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  Zu Ehren von Exos Comeback 'Lucky One' und 'Monster' entlasse ich jetzt mein eigenes Monster in die Welt! Ein Projekt das mich seit einer gefühlten Ewigkeit beschäftigt gehalten hat und nun endlich fertig geworden ist.
Achtung, es wird makabere Szenen geben und ihr solltet auf die Altersempfehlung achten. Die Fanfik ist außerdem lang, kein Witz, ich habe alles bereits geschrieben, was bedeutet das ich regelmäßig updaten werden, zwei bis drei Mal die Woche denke ich, und es wird dennoch eine ganze Weile dauern bis alles hier ist.
Es ist tatsächlich mein persönliches Monster, dass mir ziemlich viel Kopfzerbrechen bereitet hat, und insgeheim hoffe ich, es wird auch eures werden :D

Das super, super schöne neue Cover ist übrigens von der wundervollen ImThatMonsterYouFear, vielen lieben Dank dafür und du hast die Stimmung der Geschichte damit, finde ich, so gut getroffen <3 Danke!

Liebe Grüße



Blüten so kalt wie Schnee

Sonnenstrahlen schienen durch die Deckenhohen Fenster, eine sanfte Erinnerung, dass die rosafarbene Kirschblütensaison vorbei war. Kyungsoo spürte die Wärme auf seinem Gesicht und wandte den Blick zur Seite. Dort am Fenster standen Kinder, die ihre kleinen Hände gegen das dicke Glas pressten und beeindruckte Laute von sich gaben, während sie beobachteten wie Flugzeuge in den Himmel glitten oder mit unglaublicher Geschwindigkeit wieder auf dem Boden aufsetzten. Ein junges Mädchen in einem weißen Kleid mit roten Punkten sprang auf und ab während sie gleichzeitig in die Hände klatschte. Ihre roten Schleifen im Haar, erinnerten ihn an die Kirschlippen der Flugbegleiterinnen, die durch die Flughafengänge gingen.
An den großen Bildschirmen in der Mitte der Flughafenhalle stand sein Flug zwischen einem Flieger nach Mailand, Italien und Wladiwostok, Russland eingeklemmt. Flug 19334 nach Seoul Gate A4 Abflug: 14:50 US Airways. Kyungsoo hatte wirklich gehofft mit einer Südkoreanischen Maschine nachhause geflogen zu werden. Die Sitze waren zwar nicht ganz so bequem wie die in der amerikanischen Kiste, aber zumindest hätten die Stewardessen seine Sprache gesprochen und das Essen wäre endlich wieder genießbar gewesen. Traurig aber wahr, Kyungsoo sehnte sich förmlich nach Reis und Kimschi. Er würde die ersten Tage seiner Heimkehr nur das essen (um seinen Körper zu entgiften). Während er an die Anzeigetafel starrte, tat sich etwas.
Flug 19334 nach Seoul Gate A4, Abflug: 14:50 US Airways – Verzögerung von zwei Stunden, wir bitten um Ihr Verständnis.
Am liebsten hätte Kyungsoo laut losgeflucht, doch er riss sich am Riemen, den nächsten Tiefpunkt seines Tages schon aus den Augenwinkeln auf ihn zu eilen sehend.
„Mr. Do!"
Kyungsoo's Schultern sackten noch ein wenig tiefer hinunter.
„Mr. Hempton", erwiderte Kyungsoo lächelnd und ergriff die ausgestreckte Hand des mittelalten Mannes, um sie kurz aber kräftig zu schütteln. Eine Sitte die Kyungsoo nur schweren Herzens hinnahm - Händeschütteln. Der Mensch trug die meisten Bakterien, die er an seinem Körper hatte, im Bauchnabel, in der Armbeuge und – als Rangerste der verseuchten Körperteile – an den Händen. Kyungsoo hatte jedes Mal das Bedürfnis sich nach so einem Handschlag die Hände zu waschen.
Neben Mr. Hempton kam auch Jeffrey zu stehen, den Kyungsoo beim Vornamen nannte und dem er anschließend die Hand gab. Jeffrey sah Kyungsoo dabei in die Augen und hielt seine Hand ein Ticken zu lange fest. Kyungsoo hasste Menschen die nicht platonisch bleiben konnten.
„Ihr Flug hat eine Verspätung von zwei Stunden wie ich sehe", stellte Mr. Hempton mit Blick auf die Anzeigetafel fest. Sein Amerikanisch hatte Kyungsoo bei ihrer ersten Begegnung tierisch aufgeregt, weil dieses Englisch so nichts gemeinsam mit dem anständigen Oxford English hatte, das er so mühsam Jahrelang erlernt hatte. Selbst dieser ältere Mann schaffte es in jeden zweiten Satz ein ‚Yeah' und ‚ya know' einzuschmuggeln. Letztlich hatte Kyungsoo dies für eine Kunst für sich abgestempelt.
„Das ist richtig."
„Bedauerlich, aber das gibt uns Zeit noch ein letztes Mal gemeinsam zu essen, was halten Sie von dieser Idee?"
Rein gar nichts. Kyungsoo konnte Burger, Pommes, oder ungesundes Junkfood in irgendeiner Form nicht mehr sehen, geschweige denn essen. „Das ist eine gute Idee."
Jeffrey lachte leise. Der Kerl hatte ihm vor kurzem gestanden, dass immer wenn Kyungsoo log, sein koreanischer Akzent noch deutlicher herauskam. Mr. Hempton war zu dieser Erkenntnis noch nicht gekommen.
„Sehr gut, direkt neben dem Airport ist dieses außerordentliche Bread&Steak Restaurant. Die Pommes dort sind der Wahnsinn." Kyungsoo konnte sich gut vorstellen, was der Laden zu bieten hatte.
„Vielleicht sollten wir lieber auf dem Flughafengelände bleiben", warf Jeffrey ein und lächelte Kyungsoo dabei kurz zu.
„Klar, guter Einwand. Wir könnten zur Abwechslung Chinesisch essen. Direkt hier um die Ecke..." Mit Abwechslung hatte dies rein gar nichts zu tun, das wusste Kyungsoo nach zwei Wochen Manhattan nun allzu gut. Kyungsoo lockerte seine Krawatte und blickte noch einmal hoch zur Anzeigetafel. ‚Wir bitten um Ihr Verständnis' stand noch immer in großen, roten Lettern da.
Kyungsoo hatte kein Verständnis, aber was änderte das schon.

Blüten so kalt wie SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt