer nur an und küsste ihn dann, bat ihn, sich keine Sorgen zu machen und dass es ihm gut ginge. Noch immer war der Jüngere es, der ihn trösten wollte, mit einem Lächeln.

„Harry!", Mit dem Wort stürmte Sirius in das Zimmer, sah auf sein Patenkind, das sich umwandte und ihn sofort anlächelte, aufstand und sich in die Arme schließen ließ. Als wäre nichts Schlimmes, als wäre all das nur ein schlechter Traum gewesen.

„Ich bin da, Siri", lächelte Harry nur und schloss seine Arme um den Hals des Anderen. „Es geht mir gut, bitte, mach dir keine Sorgen."

Sirius sagte nicht, er drückte den Jüngeren nur an sich, während er erneut zu heulen begann, so, wie er es seit dem Treffen mit Poppy immer wieder tat. Heute beim Frühstück hatte Draco Malfoy einen Brief erhalten, er hatte ihn überflogen, war plötzlich aufgesprungen, hatte den Stuhl von sich geworfen und war gerannt, dicht gefolgt von Ron, der ebenfalls aufgestanden war, als er den Blonden hatte rennen sehen. Er hatte nicht raten müssen, was er Jugendliche mitgeteilt bekommen hatte. Das Gesicht hatte alles gesagt.

Remus stand einfach nur da, in seiner Kehle steckte ein riesiger Kloß, er betrachtete den Jungen, der lächelte, als wäre Nichts. Als habe er nichts Drastischeres, als eine Erkältung und eine rote Nase, doch er war Werwolf, er roch Dinge, die Andere nicht wahr nahmen, er roch den kalten Schweiß von Fieber, auch, wenn der Junge sich geduscht haben musste, da er von Pfefferminz überlagert wurde, er sah auch die winzigen Anzeichen, das leichte Zittern in einer der Hände, die um den Nacken seines besten Freundes lagen. Es war wahr, Harry würde sterben, er konnte es nicht fassen, er wollte es nicht glauben! Nicht daran denken, dass ein so junger Mensch, der gerade sein Glück gefunden hatte, sich schon aufs Sterben vorbereiten musste.

Kurz sah Remus zu Fenrir, der Sirius im Auge behielt, er wusste, der Mann sah dasselbe, wie er auch. Und vermutlich machte er sich bereits Gedanken darum, was er tun musste, wenn es vorbei sein würde. Wenn Harry niemanden mehr beruhigend anlächeln und seine Krankheit herunter spielen konnte. Er wusste, er würde getroffen sein, aber es würde nichts gegen das sein, was Sirius durchmachen musste, er wusste, der Andere glaubte, er hätte die Verantwortung dafür, weil er nicht da gewesen war, als Harry ihn gebraucht hatte, auch, wenn er in Askaban gesessen hatte, er fühlte sich verantwortlich.

Durch die ZeitenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang