Bindung

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Lucius ordnete die Akten, sah dann auf, als Bill eintrat. „Was gibt es?", fragte er ruhig. „Jetzt schon Ärger mit den Auroren? Sie sind doch erst ein paar Stunden hier."

„Und?", entgegnete Bill nur. „Hindert das diese Dickköpfe daran, Probleme zu machen? Ich glaube nicht! Ich werde fast wahnsinnig! Die prügeln sich, die wollen nicht miteinander arbeiten und sie glauben, bereits alles zu beherrschen. Ich bin ausgerastet, das erste Mal seit meiner Schulzeit."

„Und?", fragte Lucius interessiert.

„Sagen wir mal, morgen und übermorgen wird mir keiner mehr krumm kommen, ich hab einen dieser Idioten kurz und klein gehext, er liegt gerade auf der Krankenstation. Und da wird er wohl ein paar Tage bleiben."

„Oh", grinste Lucius nur. „Endlich noch einer, der ausgerastet ist."

„Ja, und es war trotzdem nicht Tom. Was vielleicht das Beste überhaupt ist."

„Oh ja, das Letzte, was ich brauchen kann, ist so was wie ein Ausraster seinerseits..."

„Och, im Notfall holen wir Harry und setzen ihn Tom auf dem Schoß, dann wird schon nichts mehr passieren."

Das brachte Bill zum Grinsen. Ja, der Trick würde wohl seine Wirkung nie verfehlen. Harry konnte Wunder wirken, das konnten sie immer wieder feststellen und es machte ihnen Spaß, zu sehen, wie der Mann von Hundertachtzig innerhalb eines Wimpernschlags herunter kommen konnte. „Aber ich bin gespannt, wann diese Ausbildung irgendeine Form von Erfolg zeigen wird."

„Oh ja", stimmte Lucius nur ruhig zu. „Ich will diese ganzen Zwischenfälle endlich in den Griff bekommen. Was ist mit den anderen Schutzzaubern?"

„Sie zeigen Wirkung", gab Bill zurück. „Traurig wie es ist, wir mussten bereits sieben magische Kinder aus ihren Muggelfamilien holen, einer hat schon nur noch bei einer Großtante gewohnt."

„Das Heim ist doch noch gar nicht fertig!"

Der Rotschopf lächelte etwas. „Die Lovegoods haben ein Ferienhaus zur Verfügung gestellt und die ersten Zimmer sind in vier Wochen beziehbar", fügte er an. „Aber bei diesen Kindern musste etwas passieren. Eines sollte gerade exorziert werden! Der arme Junge ist gerade mal fünf!"

„Oha..:"

„Ja, aber er hat schon ein Zuhause gefunden", lächelte Bill. „Eine Familie hat ihn adoptiert. Sie können keine eigenen Kinder bekommen und waren dankbar, jetzt eines zu haben, dass sie lieben können."

„So, wie wir es wollten", lächelte Lucius nur. „Cissy und ich überlegen auch, noch ein Kind zu uns zu holen, ein kleines Mädchen vielleicht. Draco ist ja nun praktisch erwachsen und sie hätte gern ein Kind, um das sie sich kümmern und das sie verwöhnen kann, dem es nicht mit spätestens Zehn peinlich ist, an ihrer Hand durch die Stadt zu gehen."

„Im Ernst?", fragte Bill wirklich überrascht.

„Ja", nickte Lucius lächelnd. „Ich hätte auch nichts gegen ein weiteres Kind, aber für Narcissa wäre eine weitere Schwangerschaft ziemlich riskant, Dracos Geburt war schon eine sehr knappe Sache, sie wäre fast gestorben. Das ist ein Risiko, dass ich nicht bereit bin zu tragen. Also hat sie einen Trank genommen, der eine weitere Schwangerschaft unmöglich macht. Es war eine Entscheidung, die keinem von uns leicht gefallen ist, aber sie war leider notwendig. Darum haben wir schon länger mit einer Adoption geliebäugelt, aber unter Dumbledore wäre uns ohnehin keine bewilligt worden, und bis jetzt hat es sich einfach aufgrund der Arbeit nicht mehr angeboten."

„Das ist... überraschend", brachte der Rotschopf heraus. Mit so etwas hätte er im Leben nicht gerechnet. Die Malfoys wollten tatsächlich adoptieren!? „Lasst mich raten - klein, blond und helläugig?"

Durch die ZeitenWhere stories live. Discover now