BLONDIE

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Als wir oben ankamen, stürmte Liam auf uns zu, er blickte kurz auf unsere verschränkten Arme und grinste.
„Ella, komm mal mit, ich muss dir jemanden vorstellen!". Zögernd ließ Harry meine Hand los und nickte mir zu. Neugierig folgte ich Liam nach draußen auf die Terrasse.
Eine Frau, ich schätzte sie Mitte dreißig mit violettem kurzem Haar schritt elegant auf uns zu.
„Ella, ich darf dir Alisson Bonnefoy vorstellen. Modefotografin und Stylingexpertin der Teenvogue.".
„Bonsoir, sehr erfreut!", sie reichte mir ihre zarte Hand und sprach mit einem tiefen französischem Akzent, „Du 'ast nischt su viel versprochen Liam, ich se'e 'ier wirklisch Potenzial.", strahlte sie und musterte mich eingehend.
Verwirrt blickte ich die beiden an. „Potenzial?", fragte ich nach.
„Ah! Isch vergaß! Es war eine surprise! Verzei'ung cherie.", plapperte Alisson und wuschelte sich durch die kurzen Löckchen auf ihrem Kopf.
„Ella, wenn du möchtest, dann würde Alisson gerne ein paar Fotos mit dir machen.", ich starrte Liam mit großen Augen an.
„Fotos?", hauchte ich und sah zwischen den beiden hin und her.
„Isch bin immer wieder auf der Suche nach neuen Models.", zwitscherte sie als Antwort.
„Ich bin doch viel zu klein für ein Modell.", piepste ich nervös.
„Wie groß bist du Liebling?", fragte sie und musterte meinen Körper eingehend, „Ich tippe auf einen Meter dreiundsiebzig?".
„einundsiebzig.".
„Das ist nischt schlimm, gerade in der Fotografie musst du kein Riese sein.". Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
„Deine 'aarfarbe gefällt mir sehr und du 'ast sehr markante Lippen. Isch würde misch freuen mit dir su arbeiten, Liam hat mir bereits das Foto von dir gezeigt aus diesem Magazin. Sehr viel Potenzial. Meine Assistentin wird sisch bei dir melden und jetzt entschuldigt misch, aber da drüben ist jemand, den isch unbedingt begrüßen muss.", sie hauchte uns beiden einen Kuss auf die Wange und verschwand in Richtung Geländer.
„LIAM! Was war das denn?", fauchte ich ihn an, er lachte und legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Ich dachte mir, du würdest dich vielleicht über ein bisschen Beschäftigung freuen, nachdem Mel morgen nach Hause fliegt und wir nächste Woche viel zu tun haben. Wenn du nicht willst, kannst du natürlich nein sagen. Aber das wäre eine verschwendete Chance.", sagte er besänftigend.
„Reden wir morgen darüber.", seufzte ich.

Als wir zurück zu unserer Nische kamen, war Harry nicht da. Blondie saß jedoch noch immer da und trank fleißig Champagner. El und Lou waren bereits nach Hause verschwunden, somit saßen Niall und das Mädchen mit den pinken Haaren eng aneinander am Tisch und Mel und Blondie die sich finster ansahen. Als wir zu ihnen traten, sprang Mel sofort auf und seufzte: „Gott sei Dank seit ihr da. Ich bin hundemüde.".
„Möchtest du nach Hause?", fragte Liam besorgt und sie nickte.
„Fahrt ruhig, ich warte hier auf Harry.", sagte ich und zog mein Telefon hervor. Ich hatte eine SMS von ihm bekommen.

-Bin gleich wieder da. X

„Bist du sicher?", fragte Mel und gähnte herzhaft. Ich nickte lachend und ließ mich auf die Couch fallen.
„Bitte bring die Kleine nicht um. Das wäre schrecklich viel Papierkram.", scherzte Liam und warf Blondie einen Blick zu.
Ich schüttelte belustigt den Kopf und murmelte: „Keine Sorge, dazu habe ich keinen Grund mehr.".
Die beiden verabschiedeten sich und Liam legte beim Hinausgehen seine Hand auf Mels Rücken, grinsend blickte ich den beiden hinter her.

„Ich bin übrigens Lottie!", stellte sich das Mädchen mit den pinken Haaren neben mir vor.
„Hi. Ich bin Ella, freut mich dich kennenzulernen!", ich schüttelte ihre Hand, irgendwie kam mir ihr Gesicht bekannt vor. Ich versuchte mich zu erinnern, wie Perrie sie letztens genannt hatte, doch ich schaffte es nicht.
Sie hielt Nialls Hand. Mit großen Augen blickte ich ihn an und er grinste breit zurück.
Ich war froh Niall so zu sehen. Er hatte es verdient, auch mal ein Mädchen abzubekommen.

