18

402 39 29
                                    

Schweißtropfen rannen ihre Schläfen hinunter und Hitze hatte ihre Wangen in ein sattes rot verfärbt, aber sie strahlten und lachten, als sie ihnen im Flur entgegenkamen. Die Mitarbeiter der Konzerthalle und die Tänzer applaudierten und sie tauschten gegenseitig Glückwünsche aus. Irgendjemand hatte eine Flasche Sekt geköpft, die Jongin gerade in der Hand hielt und die bereits zur Hälfte geleert war. 

„Auf das Ende einer erfolgreichen Konzertreihe", rief jemand und der Applaus wallte wieder auf. Luhans Tänzerkollegen versammelten sich um ihn, klopften ihm auf Rücken und Schultern und zerzausten ihm das Haar.

Hyaneung lachte neben ihm, als Jongin zu schnell von der Sektflasche getrunken hatte und sich lachend daran verschluckte. „Geschieht ihm Recht", sagte sie leise und zog Fei an ihre Seite. „Dein Onkel macht böse Dinge, Fei. Nimm dir kein Beispiel an ihm."

Fei schien die Worte ihrer Mutter gar nicht zu hören. Sie war zu begeistert, sprang auf und ab und strotze vor Energie. Während des gesamten Konzerts hatten ihre Augen gestrahlt, als hätten sich Sterne in sie hineingesetzt.

Luhan entdeckte sie, während Kyungsoo Hyaneung antwortete und stolperte überrascht einen Schritt zurück, als Luhan Yixing und ihm einen Arm umwarf und sie an sich zog.

„Ugh, Luhan, du bist warm und verschwitzt", weinte Yixing. „Igitt, lass los."

Aber Luhan lachte nur, sein Atem zu heiß auf Kyungsoos Haut. „Wie war ich?", fragte er. „Hat euch das Konzert gefallen?" Er drückte sich leicht ab, damit er sie anstrahlen konnte. „Sagt schon! Wie fandet ihr es?"

Er war euphorisch und so glücklich, dass Kyungsoo für einen Moment keine Worte fand.

Yixing seufzte. „Ich gebe es nur ungern zu, aber..." Er grinste. „Es war großartig! Verdammt, Luhan, in deinen alten Knochen steckt ja doch noch etwas Talent!"

Luhan schnaubte und stieß Yixing zurück, bis nur noch einer seiner Arme locker auf Kyungsoos Schulter lag. Er sah ihn mit funkelnden Augen an. „Was denkst du, Soo?"

„Du warst unglaublich", sagte er und meinte es. „Es war wirklich umwerfend, Luhan."

Luhans Lächeln wurde noch heller, noch blendender. „Danke", sagte er. „Kommt, ich stelle euch die anderen vor."

Luhan verschränkte ihre Finger miteinander, als er sie in die Mitte der feiernden zog, Jongin hatte Hyaneung und Jongdae auch schon in ihre Mitte gezogen und hielt Fei in den Armen fest. Seine Sektflasche war irgendwo zwischen den anderen Tänzern verschollen.

Kyungsoo gab sich Mühe, Luhans Lächeln zu erwidern, ein wenig seiner Begeisterung zu teilen – weil Luhan es verdient hatte und das Konzert wirklich grandios gewesen war –, aber etwas anderes ließ seine Gedanken nicht los.

Er hatte Luhan schon seit einer Weile nicht mehr so glücklich gesehen.

Er sah nicht wie jemand aus, der das hier jemals wirklich aufgeben wollte. Den Ruhm, den Applaus, seine Fans, die er liebte, die Bühne, das Tanzen, das Singen, dieser Moment nachdem ein Konzert vollendet war und Euphorie durch seine Adern pumpte und sein Herz schneller schlagen ließ.

Luhan gehörte in den Lichtkegel von tausend Scheinwerfern und er war gerne – so unfassbar gerne – in ihrem Zentrum.

Luhan hatte beteuert, dass es ihm nichts ausmachen würde, das hier ihretwegen aufzugeben, aber sein Gesicht sprach von etwas ganz anderem. Er liebte die Bühne und er würde sie in der Sekunde vermissen, in der er sich von ihr abwandte.

Blüten so kalt wie SchneeDove le storie prendono vita. Scoprilo ora