Zurück in der Schule

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„Harry!", Sirius lachte, als sein Patensohn ihm aus dem Kamin entgegen stolperte und fing ihn sicher auf. Der Jüngere hatte sich wohl bei Tom durchgesetzt, die letzten beiden Schulwochen doch hier mit zu erleben. Und da es ihm wieder gut ging und er sich oft langweilte, aber nicht wollte, dass der Ältere seinen Stundenplan nur nach ihm richtete, hatte der wohl doch nachgegeben. Sirius hatte es eigentlich nicht geglaubt, aber wer konnte Harry schon etwas abschlagen, wenn der einen mit seinen grünen Augen groß ansah?

Harry lächelte nur und strich sich seine Robe wieder glatt. Flohen hasste er noch immer und er würde es wohl nie schaffen, so elegant raus zu treten, wie Draco oder Tom, oder auch nur Sirius. „Guten Morgen", lächelte er, als er wieder sicher stand. Das war noch so ein Problem, er kam meist wieder ohne Krücke klar, aber seine Beine begannen, wenn er zu viel lief, immer noch, wie dumm zu zittern. Aber er hatte von Tom eine Krücke bekommen, die sich selbst schrumpfte und die er immer in seiner Robeninnentasche bei sich trug. „Ist Fenrir noch draußen?"

„Natürlich! Es ist immer noch Morgensport und du kannst dich drücken!"

„Von wegen", murrte Harry nur. „Glaub mir, ich hatte auch Morgensport. Nur nannte der sich Krankengymnastik."

„Du Armer", lachte Sirius. „Das kommt davon, wenn man tödliche Krankheiten überlebt. Na los! Geh schon! Draco wird sich sicher freuen, dich zu sehen!"

„Und zu bemuttern", knurrte Harry nur, wobei seine Ohren ärgerlich hin und her zuckten.

„Und das darf nur Tommy?", zog Sirius den Anderen auf.

Harry lächelte etwas, umarmte den Anderen: „Du auch", gab er nur zurück, dann trat er zur Tür. „Dann bis zum Mittagessen!"

Sirius lächelte und sah dem Jüngeren hinterher. Er konnte es nicht fassen, das war nicht mehr der Junge, der vom Turm hatte springen wollen und nicht der, der von Fieber geschüttelt auf dem Bett gelegen hatte. Das hier war endlich wieder der Harry, den er kennen gelernt hatte, fröhlich und durchaus neugierig und abenteuerlustig.

Harry lächelte und lief einfach nur los, er wollte nachher noch zu Severus und ihm Hallo sagen, der Mann war häufiger da gewesen, um ihm mit Tränken zu helfen und ihm Hausaufgaben zu bringen, ihn die Tests machen zu lassen. Er hatte eine Art stabile Beziehung zu seinem leiblichen Vater aufgebaut, auch, wenn die ihn eher an die erinnerte, die er auch zu McGonagall gehabt hatte. Aber wenigstens feindeten sie sich nicht auch noch an. Auch, wenn er nicht wirklich mit Severus reden konnte, wie mit Tom oder Sirius, aber er fühlte sich zumindest etwas besser.

Rasch lief Harry die Treppen herunter, bis vor die Tore, wo Fenrir die übliche Morgentruppe drillte, wobei man eindeutig drei Gruppen ausmachen konnte, die, die schon fast heulend auf dem Boden lagen, die, die gerade noch so mithielten und die, die gut dabei waren. Er selbst hätte wohl mithalten können, würde sein Körper schon wieder mitmachen. So setzte er sich einfach nur auf die Treppen und beobachtete die Schüler, er lächelte, als er Neville unter denen erkannte, die so einigermaßen klar kamen, doch er war überrascht, Granger bei denen zu finden, die bereits auf dem Boden lagen. Aber andererseits - sie hatte immer nur mit Zaubern um sich geschossen und sich nie großartig körperlich betätigt.

Dagegen verwunderte es Harry wenig, Ron, mit dem er inzwischen zumindest wieder normal reden konnte, und Draco hier zu den Besten gehörten, sie machten gerade einige Kampfsportübungen, die er nur zu gut kannte.

„Du siehst aus, als wärest du bekloppt genug, mitmachen zu wollen", grinste Fenrir, der Harry natürlich bemerkt hatte. Er war überrascht, den Jüngeren hier zu sehen, aber das erklärte wohl Sirius' hibbeliges Benehmen an den letzten beiden Tagen.

„Ich glaub aber, wenn ich es versuche, würde ich böse auf der Nase landen, dass ich ohne Krücke laufen kann, ist schon wieder ein Fortschritt. Glaub mir, aufs Klo getragen werden zu müssen, ist nicht das Tollste..."

Durch die ZeitenWhere stories live. Discover now