Die beiden flüsterten miteinander und Lottie legte immer wieder ihren Kopf an seine Schulter und blickte ihn liebevoll an.
Ich sah zu Blondie hinüber und musterte sie eingehend. Sie trug ein kurzes pinkes Kleid. Ihr Ausschnitt war tief und drückte ihre Brüste nach oben, das Kleid endete gerade mal unter ihrem Po und sie trug dazu pinke Pumps mit Glitzersteinchen. Ihre Haare waren weißblond und hingen ihr glatt über die Schulter. Sie war hübsch, wirkte jedoch billig.
„Was glotzt du denn so?", fauchte sie mich an, ich blinzelte verdutzt und sah in ihr wütendes Gesicht.
„Gar nichts.", antwortete ich wenig schlagfertig und griff hastig nach der Champagnerflasche.
Endlich kam Harry zu uns an den Tisch. Er blieb davor stehen und blickte Blondie verwirrt an.
Da ich ganz am Rand saß und Lottie neben mir, setzte er sich zu ihr. Finster starrte ich ihn an.
Er beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr, erwartungsvoll senkte sie den Kopf und drückte ihre Brüste nach oben. Ich saß da und starrte ihn geschockt an, wollte er mich verarschen? Gerade als ich aufspringen wollte, zuckte sie zurück und starrte ihn wütend an.
„WIE BITTE?", schrie sie hysterisch, Lottie und Niall sahen verdutzt zu ihr hinüber.
„WILLST DU MICH VERARSCHEN? Ich mache dir hier den ganzen Abend schöne Augen und höre mir dein langweiliges Geschwafel über Musik an und dann lässt du mich sitzen? Du glaubst wohl du bist ein Gott? Bin ich dir nicht gut genug oder wie?", sie stand vor ihm und schrie auf ihn hinunter. Er fuhr sich durchs Haar und schloss kurz genervt die Augen.
„Tut mir leid, aber ich...", setzte er an, doch sie fuhr ihm dazwischen.
„Du hast noch eine Chance! Entschuldige dich und wir fahren zu dir und verbringen eine schöne Nacht gemeinsam, die du so schnell nicht vergessen wirst.", sagte sie nun um einiges sanfter. Ich beschloss einzugreifen.
„Ich denke du gehst jetzt.", sagte ich bestimmt.
„WER ZUM TEUFEL IST DIE BITCH EIGENTLICH?", rief sie und funkelte mich an.
„Die Bitch ist seine Freundin.", antwortete ich kühl. Nialls Kopf fuhr sofort zu mir herum, Harry sah mich ebenfalls mit großen Augen an, er wirkte verdutzt, aber sofort breitete sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht aus.
Blondie stand da und starrte perplex zwischen mir und Harry hin und her.
„Schönen Abend noch.", sagte ich zu ihr, schnaubend verließ sie die Nische, nicht ohne dabei ein paar Gläser umzuwerfen, der Inhalt spritzte über den Tisch und genau auf mein weißes Kleid.
Harry sprang sofort hoch. „Oh nein, das tut mir leid.", murmelte er und sah sich um.
„Schon gut.", seufzte ich, „Ich möchte sowieso nach Hause.".
„Ist gut, gehen wir.", sagte er sofort und zog mich hoch.
Wir verabschiedeten uns von Niall und Lottie und verließen den Club.
„Louis wird ihn umbringen.", murmelte Harry belustigt, als wir in die kühle Abendluft hinaustraten.
„Wieso?", fragte ich verwirrt.
„Na das ist Lottie, seine kleine Schwester, sie ist gerade erst volljährig geworden und sie ist schon immer auf Niall abgefahren.", lachte er, ich kicherte. Natürlich, seine Schwester. Sie hatte die gleichen Augen wie er.
„Du bist also jetzt meine Freundin?", fragte Harry plötzlich. Ich lief knallrot an.
„Ich... nein... ich... die hat so... und du... ich meine... ich wollte bloß...", stammelte ich. Harry kicherte und nahm meine Hand.
„Du bist also jetzt meine Freundin.", sagte er ruhig.
„Harry ich...", begann ich noch einmal, doch er blieb stehen.
„Ariella, halt den Mund. BITTE!", lachte er und küsste mich sanft.
Ich schauderte. „Wenn du das hier nicht den ganzen Tag tun könntest, dann sag es jetzt. Ansonsten bist du ab jetzt meine Freundin.", sagte er und zwinkerte mir zu.
Ich beugte mich wortlos zu ihm und küsste ihn zurück.
„Schläfst du heute bei mir?", fragte er, als ich mich im Taxi an ihn schmiegte.
„Es ist Mels letzte Nacht hier.", antwortete ich traurig.
„Ich weiß, ich wollte bloß fragen.", seufzte er und küsste mich auf die Schläfe.
Er brachte mich bis vor meine Zimmertür.
„Gute Nacht Ariella.", sagte er sanft und küsste mich. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und atmete seinen Duft ein.
„Gute Nacht Harry.", flüsterte ich und öffnete die Tür. Mein Zimmer war leer.
„Mel?", fragte ich laut, doch es kam keine Antwort.
„Alles okay?", hörte ich Harry vom Gang fragen.
„Mel ist nicht da.", sagte ich verwirrt, „Sie ist doch mit Liam gegangen, wo könnte sie sein?". Ich zückte mein Handy und wählte ihre Nummer. Ich hörte ihr Telefon läuten, hastig drehte ich mich im Zimmer herum. Plötzlich brach Harry hinter mir in schallendes Gelächter aus. Ich funkelte ihn an. „Was ist so witzig? Wo ist sie?", fauchte ich, er trat auf mich zu und nahm mir das Handy aus der Hand. „Es hat nebenan geklingelt.", sagte er und deute auf meine Zimmerwand. Er deutete auf die Wand die....an Liams Zimmer grenzte.
„NO WAY!", sagte ich ungläubig und starrte an die Wand.
„Komm schon, gehen wir ins Bett.", kicherte Harry und zog mich mit sich in sein Zimmer.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt