20

520 56 24
                                    


Jongin erschien im weißen Hemd mit weinroter Fliege. In den Händen hielt er eine Flasche Sekt und seine Lippen spannte ein strahlendes Lächeln.

„Alkoholfrei", erklärte er, noch bevor Kyungsoo hätte fragen, gar böse gucken, können.

Kyungsoo ließ ihn eintreten und nahm ihm die Flasche ab. Tatsächlich alkoholfrei und ungeöffnet. „Wieso bist du so schön angezogen?"

„Ich dachte das wäre ein Dinner-Date?", fragte Jongin überrascht.

„Ist es das?" Kyungsoos Kehle wurde eng bei der Vorstellung.

„Ich komme direkt von der Arbeit", löste Jongin den Scherz auf. „Ich trage noch was ich beim Kellnern anhatte."

„Es steht dir gut."

Jongin bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln. „Kann ich dir noch mit etwas helfen?"

„Es ist so gut wie alles fertig."

Jongin streckte die Nase in die Luft und seufzte. „Es riecht so gut."

„Du übertreibst."

„Doch das tut es", versicherte er. „Was gibt es?"

Kyungsoo hatte Kimschijjigae und Bulgogi zubereitet – beides mit Schweinefleisch. Der große Eintopf mit dem Jjigae stand in der Mitte des Küchentischs, da rum die Beilagen und das Bulgogi. Mit dem Reis hatte Kyungsoo noch gewartet bis Jongin wirklich da war.

„Ich denke es gibt niemanden, der so gut kochen kann wie du", staunte Jongin mit großen Augen. „Es sieht so gut aus."

„Du solltest erst probieren, bevor du mich so lobst. Ich denke mein Jjigae ist ziemlich scharf geworden."

Jongin winkte ab. „Ich mag scharfe Speisen." Er schaute sich um und trat dann an das Wandregal mit den Gläsern heran. Ganz hinten fand er auch polierte Sektgläser. Während Kyungsoo den Reis verteilte, ließ Jongin den Korken knallen und schenkte den alkoholfreien Sekt mit geübter Hand in die Gläser ein.

„Bei der Arbeit darfst du keinen Alkohol ausschenken, nicht wahr?"

„Stimmt." Er lächelte. „Man lernt auch viel allein vom Zugucken."

Kyungsoo glaubte ihm nicht so Recht, dass er immer nur zugesehen hatte, aber er beließ es fürs erste dabei.

Ihre Gläser machten einen hellen Ton, als sie sie sanft aneinanderstießen und der Sekt schmeckte leicht säuerlich. Kyungsoo war verwundert. „Ich dachte du würdest einen sehr süßen Sekt kaufen."

„Mir war klar, dass du eher etwas Saures trinkst. Hatte ich Recht?"

Kyungsoo nickte. Er hatte ihn gut durchschaut.

Jongin hörte nicht mehr auf das Essen zu loben und als er bemerkte, dass es Kyungsoo peinlich war fand er nur noch mehr Adjektive um den Geschmack zu beschreiben. Kyungsoo musste jedoch auch zugeben, dass ihm das Abendessen gut gelungen war.

„Ich muss dir etwas sagen und ich glaube es wird dich freuen."

„Was ist es?" Sie hatten nicht alles aufgegessen, aber ihre Mägen waren voll und zufrieden.

„Ich habe mich zur Krankengymnastik angemeldet. Gestern um genau zu sein."

„Deshalb warst du also so hibbelig?"

„Das kann sein", antwortete er mit Bedacht. „Nicht das ich zugebe, dass ich hibbelig gewesen bin."

Kyungsoo lachte. Er hätte ihn gerne umarmt, schoss ihm durch den Kopf. „Glückwunsch, ich bin wirklich stolz auf dich."

Blüten so kalt wie SchneeWhere stories live. Discover now