TRUTH

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Als wir zurück in die Küche kamen, lehnte ich mich wieder an den Türstock, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: „So Jungs, und jetzt würde ich wirklich gerne die ganze und wahre Geschichte hören, wieso sitzt ihr hier in meiner Küche? Und vor allem, wie lange habt ihr vor hier zu sitzen?".

Bedrücktes Schweigen und ein paar schuldbewusste Blicke gingen durch den Raum, bis Zayn sich aufrichtete und zu erzählen begann.

Anscheinend hatten die Jungs einen Streit mit ihrem Manager gehabt und waren einfach sang- und klanglos abgehauen und wollten sich, um ihm eins auszuwischen, die nächsten paar Tage inkognito irgendwo verstecken. Nachdem sie es in ein paar Hotels erfolglos versucht hatten, standen sie ratlos am Hauptplatz der Stadt, bis die ersten Fans auf sie aufmerksam wurden, aus ein paar Fans wurden bald ein paar mehr und als es eindeutig zu viele wurden, rannten sie einfach drauflos, gefolgt von einer Horde Teenies, bis sie den Pizzaboten entdeckten, der gerade meine Eingangstür öffnete, Niall drückte ihm einen Schein in die Hand und fragte nach der Tür, der verdutzte Bote nannte ihnen die richtige und blieb verwirrt vor dem Haus stehen. Echt seriöser Lieferservice.

„Tja und jetzt sitzen wir etwas planlos hier.", beendete Liam Zayns Geschichte.

„Also, wenn ihr wollt, meine Mitbewohner sind alle nicht da und ich habe hier noch drei freie Schlafzimmer, ein großes Badezimmer und einen Pool am Dach des Gebäudes anzubieten. Von mir aus könnt ihr hier unterkriechen.", sagte ich schulterzuckend.

Die Jungs sahen mich mit großen Augen und offenen Mündern an, „Das würdest du für uns tun?", sagte Niall und seine großen blauen Augen strahlten mich dankend an.

„Ja, sag ich doch, macht es euch gemütlich, ihr müsst euch halt einigen wer wo schläft.", sagte ich und machte mich auf zum ersten Schlafzimmer, es gehörte meiner Lieblingsmitbewohnerin und besten Freundin, wenn die wüsste wer hier in den nächsten paar Tagen schlafen würde, sie würde sofort ihren Koffer packen und mit dem nächsten Flieger nach Hause kommen. Mel war ein wahnsinniger One Direction Fan, besonders Harry hatte es ihr angetan, ich musste oft stundenlang mit ihr vor dem PC sitzen und sie zeigte mir die besten Interviewausschnitte und Fotos und Tweets von ihm und den anderen. Ihr Zimmer war das größte, es war hell und sehr schlicht eingerichtet, ein schwarzes eisernes Bett, ein weißes ledernes Sofa, ein paar Teppiche, ebenfalls in schwarz und weiß, ein riesiger weißer Schrank und an der Wand über dem Sofa hing eine verkehrte Weltkarte und ein buntes Bild von drei Affen die angezogen waren wie die Queen von England, Che Guevara und Elvis Presley, alles in Neonfarben. Ich liebte dieses Bild, es war das erste Stück dass sie sich gekauft hatte, als wir beschlossen zusammen in eine WG zu ziehen. Schreiend stürzten sich Niall und Harry auf Mels Bett und riefen: „ERSTER!" um sich dann lachend ein High Five zu geben. „ZIMMERBUDDIES" riefen sie wieder gleichzeitig und klatschten wieder lachend ab.

Das Zimmer gegenüber gehörte Chris, unserem Nerd, ein Computerfreak sondergleichen, keiner von uns wusste genau was er beruflich machte, aber er war ein wirklich angenehmer Mitbewohner, sein Zimmer war das kleinste, auf den Innenhof gerichtet, mit einem Fenster das bis zum Boden reichte, seine Wände waren zugekleistert mit Postern von Metalbands und Graffitis, seine Möbel waren alle dunkel und schlicht, ein typisches Männer Zimmer, hier eilte Zayn an mir vorbei und warf sich allein aufs Bett . „Meines.", meinte er nur und Liam und Louis nickten ihm zu.
„Dann sind wohl wir Zimmerbuddies.", meinte Liam lachend und klopfte Louis auf die Schulter. Ich führte sie in das letzte Zimmer. Hier wohnte Vanessa. Vanessa war ein Kapitel für sich, sie hatte es nicht so besonders mit Ordnung und Rücksichtnahme auf andere Mitbewohner, sie spielte Klavier, am liebsten mitten in der Nacht und ihr Freund, der auch sehr oft hier war, hatte die lustigsten Spitznamen für sie. Ihr Zimmer war hauptsächlich in Rot gehalten und die Poledancestange die mitten darin montiert war, ließ es aussehen als würden hier regelmäßig Pornos gedreht werden, hörte sich auf sehr oft so an, musste ich mir eingestehen, denn mein Bett stand genau an der Wand zu ihrem und da die Wände nicht besonders dick waren, bekam ich doch oft mehr mit, als mir lieb war.

Ich drehte mich erwartungsvoll zu Liam und Louis um und brach in schallendes Gelächter aus, als ich ihre entgeisterten Gesichter sah. Niall steckte neugierig seinen Kopf aus der Tür und trat zu uns herüber, er sprang plötzlich wie ein kleines Kind auf der Stelle und rief mit hoher Stimme: „HAAAAAAAAAAAAZZA! Komm sofort her und sieh dir das an!". Harry und Zayn kamen angerannt und brachen ebenfalls in Gelächter aus, als Niall auch schon auf die Stange zu rannte und sich hinaufzog, er plumpste gleich wieder hinunter und blieb lachend am Boden sitzen.
„Ist deine Mitbewohnerin etwa Stripperin?", fragte er mich und blickte sich aufmerksam im Zimmer um.
„Nein, das war ein Geschenk von ihrem Freund.", antwortete ich schmunzelnd.
Die Jungs versuchten sich alle abwechselnd an der Stange und Liam stellte sich gar nicht so dumm an, er schaffte es sogar, sich nur mit den Beinen an der Stange zu halten. Ich beobachtete das Treiben lachend von der Tür aus, als Harry auf mich zukam und sich neben mich an die Tür lehnte, er musterte mich mit einem anzüglichen lächeln von Kopf bis Fuß und raunte mir dann leise zu: „Na, wann sehe ich denn dein Zimmer Schönheit?". Ich überdrehte die Augen und antwortete schnippisch: „ In deinen Träumen, Schönheit!". Lachend verzog er sich wieder zu den anderen und pflanzte sich zu Louis auf das Bett. Er flüsterte ihm irgendwas ins Ohr und die beiden sahen zu mir herüber, Louis nickte kurz und zwinkerte mir zu. Harry musterte mich wieder und lächelte vor sich hin. Mittlerweile war es recht spät geworden und ich bemerkte wie ich müde wurde. Ich schnappte mir den Obstkorb aus der Küche, der gefüllt war mit Weintrauben und sagte den Jungs dass ich ins Bett ging. Ich verkroch mich in mein Zimmer und öffnete das Fenster, die laue Sommerluft strich mir durchs Haar, als ich mich auf meine Fensterbank setzte.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWhere stories live. Discover now