VOGUE

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Am Montagmorgen weckte mich das Läuten meines Telefons, verschlafen hob ich ab.
„Spreche ich hier mit Miss Ella Wind?", fragte mich eine fremde weibliche Stimme.
„Ja?", antwortete ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
„Gut. Hier spricht Roxy, Miss Bonnefoys Assistentin von der Teenvogue. Ich darf einen Termin mit Ihnen ausmachen für Shooting und Interview!", ich setzte mich ruckartig im Bett auf.
„Interview?", piepste ich nervös.
„Ja. Wir würden Mittwochnachmittag anvisieren, das ganze wird in etwa drei Stunden dauern.", kam die Antwort.
Ich vereinbarte seufzend, dass ich am Mittwoch um 14:00 Uhr in die Redaktion kommen würde, Roxy versprach mir, dass das Interview sich lediglich um Mode und ein paar normale persönliche Fragen handeln würde. „Mach dir keine Sorgen, dass wird lustig.", versicherte sie mir, bevor sie auflegte.

Die beiden Tage verflogen im Nu, ich sah die Jungs kaum, sie hatten für den bevorstehenden Videodreh und die Australien Tour ziemlich viel zu tun. Zayn und Harry halfen mir, mich auf mein Interview vorzubereiten, so gut es ging.
Als ich am Mittwoch aufstand, war das Haus bereits leer. Harry hatte seit Samstag nicht mehr in meinem Bett geschlafen und ich begann ihn zu vermissen, doch wir wollten beide nicht zu sehr aneinander kleben. Ich mochte es, dass er mir so viel Freiheit ließ und doch vermisste ich ihn jede Sekunde.
Ich schwang mich aufs Laufband um den Kopf freizukriegen und mich abzulenken, das Interview machte mich wirklich nervös. Die Teenvogue bezahlte mir sogar eine anständige Gage für diese ganze Story, ich verstand nicht was an mir, bis auf die Tatsache dass ich Harrys Freundin war, so besonders sein sollte. Die würden sicher maßlos enttäuscht sein, dachte ich mir immer wieder.

Als es Mittag wurde, zog ich mich um, nur Jeans und T-Shirt, da ich vor Ort sowieso ein Styling für das Shooting bekam. Um Punkt 13:30 klingelte Joe an der Tür um mich abzuholen, mit gemischten Gefühlen stieg ich in den Wagen.
Als wir vor dem Wolkenkratzer der CN Mediagroup ankamen, vibrierte mein Telefon. Es war eine Nachricht von Liam, als ich sie öffnete schmunzelte ich. Er hatte mir ein Foto von sich und den Jungs gesendet, sie alle streckten ihre Daumen und die Luft, darunter stand: GO ELLA!

Roxy nahm mich sofort in Empfang und führte mich in einen kleinen Raum. Große Spiegel und ein paar Stühle und ein riesiger Tisch, der überfüllt war mit Make-Up standen darin.
„Das hier ist Emil, er wird sich um dein Styling kümmern, wir sehen uns danach beim Shooting!", sagte sie und lächelte mich warm an, ich nickte unsicher und gab Emil die Hand zur Begrüßung.
Emil war ein afroamerikanischer junger Mann mit Afro, seine Augen funkelten und waren mit Kajal umrandet.
„Darling! Du bist ja bezaubernd! Ich habe schon tausende Ideen was wir mit dir machen! Komm! Komm setz dich!", plapperte er sofort los und bugsierte mich auf einen Stuhl.
Er zupfte mir die Augenbrauen und lockte mein Haar mit einem Lockenstab. Er begann mir Make-Up aufzutragen und mein Gesicht zu konturieren. Meine Augen wurden hell und sehr natürlich geschminkt, sie wirkten jedoch größer und grüner als sonst. „Ich habe bereits auf ein paar Fotos gesehen, dass du meistens rot auf deinen Lippen trägst, das steht dir unglaublich gut!", plapperte er und zauberte einen dunkelroten Stift hervor. „Deine Oberlippe ist so schön geschwungen, ich beneide dich!", schwärmte er und ich versuchte ihn anzulächeln, ohne meine Lippen zu viel zu bewegen.
Er steckte mich in ein schlichtes weißes kurzärmliges Kleid, mit schwarzem Kragen und ausgestelltem Rock und dazu bekam ich ein paar grüne High Heels.
