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Luhan hatte über Nacht plötzlich hohes Fieber bekommen. Kyungsoo wachte auf, als er lautes Atmen und Husten hörte und schreckte aus dem Bett als er sah wie Luhan zitterte und sich in den Laken krümmte.

Er rüttelte an seinen Schultern, erst sanft, dann immer fester. „Wach auf!", bat er, Panik schwang in seiner Stimme mit.

„Was ist denn?", murmelte Yixing schlaftrunken und war sofort an Kyungsoos Seite, als er die Situation erfasst hatte. „Was hat er?"

Kyungsoo schüttelte den Kopf und legte seine Hand auf Luhans feuchte Stirn. „Er hat hohes Fieber", flüsterte er. Dann rüttelte er erneut an Luhan und zwang ihn schließlich aufzuwachen.

„Soo?", seine Stimme war ganz rau und schwach. „Was ist mit mir?"

„Du hast Fieber", erklärte er sanft und strich ihm das Haar aus der Stirn. „Du musst aus den nassen Sachen raus und wir wechseln die Laken, du erkältest dich sonst noch mehr."

„Mir ist kalt", flüsterte er, während sein Körper brannte und Hitze ausstrahlte. „Soo..."

Kyungsoo nahm Luhan in die Arme und half ihm aufzustehen. Yixing kümmerte sich um den neuen Bettbezug. „Setz dich hier hin", bat Kyungsoo und brachte ihn zu Yixing's Bett hinüber. Er half ihm aus seinem nassen Pyjama hinauszuschlüpfen und stülpte ihm irgendwelche Sachen über die er auf die schnelle gefunden hatte. Er zitterte wie Grashalme im Wind. Kyungsoo legte erneut seine Arme um ihn und strich über seinen Rücken und Oberarm.

Als Yixing fertig war, war Luhan schon fast wieder eingeschlafen. Im Fieberwahn murmelte er irgendwelche unverständlichen Dinge vor sich hin – Kyungsoo fand es klang ganz nach Tanzbegriffen und Anweisungen. Er hatte sie schon oft vor sich hinmurmeln hören, wenn er mitten im Wohnheimzimmer seine Choreographie übte, während Yixing an seinem Schreibtisch skizzierte und Kyungsoo, eingekreist von Büchern, auf dem Bett saß.

Yixing half Kyungsoo Luhan zurück in sein Bett zu bringen. Er holte einen tiefen Teller mit kaltem Wasser und ein kleines Handtuch und setzte sich neben Kyungsoo auf die Bettkante. Er legte Luhan das feuchte Handtuch auf die Stirn und drehte es immer wieder um, oder befeuchtete es erneut.

„Habt ihr irgendwelche Medikamente da?", fragte Kyungsoo leise. Luhan war wieder eingeschlafen.

„Nicht wirklich, normalerweise werden wir nicht krank."

Das wusste Kyungsoo, sowohl Yixing als auch Luhan hatten eigentlich ein zuverlässiges Immunsystem, dass sie nicht so einfach im Stich ließ. „Dann werde ich welche besorgen gehen."

„Um die Uhrzeit? Wo bitte willst du etwas finden?"

„Wir haben Zuhause bestimmt etwas um das Fieber zu senken."

„Soo, es fahren keine Busse mehr, du wirst nicht so einfach nachhause kommen, außerdem, was willst du deinen Eltern sagen?"

„Die Wahrheit – dass Luhan krank ist und er Hilfe braucht."

„Kyungsoo..."

„Was?!", fauchte er Yixing an. „Soll ich einfach daneben sitzen und dabei zusehen, wie es ihm mit jeder Minute schlechter geht?"

Yixing zog die Schultern etwas ein. Kyungsoo bereute sofort, so laut geworden zu sein. „Nein, glaub mir, mir fällt es auch nicht leicht dabei zuzusehen, wie es Luhan schlecht geht."

‚Natürlich', dachte Kyungsoo. ‚Immerhin sind wir beide in ihn verliebt.' „Ich weiß", sagte er laut. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren."

Yixing nahm Kyungsoos Hand, zwischen seine. Sie waren noch immer etwas feucht und kalt von der improvisierten Kompresse. „Ist schon gut, aber beruhige dich, ihm wird es schon gutgehen, es ist immerhin Luhan, von dem wir hier sprechen."

Blüten so kalt wie SchneeWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu