14

603 46 47
                                    

Luhans Lippen waren an seinem Hals, während Kyungsoo die letzten Teller abspülte. Seine Hände wanderten langsam unter sein Shirt und kratzten sanft über seine Haut. Seine Fingernägel waren kurz und stumpf und dennoch so unendlich sanft auf seiner nackten Haut, das Kyungsoo eine seichte Gänsehaut überzog. Luhans Zeigefinger umkreiste seinen Bauchnabel als er in warmen Wolken gegen seinen Nacken ausatmete. Kyungsoo lehnte sich in die Berührung hinein. Müde und ein wenig betrunken von dem Wein, den sie zum Abendessen hatten.

„Ist Yixing deshalb so fluchtartig gegangen? Hast du ihm gesagt, er soll gehen?"

„Ich habe vielleicht angedeutet, dass er gleich etwas sehen könnte, dass ihn verstören wird, wenn er noch länger bleibt." Luhans Zunge hinterließ einen feuchten Strich von Kyungsoos Hals zu seiner Schulter, bis sein T-Shirt seine Erkundung unterbrach. „Ich habe ihn also nicht direkt darum gebeten zu gehen."

„Ist Yixing okay?", fragte Kyungsoo, stellte den letzten Teller in den Abtropfkorb neben dem Waschbecken und stellte das Wasser ab.

„Wieso fragst du mich das?"

Weil Kyungsoo manchmal noch immer Schwierigkeiten hatte Yixing in die Augen zu sehen. Seine Gedanken ließen Bilder in seinem Inneren aufkommen, die Kyungsoo nicht sehen wollte. Er war vielleicht betrunkener, als er dachte. „Ihr zwei führt manchmal diese stillen Gespräche unter euch, die ich nicht verstehe."

Luhans Finger stillten auf seinem Bauch. „Stille Gespräche?"

„Du weißt, was ich meine."

„So ist es nicht, Soo."

Aber so war es doch. Manchmal fragte sich Kyungsoo, ob Yixing Luhan erzählt hatte, dass er Jongin auf ihrer Europa-Reise belogen hatte um ihn von Kyungsoo fernzuhalten...ob sie es beide schon so lange vor ihm geheim hielten. So wie all die anderen Dinge. Seine Gedanken bereiteten ihm Übelkeit. Kyungsoo wollte so nicht denken. Er wollte nicht glauben, dass die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben zu so etwas in der Lage wären...

‚Ihr seid euch zu nahe. Ihr macht euch nur gegenseitig kaputt.'

Jongdaes Worte geisterten in seinem Kopf herum. Er wollte auch nicht, dass er Recht hatte.

„Kyungsoo?"

„Wahrscheinlich habe ich dann etwas missverstanden", sagte er leise. So war es besser. Es war in Ordnung. Es war egal, was geschehen war. Jetzt zählte nur noch die Gegenwart.

Luhan küsste seine Schulter. Das Geräusch laut in der Stille zwischen ihnen. Wenner gut genug hinhörte konnte Kyungsoo hören, wie die letzten Schaumblasen im Waschbecken platzten. „Es war schön heute, nicht wahr? Es ist schon eine Weile her, seit wir zu dritt etwas unternommen haben. Yixing hat es auch gefehlt, um deine Frage zu beantworten. Ihm geht es gut, aber wir fehlen ihm."

Kyungsoos Herz zog sich in seiner Brust zusammen. „Er fehlt mir auch", sagte er leise.

„Wir sollten alle einfach ein bisschen weniger arbeiten. In Zukunft haben wir bestimmt mehr Zeit füreinander."

In Zukunft. Jongdaes Comeback wäre nur die erste Stufe einer langen, sich nach oben windenden Treppe, die Kyungsoo mit ihm erklimmen wollte. Er wusste nicht, wann er das nächste Mal wieder mit Yixings Gemälden arbeiten könnte.

„Bestimmt", bestätigte Kyungsoo dennoch. Er griff nach dem Handtuch das Luhan benutzt hatte um Gläser zu trocknen, bis er mehr Gefallen daran gefunden hatte sich an Kyungsoo zu klammern.

„Wie wäre es mit Dessert?"

„Wenn du damit nicht wirklich etwas Süßes meinst, dann werfe ich dich für diesen Spruch aus meiner Wohnung, Luhan."

Blüten so kalt wie SchneeWhere stories live. Discover now