„Die sind ja traumhaft!", hauchte ich, als ich hineinstieg.
Die Schuhe waren aus Rauleder und mintgrün, an den Seiten waren kleine Perlen aufgenäht und sie passten wie angegossen.
„Prada Herzchen, Prada!", antwortete Emil und betrachtete mich eingehend.
Ich bekam noch Ohrringe und ein großes breites Perlarmband dazu und ein „Oh ja, so ist es perfekt.", von Emil, bevor ich von ihm hinausgescheucht wurde zum Shooting.
Ich fühlte mich wirklich wohl. Das Kleid war Lady-like und trotzdem verspielt, die Schuhe waren wunderschön und der Schmuck war genau richtig abgestimmt, so hätte ich mich zu Hause auch angezogen. Meine Haare sahen süß und verwuschelt aus, ich musste mir ebenfalls einen Lockenstab besorgen, beschloss ich.
Roxy wartete bereits auf mich, sie nickte mir anerkennend zu und führte mich in ein kleines Fotostudio. Alisson war bereits da und stellte verschiedene Lichter und ihr Kamera ein.
Sie begrüßte mich herzlich und positionierte mich vor einen grauen Hintergrund.
„Wir werden das ganze schön natürlich gestalten, ich denke da an ein Shooting wie bei Emma Watson.", sagte sie mehr zu sich selbst als zu mir. Ich posierte so, wie sie es mir anwies und fand sofort Spaß an der Sache, es war einfach mit ihr zu arbeiten.
„Du machst das fabelhaft! Wirklich professionell.", lobte sie mich immer wieder und knipste eifrig vor sich hin. Nach zwanzig Minuten war der ganze Spaß vorbei und sie führte mich in ihr Büro.
„Ich werde dich persönlich interviewen.", teilte sie mir mit und reichte mir ein Glas Wasser. Kleine Zitonen- und Gurkenscheiben schwammen darin,
Das Interview war wirklich entspannt, Alisson fragte nach meiner Heimatstadt und meinem Studium, sie fragte mich über meine Lieblingsfarben und den Inhalt meines Kleiderschranks aus. Sie wollte über meine persönlichen No-Gos in Sachen Mode Bescheid wissen und über meine Lieblingsdesigner. Letztendlich kam die Frage, auf die ich insgeheim gewartet hatte, ich hatte mit Harry bereits ausgemacht, dass ich uns mit diesem Interview endgültig outen sollte.
„Ella, ganz ehrlich! Eine Frage die die ganze Welt beschäftigt. Bist du in festen Händen oder nicht? Wir alle kennen die Bilder von dir und einem gewissen Boyband-Mitglied, ist da mehr dahinter?", fragte Alisson und lächelte mich neugierig an. Ich räusperte mich und wurde leicht rot als ich antwortete: „Ja, Harry und ich haben eine Beziehung.".
Alissons Lächeln wurde breiter: „Oh wie schön, läuft es gut zwischen euch?".
Ich nickte: „Ja, es ist wirklich toll. Ich bin sehr sehr glücklich.".
„Und wie ist das so? Du lebst derzeit ja bei den Jungs, wird das so bleiben? Ihr seht euch dadurch ja rund um die Uhr, geht man sich da nicht schnell auf die Nerven?", hakte sie nach.
Ich schluckte, jetzt kam der einstudierte Part dran, den Liam mir eingebläut hatte: „Der Trick bei so einer Beziehung ist es, sich viel Freiraum zu lassen, wir haben beide unser eigenes Zimmer in das wir uns zurückziehen können und Harry ist sowieso sehr beschäftigt und nicht sehr viel zu Hause, dadurch sind die gemeinsamen Momente immer etwas Besonderes. Wie wir das in Zukunft handhaben werden, werden wir im Laufe des Sommers besprechen, aber ich möchte mein Studium auf jeden Fall zu Ende bringen.", ratterte ich hinunter. Alisson nickte wissend und ging Gott sei Dank nicht weiter darauf ein.
„Ella, ich danke dir für deine Zeit, es hat mich wirklich sehr gefreut dass du heute da warst, ich hoffe wir sehen uns bald wieder!", verabschiedete sie sich von mir und hauchte mir zwei Küsschen auf beide Wangen.
Sie versprach mir, mir den Artikel und die Fotos vor der Veröffentlichung zu senden um mein Okay einzuholen und bevor ich über irgendetwas nachdenken konnte, saß ich auch schon wieder in Joes Wagen.
„Ich habe den Auftrag dich zu Miss Edwards zu bringen, wegen euren Urlaubseinkäufen.", sagte Joe als wir losfuhren.
Perrie wartete bereits vor der Tür als der Wagen vorfuhr, sie sprang zu mir auf die Rückbank und drückte mich an sich.
„Ich habe mir gedacht ich überrasche dich ein bisschen und wir beide gehen shoppen! Ich komme zwar erst nach den Konzerten, aber shoppen kann man nie zu früh.", plapperte sie drauflos, „Aber erzähl, wie war dein Interview?".
Ich erzählte ihr alles bis ins kleinste Detail und sie quietschte erfreut als ich von der Stelle mit Harry erzählte.
„Hast du ihn schon angerufen?", fragte sie mich und ich schüttelte den Kopf.
„Na los! Er freut sich sicher, wir fahren sowieso noch ein Stück!", drängte sie mich.
Seufzend zog ich mein Telefon hervor und wählte seine Nummer, erst da wurde mir bewusst, dass ich noch nie mit ihm telefoniert hatte.
„Ella?", er klang verwirrt als er abhob.
„Ja, ehm.. Hi.", antwortete ich unsicher.
„Alles okay?", fragte er skeptisch.
„Ja, mein Interview ist vorbei und ich gehe jetzt mit Perrie shoppen.", teilte ich ihm mit. Oh Mann, wie peinlich.
„Das ist toll. War das Interview gut? Und das Shooting?", fragte er nach, er klang gestresst.
„Ja, war alles toll. Bist du gerade im Stress?", fragte ich nach.
Er seufzte lautstark: „Nein, geht schon. Monica dreht gerade Mal wieder durch. Hast du Lust heute Abend mit mir essen zu gehen? Ich für dich aus und wir feiern dein erstes Interview.".
„Gerne.", antwortete ich und grinste breit.
„So gegen Acht?", fragte er, „Wir könnten danach ins Kino gehen wenn du willst.".
„Kino? Wie soll das denn gehen? Da erkennt dich doch jeder.", antwortete ich erstaunt.
Er kicherte: „Keine Sorge, ich habe da meine Techniken unerkannt zu bleiben. Ich bin um Acht zu Hause, ich freu mich.".
„Ich mich auch.", sagte ich und verabschiedete mich von ihm.
„Es ist so süß wie du grinst.", quiekte Perrie und ich verdrehte lachend die Augen.
„Wir gehen heute essen und ins Kino.", teilte ich ihr mit.
„Dann müssen wir dir ein passendes Outfit besorgen!", jubelte sie sofort und klatschte begeistert in die Hände.
Der Nachmittag mit Perrie war entspannend und lustig, ich gab eine Unmenge von Geld für neue Bikinis, Schuhe, Hüte und Strandkleider aus. Perrie überredete mich zu Spitzenunterwäsche.
„Damit machst du Harry bestimmt eine Freude.", zwinkerte sie mir zu, als ich aus der Victorias Secret Umkleidekabine trat. Ich kaufte mir gleich fünf verschiedene Modelle und ich musste zugeben, es war wirklich herrlich, wenn man sich keine großen Gedanken um den Preis machen musste. Jedesmal, wenn ich der Kassiererin meine Karte reichte musste ich grinsen.
Letzten Endes blieb nur mehr das Outfit für den heutigen Abend übrig.
„Woher hattest du denn das Kleid von Freitag? Ich hab' die Fotos gesehen, das war der Wahnsinn!", fragte Perrie als wir in einem kleinen Café saßen. Joe saß unauffällig am Nebentisch und rührte in seinem Latte Macchiato.
„Das war ein Freund von El, er hat einen eigenen Laden in Banglatown.", erzählte ich.
„Da will ich hin!", rief sie begeistert und ich stimmte zu.
Nathan, Eleanors Freund, begrüßte uns herzlich.
„Hallo Ella! Freut mich dich wiederzusehen. Ich habe die Fotos vom Wochenende gesehen, das Kleid hat perfekt zu dir gepasst! Ich muss dir danken, seit du in der Zeitung warst, habe ich bereits ein paar Kundinnen gehabt die nach demselben Kleid gefragt haben. Du wärst eine tolle Werbeträgerin!", quasselte er und reichte Perrie und mir ein Glas Champagner.
