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Am nächsten Morgen wurde ich von einem herrlichen Geruch geweckt. Ich lag da und ließ die Augen geschlossen. Es duftete nach Frühstück, Pancakes, Tee und frische Erdbeeren ließen mir das Wasser im Mund zusammenrinnen. Doch da war noch ein Geruch, der besser roch als alles andere. Eine Mischung aus Duschgel und....HARRY. Erschrocken fuhr ich hoch, die Bilder von letzter Nacht blitzten sofort wieder auf und ich verschränkte schützend die Arme vor meiner Brust, als ich in sein Gesicht blickte. Er saß am Rande des Betts, von Perrie war keine Spur mehr. Auf seinem Schoß stand ein großes Tablett mit Frühstück. Er sah mich unsicher an, er trug wie immer nur eine kurze Hose, sein Haar glänzte feucht und kringelte sich. Vorsichtig stellte er das Tablett auf dem Bett ab und fuhr sich nervös über seine Hose. Für einen kurzen Moment verspürte ich den Drang auf seinen Schoß zu krabbeln und mich an ihn zu schmiegen. Er strahlte eine unglaubliche Wärme aus, es war kaum vorstellbar, dass dieser Mensch, wie er unsicher dasaß und mir mit seinen wunderschönen grauen Augen entgegen sah, der mir Frühstück ans Bett brachte um sich zu entschuldigen, gestern so wütend war und jemanden verletzt hatte.
Ich erinnerte mich daran, wie Bens Hand ausgesehen hatte nach der Prügelei. Seine Knöchel waren aufgerissen und blau geschwollen gewesen. Hastig blickte ich auf Harrys Hände, doch sie waren unversehrt. Er konnte nicht richtig zugeschlagen haben. Aber dennoch hatte er es getan. Noch dazu Niall! Niall, der wie sein Bruder war, der unschuldige, liebenswerte, blauäugige Ire, dessen Lachen süchtig machte.
„Wie geht es Niall?", flüsterte ich, den Blick auf die Bettdecke geheftet.
„Gut. Er ist draußen mit Louis am Fußballplatz.", antwortete Harry hastig, „Man sieht gar nichts.", fügte er leise hinzu. Ich sprang aus dem Bett und rannte zum Fenster, tatsächlich sah ich einen blonden Haarschopf, der auf der großen grünen Fläche herumhopste und Faxen machte. Ich atmete erleichtert auf.
„Ich wollte dir nur das Frühstück bringen und mich für gestern entschuldigen. Ich hatte einen Streit mit Gemma und als ich euch beide dann auf der Treppe gesehen hatte, da...", er stoppte nachdenklich und blickte mir ernst in die Augen, „Nein, ich will mich gar nicht rechtfertigen. Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst machen und das kommt nie wieder vor.", sagte er bestimmt.
Bevor ich wusste was ich tat, stand ich vor ihm, er blickte unsicher zu mir auf. Ich hob meine Hand und fuhr ihm sanft durchs Haar.
„Danke.", flüsterte ich und küsste ihn sanft und flüchtig auf den Mund. Ich merkte, wie er den Atmen anhielt, er bewegte sich keinen Millimeter. Ich krabbelte zurück ins Bett, ich wollte nicht dass er mitbekam wie schnell mein Herz pochte, und begann mein Frühstück zu essen. Die Pancakes hatten die Form von kleinen Wolken.
Harry beobachtete mich stumm, als ich die ersten zwei Pancakes verputzt hatte, kam langsam wieder Leben in ihn.
„Darf ich dich morgen noch immer ausführen?", fragte er mit rauer Stimme, ich entschied, ihn ein bisschen zappeln zu lassen und wiegte langsam den Kopf hin und her.
„Hmm....ich weiß nicht.", es war gemein, natürlich wollte ich noch immer mit ihm ausgehen.
„Gut. Dann werde ich dich heute nochmal davon überzeugen!", sagte er bestimmt und ich sah ihn verdutzt an, das konnte ja lustig werden.
