Kaffee...?

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Severus las die Vorladung mit einem Stirnrunzeln, er war nur sehr begrenzt begeistert, aber er wusste, dass das sein musste, es ging um Harry, er musste also kommen, ob er wollte, oder nicht. Die Verhandlung würde schnell stattfinden.

Das war es nicht, was ihm Sorgen machte, sondern der Bericht eines Wizgamontmitgliedes, der schreibt, dass das Mädchen einsehen würde, dass es von Dumbledore manipuliert und benutzt werden sei. Dass man aufgrund der Einsicht eine Strafmilderung wohl verantworten können. Also, dass sie davon absehen wollten, Granger nach Askaban zu bringen, die Meinungen gingen in die Richtung, dass sie Granger zurück in die Muggelwelt bringen wollten, was bedeutete, dass ihre magischen Kräfte entzogen werden würden und dass sie zurück zu ihren Eltern kommen sollte, die bei dem Prozess und der Urteilsverkündung ebenfalls anwesend sein würden.

Er traute dem verschlagenen Luder nicht, er ahnte, dass sie etwas plante, er wusste, sie konnte gefährlich werden, allein ihr Wissen um Magie konnte ein Heidenchaos anrichten, Tränke konnte man auch als Muggel oder Squib anfertigen.

Für Severus war die Strafe für versuchten Mord schlicht nicht hoch genug, doch er konnte nichts dagegen unternehmen, das konnte nicht mal Tom, das Wizgamont hatte das beschlossen und sofern sie das nicht abschaffen wollten, was keiner von ihnen vorhatte, würden sie sich dem Urteil fügen müssen. Doch er würde das Gör beobachten lassen, jahrelang, wenn es sein musste. Er traute ihr nicht, absolut nicht, hatte es nie getan, seit er wusste, wie sie von Dumbledore bevorzugt wurde, mehr noch als Potter, Harry... sein Sohn, wie auch immer.

Er sah auf die Uhr. Gleich war ohnehin Mittag, das hieß, dass Harry in einer Stunde spätestens hier sein würde, um von hier aus wieder nach Riddle Manor zu gelangen. Wie immer. Dann musste er es ihm sagen. Ob er wollte, oder nicht, er wusste nicht, wie Harry reagieren würde und er fürchtete, es würde nicht sonderlich gut sein. Kurz überlegte er, auch noch Tom zu rufen, ließ es aber dann sein, so drastisch war das nun auch nicht, aber er würde nachher mit Bill reden, damit der im Falle eines entsprechenden Urteils die Vorkehrungen treffen konnte.

So verging die Zeit schnell, bis es klopfte und Harry seinen Kopf durch die Tür steckte, noch immer zierte ein breites Grinsen das Gesicht, der Junge war, nach dem gemeinsamen Wochenende mit Tom, sichtlich gut gelaunt. Noch überraschter war er, als der ihm auf ein Mal eine lange Packung auf den Schreibtisch legte, auf der groß und breit ‚Pralinen' stand. „Harry?"

Harry grinste nur, er strahlte den Anderen an. „Das sind Pralinen!"

„Das hätte ich nicht gedacht, bedenkt man, was da drauf steht..."

Der Jüngere lachte leise. „Ich hab sie dir aus Deutschland mitgebracht! Es sind Dunkle, nichts zu Süßes, mit Whiskey, ein Paar auch mit Rum oder Kaffee." Er schloss verträumt die Augen, dachte an all die Dinge, die sie an dem Wochenende noch alles unternommen hatten. Das Musical, war der helle Wahnsinn gewesen, die Darsteller, die nur Millimeter an ihnen vorbei gerast waren, mit ihren Rollschuhen. Die Besichtigung der bayrischen Hauptstadt, der Besuch des riesigen Zirkus. Es war einfach traumhaft gewesen...

Severus hob eine Augenbraue, erbarmte sich aber dann und löste die goldene Schleife, hob den Deckel. Nun, zumindest sprang ihm tatsächlich kein Scherzartikel entgegen. Vorsichtig nahm er eine der dunklen Pralinen, biss hinein. „Ich muss sagen, sie schmeckten nicht so schrecklich, wie ich vermutet hatte", stellte er fest. Dann aber wurde er ernst. „Harry, morgen wirst du nicht in der Schule sein."

„Was ist denn los?", fragte der Jüngere, setzte sich jetzt.

„Grangers Verhandlung."

„Oh..."

„Sie wollen sie vermutlich einfach in die Muggelwelt schicken, da sie Einsicht heuchelt."

„Oh..."

Durch die ZeitenWhere stories live. Discover now