„Jeder Zeit gerne!", lachte ich, „Heute brauche ich etwas für ein Date.".
„Mit Harry?", fragte er neugierig nach und ich nickte grinsend.
„Wen hast du denn da mitgebracht? Ich werd verrückt. Perrie Edwards! Freut mich dass du dich in meinen kleinen Laden verirrt hast!", Nathan streckte ihr mit glänzenden Augen die Hand hin und begrüßte sie ehrfürchtig.
Perrie schmökerte sich durch die Klamotten, währen Nathan mich mit sich zog. Er zeigte mir verschiedene Outfits und ich entschied mic für einen Lederrock mit einer lockeren beigen Bluse und passendem Gürtel.
„Wenn du Interesse hast, würde ich mich wirklich freuen, wenn wir hier mal ein paar Fotos machen könnten. Deine Haarfarbe ist so markant, dass würde sich gut machen.", "sagte Nathan und blickte mich fragend an.
Ich sah ihn ungläubig an: „Was? Mit mir? Aber ich bin doch gar nicht berühmt, was ist denn mit El?".
„Klar bist du berühmt, du bist die Freundin von Harry Styles! Ich würde gerne die Fotos mit dir machen. Hast du einen Agenten?", ich schüttelte verwirrt den Kopf.
„Nein, habe ich nicht.".
„Oh, na dann können wir das auch so machen. Gib mir einfach deine Nummer und ich melde mich bei dir. Die Herbstkollektion würde ich gerne Anfang September promoten, also ist noch genügend Zeit.", er hielt mir sein Telefon entgegen und ich tippte meine Nummer ein.
„Danke, du bist ein Schatz. Weißt du was? Ich schenke dir den Rock.", sagte er und betrachtete mein Outfit eingehend, „Der steht dir sagenhaft!".
Ich schüttelte den Kopf: „Nein, das ist wirklich nicht nötig Nathan. Ich helfe dir doch gern und ich liebe deine Kleider!", er lächelte geschmeichelt, bestand jedoch darauf mir den Rock zu schenken.
Seine Augen wurden groß, als Perrie zu uns trat und einen Stapel Klamotten auf ihren Arm trug.
„Oh mein Gott, ich liebe diesen Laden!", schwärmte sie und legte ihren Stapel auf dem Kassentisch ab.
Es war bereits kurz vor acht als Joe mich zu Hause absetzte, doch da ich vom Shooting noch hergerichtet war und auch schon ein Outfit hatte, sprang ich nur kurz unter die Dusche. Ich zog mir ein paar der neuen Unterwäsche an, sie war nachtblau und beinahe durchsichtig, der BH pushte meine Brüste leicht und brachte mein Dekolleté sexy zur Geltung. Ich zog einfache schwarze Pumps an und war um Punkt Acht fertig.
Als ich in die Eingangshalle trat, war Harry nicht da, ich hörte Gemurmel aus der Küche und öffnete neugierig die Tür.
„Harry, ich glaube nicht dass sie auf so etwas steht.", hörte ich Niall sagen, eilig zog ich die Tür zu und ließ sie nur einen kleinen Spalt geöffnet. Es war nicht richtig zu lauschen, aber ich konnte nicht widerstehen.
„Aber jede Frau...", erwiderte Harry, doch Niall unterbrach ihn.
„Seit wann ist Ella wie jede Frau? Du solltest das doch wissen. Ich glaube du verschreckt sie mit so einer Aktion, warte doch einfach bis sie von selbst damit kommt."
„du hast ja Recht, aber ich denke nicht dass sie das tun würde. Das ist meine Aufgabe.", seufzte Harry.
„Lass ihr Zeit.", murmelte Niall und ich hörte wie sich der Kühlschrank öffnete.
„Ich muss jetzt los. Danke Nialler.", brummte Harry. Hastig eilte ich zurück zur Treppe. Gerade als Harry die Tür öffnete, tat ich so, als würde ich die letzte Stufe betreten.
„Du siehst wunderschön aus.", sagte er und zog mich an sich. Ich lächelte und küsste ihn stürmisch auf den Mund. „Ich hab' dich vermisst.", murmelte ich und er grinste.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONENơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