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Sie verließen Paris mit sinkenden Herzen. Die Stadt hatte sie in dem Monat ihrer Anwesenheit so ergriffen, dass Kyungsoo nur mit Trauer daran dachte, dass er morgen durch die Straßen einer neuen Stadt laufen würde. Ohne die Schnipsel Französisch, die er hier und da aufgesammelt hatte und ohne all die verschiedenen Gerüche, die so typisch für die Stadt waren.

Sie hatten die meisten ihrer Sachen bereits zusammengepackt und Kyungsoo hatte sich bemüht, die Bilder die Yixing in Paris angefertigt hatte, ordentlich zu polstern. Sie würden sie heute in großen Kisten nach Südkorea verschiffen lassen, wo Baekhyun sie entgegennehmen würde.

Yixing wirkte bereits den gesamten Morgen bedrückt und ließ sich mit einem Seufzen auf die Couch sinken. „Ich wünschte wir könnten noch etwas länger bleiben."

„Das wirst du über jede Stadt sagen", sagte der schwarzhaarige lächelnd und sah dann zu den Balkontüren hinüber. „Aber ich verstehe was du meinst. Ich werde es ebenfalls vermissen." Yixing schüttelte seine Trauer ab, wohl um Kyungsoo nicht ebenfalls zu bedrücken und klopfte auf das Polster neben sich. „Lass uns ein paar Bilder ansehen."

Kyungsoo ging zu ihm hinüber, während Yixing seine Kamera von dem kleinen Holztisch vor der Couch nahm. Es war eine gute Art ihre Tage in Paris noch einmal Revuepassieren zu lassen. All die schönen Attraktionen und Museen, die engen Straßen und künstlerischen Details an Hausfassaden oder Straßenlaternen. Die Kirchen mit den hohen Türmen und der letzte Schnee in den Baumkronen eines Parks.

Kyungsoo legte seinen Kopf auf Yixings Schulter ab und seufzte zufrieden. „Ich bin froh, dass wir hier sind."

„Ich auch und...ich bin froh, dass du mit mir gekommen bist." Er lachte leise. „Was wäre ich ohne dich?"

„Du wärst genauso großartig wie eh und je", versicherte Kyungsoo und lachte dann ebenfalls. „Nur etwas unorganisierter eventuell, diese Stärke muss ich mir anrechnen lassen."

Yixing nickte. „Das definitiv." Er machte eine Pause. „Es wäre schön gewesen, wenn Luhan hier wäre, daran musste ich manchmal denken. Dumm nicht? Wir sind verstritten und ich denke nur daran, wie viel besser es wäre wenn wir zu dritt hier sein könnten und all das gemeinsam erleben könnten."

„Ich verstehe was du meinst."

Yixing seufzte. „Wollen wir uns einen dieser französischen, schwarz-weiß Filme ansehen, die keiner von uns verstehst, aber die du so magst?"

Kyungsoo prustete los. „Du wirst doch ohnehin einschlafen."

„Nein ich bleibe dieses Mal bestimmt wach."

Was sich als vergebliche Mühe herausstellen sollte. Yixing schlief bereits in den ersten zehn Minuten ein, Kyungsoo strich ihm belustigt die Haare aus dem Gesicht. „Unverbesserlich", flüsterte er und wandte sich dann wieder dem Fernseher zu.

Den Tag darauf stiegen sie in den Flieger Richtung Irland, wo sie ein oder zwei Wochen in Dublin verbringen wollten. Paris nur noch einer kleiner Punkt auf dem Erdboden, während ihr Flugzeug immer höher in die Lüfte stieg.

***

‚Fine Arts' war in den Jahren seit Kyungsoo für die Firma arbeitete immer weiter expandiert. Es war beinahe komisch, wenn er daran dachte, dass vor fünf Jahren nur er, Junmyeon und Baekhyun als Kunsthändler in Junmyeons Firmenflügel gearbeitet hatten.

Mit mehr Erfahrung erhielt Junmyeon auch ein breiteres Arbeitsfeld in der Firma und mittlerweile zählten sie insgesamt sieben Mitarbeiter und doppelt so viele Künstler – und das nur in ihrem Abteil von ‚Fine Arts'. Die Kunstbranche florierte und die Firma hatte einen guten Ruf, weil ihre Künstler nicht enttäuschten.

Blüten so kalt wie SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt