PARADISE

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Erstaunlicherweise hatte ich meine paar Habseligkeiten innerhalb von zwanzig Minuten ausgepackt, dafür dass ich einen ganzen Tag damit verbracht hatte sie einzupacken, war ich wirklich schnell fertig.
Ich saß auf meinem Fensterbrett und blickte hinunter in einen großen Garten mit einem Pool. Ein Fußballplatz grenzte direkt dahinter und dort sah ich die Jungs wie sie sich abstrampelten. Ich war froh hier drinnen zu sitzen, denn draußen regnete es noch immer.
Ich blickte auf die Uhr, die waren sicherlich noch eine Weile beschäftigt, überlegte ich. Genug Zeit für eine Erkundungstour. Als erstes machte ich mich auf die Suche nach dem Klo. Ich trat hinaus auf den Gang und steuerte auf die zweite Tür rechts neben mir zu. Ich öffnete sie und betrat eindeutig nicht das Klo.
Ich stand in einem großen dunklen Raum, die Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen. Ein großes rundes Bett stand mitten im Raum auf einer Art Podest, des Podest war mit kleinen Lichtern beleuchtet, ein riesiger schwarzer Schrank füllte eine ganze Wand aus. Auf der anderen Seite stand ein großes Sofa und an der Wand hing ein riesiger Flatscreen. Neugierig sah ich mich um, an der Wand neben mir hingen unzählige Fotos. Bilder von den Jungs und einer Familie, ich sah genauer hin und erkannte Harry mit seiner Schwester in ihrer Absolventen Robe, daneben hing en seine Erinnerungen an die Castingshow, durch die die Jungs berühmt wurden, ein paar Preise und Fanbriefe hingen daneben. Ich besah mir alles neugierig und studierte belustigt die Fanbriefe, anscheinend waren es die ersten die er bekommen hatte. Ich war so vertieft dass ich ganz vergaß auf die Uhrzeit zu achten.
„Gefällt dir was du siehst?", fragte Harry belustigt und ich zuckte erschrocken zusammen, schuldbewusst drehte ich mich um. Er lehnte im Türrahmen und beobachtete mich mit verschränkten Armen.
„Ich äh... das äh... das ist anscheinend nicht die Toilette.", stammelte ich und wollte aus dem Raum gehen, ich verhedderte mich im Teppich und stolperte. Harry sprang blitzartig nach vor und fing mich auf. Er stellte mich wieder auf und grinste mich spitzbübisch an. „Ja das ist die Wirkung die ich von Frauen gewohnt bin.", sagte er.
Ich verdrehte die Augen und wollte mich an ihm vorbeiquetschen. Doch er hielt mich zurück. „Ella, warte...", sagte er, ich blickte ihn zornig an. „Was? Willst du mich wieder küssen und dann stehen lassen?", sagte ich trotziger als gewollt. Harry zog überrascht die Augenbrauen hoch.
„Das war doch nur Spaß.", sagte er und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. „Du bist hübsch und wir alle mögen dich und ich hatte eben hin und wieder den Drang dich zu küssen, aber ich meine, wir kennen uns doch eigentlich nicht, das kommt doch erst!", lachte er. Er hatte Recht und die Tatsache dass mich das störte verwirrte mich maßlos.
„Es ist trotzdem nicht in Ordnung wenn du dich so benimmst, wegen dir hab ich immerhin die Presse am Hals und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss aufs Klo!", pampte ich ihn an und stürmte aus der Tür.
„Ella!", rief er mir hinterher.
„WAS?"
„Die Toilette ist die zweite Tür LINKS, Niall hat eine kleine Links, Rechts Schwäche.", sagte er, anscheinend amüsierte er sich köstlichst.
Ich lief knallrot an und stürmte in die andere Richtung, zog die richtige Tür auf und fand endlich den richtigen Raum.

Als ich auf den Gang trat kam gerade der Rest der Meute die Treppe hoch. „Hast du Harry gesehen?", fragte Louis mich, „Er wollte nur schnell die Bälle wegräumen, aber anscheinend hat er sich vor der letzten Laufrunde gedrückt.".
„Er ist in seinem Zimmer glaube ich.", sagte ich frustriert und Louis sah mich verwundert an, er lief in Harrys Zimmer und riss ohne anzuklopfen die Tür auf.
„Alles okay?", fragte Niall mich vorsichtig.
„Ja, alles bestens.", sagte ich und bemühte mich zu lächeln.
„Wie wäre es mit Frühstück?", versuchte Liam die Situation zu entschärfen.
„Klingt gut!", sagte ich schwach und lächelte mein falsches Lächeln weiter.
„Ich sterbe vor Hunger!", jammerte Niall und verschwand hinter der Tür neben meinem Zimmer.
„Wir gehen nur schnell duschen, geh doch schon mal runter in die Küche und bedien dich!", sagte Zayn und er und Liam verzogen sich in ihre Zimmer.

Ich stapfte die große Treppe hinunter und öffnete auf gut Glück die erste Tür. Dahinter befand sich ein großes wunderschönes Wohnzimmer, mitten im Raum stand ein riesiger schwarzer Flügel. Ich schloss die Tür wieder und versuchte es bei der nächsten Tür. Tatsächlich befand sich dahinter die Küche. Es gab eine große Bar an der ein paar Hocker standen, eine große Kücheninsel mit zwei Herdplatten und ganze drei Kühlschränke.
Ich wühlte mich durch Unmengen von Essen und fand eine Box mit Obstsalat. Ich hockte mich an die Bar und löffelte mir etwas davon in eine Schüssel. Niall war der erste der die Küche betrat, er ging zielstrebig auf den Kühlschrank zu und fischte sich ein paar Stücke Pizza aus einem Karton.
„Pizza? Zum Frühstück?", sagte ich und verzog das Gesicht.
„Du isst Obst, das ist genau so seltsam.", antwortete er grinsend und setzte sich neben mich an die Bar.
Nach und nach kamen die Jungs nach und frühstückten die bizzarsten Dinge.
Zayn aß Toast mit Quark und Zimt, Louis teilte sich mit Niall die restliche Pizza, Liam aß Frühstücksflocken mit einer Gabel und Harry trank eine rosane Flüssigkeit aus einem Shaker.
Ich beobachtete Liam skeptisch, wie er die angeweichten Flocken mit der Gabel aus der Schüssel fischte und dazu Milch aus einem Strohhalm trank.
„Frag nicht.", sagte Louis, als er sah wie ich ihn beobachtete, „er findet Löffel unhygienisch.".
„Was?", fragte ich verdutzt und ZAynund Harry stöhnten beide genervt auf.
„Man schiebt sich den ganzen Löffel dauernd in den Mund, man hat dieses riesen Ding im Mund, bei einer Gabel schieb ich mir nur das Essen hinein, aber Löffel? Widerlich!", erklärte Liam und betrachtete angeekelt meinen Löffel.
„Wie isst du dann Suppe? Trinkst du die etwa auch?", fragte ich kopfschüttelnd.
„Ich hasse Suppe!", sagte Liam und verzog das Gesicht, „Flüssiges Essen ist ekelhaft. Alles was flüssig ist sollte man trinken und nicht löffeln!".
„Und sonst geht es dir aber gut?", fragte ich und schüttelte ungläubig den Kopf.
Niall kicherte und streckte seine Daumen in die Luft.

Nach dem Frühstück führten mich die Jungs durch das Haus, es gab neben dem Wohnzimmer und der Küche noch ein separates Esszimmer, ein kleines Musikstudio, ein Spielzimmer mit Billiardtisch und Flippern, einen Indoor Sportraum, drei große Badezimmer und eine riesige Terrasse mit einem Whirlpool. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, dieses Haus war sagenhaft, ich fühlte mich wie im Märchen.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWhere stories live. Discover now