NIGHTY NIGHT

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„Aufwachen kleine Meerjungfrau, wir sind zu Hause.", Niall schüttelte mich sanft an der Schulter, ich war anscheinend eingeschlafen. Liam öffnete die Tür an meiner Seite und hob mich aus dem Wagen.
„Ich kann alleine gehen.", nuschelte ich verschlafen und er lachte leise. „Passt schon! Ich trag dich gerne.", sagte er sanft und ich nickte müde und legte meinen Kopf an seine Schulter.
„Du bist der Beste.", seufzte ich und er drückte mich fester an sich.
Er setzte mich sanft auf meinem Bett ab. „Gute Nacht Ella.", sagte er liebevoll und küsste mich auf den Scheitel, „Schlaf gut!". Ich lächelte ihn an und küsste ihn auf die Wange. „Danke Liam, der Abend war wundervoll!", sagte ich und streckte mich, meine Schultern knacksten und ich zuckte kurz zusammen. Er verließ leise summend den Raum und ich hörte wie sich seine Zimmertür schloss. Ich torkelte schlaftrunken ins Badezimmer um mich abzuschminken. Harry stand, nur in einer Pyjamahose vor dem Spiegel und putzte sich die Zähne, seine Augen waren müde, leuchteten jedoch auf, als er mich sah.
„Oh, ich gehe einfach ins andere Bad.", sagte ich hastig und wollte hinaus auf den Gang.
„Dein ganzes Zeug ist aber hier drin, ich putze mir ja bloß die Zähne.", sagte er mit vollem Mund, Zahnpasta spritzte dabei aus seinem Mund und die Sprenkel verzierten den Spiegel. Er sah sogar mit dem Mund voller Zahnpasta wundervoll aus. Ich nickte, ich war zu müde um mir eine Ausrede auszudenken, wieso ich nicht mit ihm, halbnackt, in einem Zimmer sein wollte. Ich schminkte mein Gesicht ab und begann mir die Haarnadeln aus meiner Frisur zu ziehen, meine Locken flossen mir seidig über die Schultern, als ich begann sie zu kämmen, Harry stand da und beobachtete mich, seine Zahnbürste im Mund und seine Augen groß, folgte er jeder meiner Bewegungen. Ich lächelte ihn an und er begann hastig weiter zu putzen. Als ich nach meiner Zahnbürste griff, wollte er seine gerade zurückstellen, unsere Hände berührten sich kurz und ich zog meine zurück, ein elektrischer Schlag ging durch meinen Körper und ich bekam eine Gänsehaut. Er zuckte ebenfalls zurück, als er meine Reaktion bemerkte. Ich tat als wäre nichts passiert und begann mir die Zähne zu putzen, er lehnte sich gegen den Türstock und beobachtete mich weiterhin, ich drehte mich zu ihm und sah ihn fragend an.
„Du bist ohne das ganze Make-Up und mit deiner Zahnbürste im Mund noch immer bildhübsch. So natürlich gefällst du mir fast besser.", sagte er leise und blickte verlegen auf seine Füße. Ich wurde rot und war dankbar dass ich gerade den Mund voll hatte, so blieb mir eine peinliche Antwort erspart, ich verdrehte bloß stöhnend die Augen und er kicherte.
„Du bist ziemlich schlecht darin, Komplimente anzunehmen, weißt du das?", sagte er und beobachtete mich wieder belustigt. Ich zuckte bloß mit den Schultern. Ich wusste selbst, dass ich ziemlich mies war, wenn es um solche Dinge ging. Jason hatte mir oft genug gesagt wie wunderschön ich war, er hatte mich mit Komplimenten überhäuft und ich hatte mich immer geschmeichelt gefühlt, jetzt da ich wusste, dass alles bloß eine Lüge war um mich ins Bett zu kriegen, versetzte es mir jedes Mal einen Stich wenn mir jemand ein solch großes Kompliment machte. Ich war total gestört in dieser Hinsicht.

Als ich zurück in meinem Zimmer war, stellte ich entsetzt fest, dass sich der Reißverschluss, am Rücken meines Kleides verfangen hatte, ich stand da, die Arme krampfhaft auf den Rücken verdreht und versuchte mich aus diesem Traum von Kleid zu befreien.
„Brauchst du Hilfe?", fragte Harry von der Tür und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich hatte gedacht, er wäre bereits in seinem Zimmer und hatte meine Türe nicht geschlossen. Resigniert nickte ich und er trat hinter mich. Er sah mich durch den Spiegel kurz an, lächelte und fokussierte seinen Blick auf meinen Rücken. Er kämpfte kurz mit dem Verschluss, bekam ihn dann jedoch auf, er zog den Reißverschluss hinunter und das Kleid rutschte mir sofort von den Schultern.
Ich stand da, in Unterwäsche, das Kleid lag zu meinen Füßen und starrte Harry starr durch den Spiegel an. Er hatte seinen Mund erstaunt geöffnet und betrachtete mich, als er meinen Blick sah, zuckte er erschrocken zusammen und hielt sich sofort die Augen zu. „Tut mir leid.", murmelte er und drehte sich zur Tür. Ich schnappte mir meinen Morgenmantel und band ihn hastig zu.
„Danke.", sagte ich leise und musste gähnen. Er ließ seine Hand sinken und betrachtete mich noch einmal eingehend. Er lächelte, hob seine Schultern und antwortete lässig: „Kein Ding. Gute Nacht, schlaf schön!", er schloss die Tür hinter sich und ich atmete tief durch. Ich hatte vergessen zu atmen, als er dastand und mich ansah. Sein Lächeln war liebevoll und unschuldig, doch seine Augen funkelten düster und begehrend. Sie erinnerten mich daran, wie Jason mich angesehen hatte in der Nacht als ich blind in seine Arme gerannt war. Seine Augen hatten beinahe denselben Grauton wie Harrys, doch sie waren stets kalt und leuchteten gefährlich und verlangend, Harrys Ausdruck wechselte je nach Stimmung, seine Augen konnten warm und vertraulich leuchten, sie konnten düster werden, wenn er diesen verschlagenen lüsternden Blick bekam, wenn er erschrocken war, wurden seine Pupillen riesig und seine Augen schimmerten unschuldig wie die eines Kindes und wenn er lachte sprühten beinahe Funken aus ihnen, so hell und klar wie sie leuchteten.
Ich ließ mich seufzend auf mein Bett nieder und kuschelte mich in meine Decke. Die Müdigkeit überrollte mich und ich schlief sofort ein.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWhere stories live. Discover now