„Ist gut.", kicherte ich und schob mir eine Erdbeere in den Mund.
„Du verarscht mich oder?", fragte er belustigt und ich musste lachen.
„Du hast es verdient!", antwortete ich, als sein Blick ernst wurde, fügte ich hastig hinzu: „Ich möchte noch immer mit dir ausgehen. Aber du musst mir einen Anhaltspunkt geben, ich muss doch wissen, was ich anziehen soll!".
„Querstreifen und Ballerinas!", antwortete er sarkastisch, ich streckte ihm die Zunge raus.
„Zieh dich einfach so wie immer an.", sagte er und ich sah ihn finster an.
„Wie bin ich denn immer angezogen?", fragte ich skeptisch nach.
„Zieh dich so an, als hättest du ein normales Date mit einem normalen Jungen.", antwortete er und trug das Tablett wortlos aus dem Zimmer.
Ich machte mich auf die Suche nach Perrie. Ich fand sie und Zayn knutschend im Whirlpool.
Ich stand einen Augenblick verlegen da und wollte gerade wieder zurück ins Haus, als Liam aus der Tür trat. Er blickte von mir zum Whirlpool und brach in schallendes Gelächter aus.
Zayn und Perrie fuhren auseinander. „Dein Blick.", japste Liam und klopfte sich auf die Schenkel.
Ich wurde knallrot und boxte ihn liebevoll auf die Schulter. Er küsste mich auf die Schläfe und fragte noch immer kichernd: „Alles gut bei dir?", ich nickte und er strahlte mich an.
„Ich muss dir heute Abend jemanden vorstellen!", sagte er verschwörerisch.
„Li, wir alle wissen dass du ein Date hast.", sagte Zayn und verdrehte die Augen.
Liam zeigte ihm die Zunge.
„Ich freu mich sie kennenzulernen.", sagte ich schnell und sein Lächeln verbeiterte sich. „Ich geh in den Fitnessraum, kommst du mit?", fragte er, ich nickte und folgte ihm.
„WARTE!", rief mir Perrie hinterher, „Wir wollten doch shoppen gehen!".
„Ich habe die Anweisung bekommen mich so anzuziehen als hätte ich ein normales Date mit einem normalen Jungen. Also brauche ich eigentlich Nichts.", antwortete ich achselzuckend. Sie ließ die Schultern sinken. „Na das hört sich ja sehr vielversprechend an.", sagte sie sarkastisch.
Als Liam und ich den Fitnessraum betraten, drehte er sich plötzlich um und blickte mich ernst an.
„Louis Anwalt hat sich gemeldet.", informierte er mich. Ich erstarrte.
„Und?", fragte ich nervös.
„Mit Montag solltest du raus sein aus der ganzen Geschichte.", grinste er mich an.
„Ich muss Monica heute aber trotzdem anrufen und ihr vom Konzert und meinem Date morgen erzählen.", sagte ich kleinlaut.
„Unsinn!", sagte Liam harsch, „Diese Person bestimmt nicht mehr über dein Leben. Du tust ab jetzt das, was du willst!", mit diesen Worten hakte er das Thema ab und begann Musik abzuspielen.
Ich entschied mich weiter an meiner Kondition zu arbeiten. Liam begann unzählige Sit-ups zu machen und stemmte Gewichte. Er sah wirklich gut aus, sein Körper war der muskulöseste von den fünf. Dennoch konnte ich ihn nicht mehr als heiß bezeichnen, es schien mir Jahre her zu sein, dass er mich geküsst hatte, oder dass ich seinen Körper gemustert hatte. Liam war für mich innerhalb weniger Wochen zu einer Art großer Bruder geworden. Er kam mir oft so vor, als wäre er das Bindeglied der Band. Er hielt die Jungs in Schacht wenn es notwendig war und motivierte alle um am Album zu arbeiten. Ich war wirklich gespannt auf sein Date heute.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWhere stories live. Discover now