DARKNESS

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Es war weit nach Mitternacht als wir zurück ins Hotel kamen. Wir verabschiedeten uns im Flur und Zayn trug die kichernde Perrie über die Schwelle. „Noch seid ihr aber nicht verheiratet!", rief Louis ihnen lachend hinterher.
„Üben kann ich ja schon mal!", antwortete Zayn, das breite Grinsen, dass er seit Perrie Ja gesagt hatte in seinem Gesicht trug, wurde noch breiter.
Als ich die Zimmertür hinter mir schloss, ließ Harry sich auf das Bett fallen, er beobachtete mich eingehend. Ich seufzte, es war an der Zeit zu reden.

„Bist du glücklich Ariella?", fragte er mich ernst, ich sah ihn ernst an und nickte.
„Ja, bin ich. Meistens.", gestand ich ihm.
Er sah mich lange an, bevor er sprach: „Wann bist du nicht glücklich?".
„Wenn ich sehe, wie die ganze Frauenwelt dich vergöttert und ich mich frage was du an mir findest.", er machte sofort seinen Mund auf, doch ich hob die Hand und redete weiter, „Ich bin nichts Besonderes Harry, ich habe weder Geld noch irgendein Talent, noch bin ich ein Topmodell. Um mich prügeln sich keine Männer. Bevor ich mit dir zusammen war, hat sich niemand für mich interessiert. Und nicht nur ich denke so, die ganze Welt muss das doch denken. Chace hat mir das letztens ins Gesicht gesagt, deswegen war ich auch die ganze Woche so schlecht drauf, weil er doch im Grunde Recht hat. Du könntest viel Besseres haben als mich.".
Harry starrte mich an, seine Augen blitzten wütend.
„Chace? Monicas ekelhafter Handlanger, der dich ansieht wie ein rohes Stück Fleisch?", knurrte er, ich nickte. Ich war verwundert, dass es ihm aufgefallen war.
„Bevor ich mich zu diesem Bullshit den du da von dir gibt's äußere, möchte ich nur eines wissen, hat er sich dir je in irgendeiner Art und Weise genähert? Ohne dein Einverständnis?".
Ich schluckte. Du hast dir vorgenommen ihm die ganze Wahrheit zu sagen Ella, dachte ich.
Langsam nickte ich: „Er hat sich in letzter Zeit sehr eigenartig benommen, er ist mir ständig über den Weg gelaufen und ich glaube er wollte mich zweimal küssen, zumindest hat er mich festgehalten und an sich gedrückt.".
Harry ballte seine Hände zu Fäusten: „Wieso hast du nichts gesagt?", fragte er gefährlich langsam.
„Ich wollte kein Drama veranstalten.", gab ich kleinlaut zu.
„Der Typ wird morgen gefeuert.", sagte Harry knapp, „Und jetzt zum Rest. Ella, muss ich dir noch immer beweisen was du mir bedeutest? Ich möchte kein anderes Mädchen. Du bist mein Mädchen, alles was ich will. Du bist wunderschön, intelligent, humorvoll, frech, anständig, herzlich, du bist perfekt für mich. Ich brauche keine Topmodells, kein Geld und Talent hast du ganz sicher genug. Ganz zu schweigen, dass ich ja anscheinend mit einem Modell zusammen bin, wenn du an die jüngsten Ereignisse zurückdenkst. Hör auf so unsicher zu sein, vertrau mir.", er klang verzweifelt, er fuhr sich nervös durch sein Haar blickte mich ernst an, „Ich liebe dich Ariella."
Ich stand da und starrte ihn wortlos an. Mein Gehirn konnte gar nicht richtig verarbeiten, was er gerade zu mir gesagt hatte. Plötzlich bemerkte ich wie mir schwindelig wurde, der letzte Drink, den wir an der Bar unten getrunken hatten, war wohl einer zu viel gewesen. Ich klammerte mich an der Türschnalle fest und starrte Harry unfähig etwas zu sagen an.
„Willst du denn nichts sagen?", hörte ich seine Stimme, sie klang irgendwie weit weg.
„Ich muss an die frische Luft.", stieß ich hervor und verließ panisch den Raum. Mir war so unglaublich schlecht.
Als ich die Tür hinter mir schloss, wurde mir plötzlich schwarz vor Augen.

Als ich wieder zu mir kam, stieg mir ein beißender Geruch in die Nase, es roch irgendwie nach Farbe.
Verwirrt wollte ich mich aufsetzen, doch ich bemerkte dass ich bereits saß, mein Nacken schmerzte, doch das war nichts gegen meine Kopfschmerzen. Mir war speiübel und meine Schläfen pochten, dass ich Angst bekam gleich wieder ohnmächtig zu werden. Ich wollte mich strecken, doch mein Körper war wie gefesselt. Als ich die Augen öffnete und an mir hinunter blickte, bemerkte ich, dass ich tatsächlich gefesselt war. Ich saß in einer Art Halle, eine Fabrikshalle, was auch den Geruch erklärte. Ein schummriges Licht stahl sich durch die Jalousien, die an den großen Fenstern angebracht waren. Es war stickig und der Schweiß rann mir über die Stirn, mein Hals fühlte sich trocken und belegt an, es tat höllisch weh beim Schlucken.
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Wo war ich? Wie war ich hier hergekommen? Wieso war ich hier? Wo war Harry? Ich zog leicht an meinen Fesseln, das Seil oder was auch immer um meine Handgelenke geschnürt war, zog sich weiterzusammen und stach in meine Haut. Ich wimmerte leise auf.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWhere stories live. Discover now