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Luhan schlief auf seiner Wohnzimmercouch, als Kyungsoo nachhause kam. Er wusste nicht wie er es in seine Wohnung geschafft hatte, aber im Moment störte er sich nicht daran. Er setzte sich auf den Boden neben Luhan und lehnte seinen Kopf gegen die Armstütze. Luhans Gesicht war seinem so nah und er spürte seinen gleichmäßigen Atem über sein Gesicht streicheln. Mondlicht schien durch die Deckenhohen Fenster in das Zimmer hinein und es war genug, damit Luhans lange Wimpern Schatten auf seine Wangen warfen.

Kyungsoo lächelte. Wenn er mit Luhan zusammen war, würde immerzu Frühling in seinem Herzen herrschen. Er hätte ihm gerne die Haare zurückgestrichen, aber er wagte es nicht, weil er ihn nicht aufwecken wollte. Er saß da und beobachtete ihn.

Du bedeutest mir so viel, dachte er aufrichtig. Er wünschte sich Luhan würde für immer bei ihm bleiben und wusste gleichzeitig das ihre Beziehung eine einzige Trauerkomödie war. Er dachte an Jongin mit dem kleinen Mädchen und konnte sein Unglück kaum fassen. Machte es ihm Spaß sich selbst zu quälen?

Er bemerkte nicht, dass er eingeschlafen war, bis er mit einer sanften Berührung an seiner Wange langsam die Augen öffnete. Es war bereits hell und Luhan kniete neben ihm, seine warme Hand lag auf seiner Wange.

„Wieso schläfst du auf dem Boden?"

„Von dort aus konnte ich dich am besten sehen", antwortete er müde und schloss noch einmal kurz die Augen.

„Schlaf nicht wieder ein, leg dich erst ins Bett."

„Wie spät ist es?"

„Kurz vor acht."

Kyungsoo seufzte. Er hatte tatsächlich die gesamte Nacht auf dem Boden verbracht, seine Beine würden sich so steif anfühlen wenn er sie gleich ausstreckte. „Ich sollte aufstehen."

Luhan half ihm auf die Beine und er verzog das Gesicht über den Schmerz der ihm von den Füßen bis in die Oberschenkel schoss. „Du hättest dich zu mir legen können, oder mich wecken."

Kyungsoo schüttelte den Kopf. „Daran habe ich nicht gedacht." Sie setzten sich auf die Couch und Kyungsoo lehnte sich in die weichen Kissen zurück.

„Was ist nur in dich gefahren Soo? Wo bist du überhaupt so lange gewesen?"

„Die bessere Frage wäre doch, wie du in meine Wohnung gekommen bist?"

Luhan deutete mit der Hand auf das große Gemälde das an seiner Wand hing. „Ich bin nach dem Brunchen noch zu Yixing gegangen und habe mir von ihm deinen Hausschlüssel ausgeliehen. Ich habe gesagt, ich hätte einen Pullover bei dir vergessen."

„So einfach gibt er meinen Hausschlüssel heraus?" Kyungsoo zog ein wütendes Gesicht. „Du hättest ein Serienmörder sein können!", scherzte er.

„Ich denke Yixing wusste, dass ich mir mit so etwas nicht die Hände schmutzig machen würde."

Kyungsoo lächelte leicht, bis er den ernsten Ausdruck auf Luhans Gesicht bemerkte. „Was ist?"

„Wo bist du so lange gewesen?"

„Ich habe dir gesagt, dass ich etwas vorhatte." Kyungsoo rückte unbewusst ein Stück von Luhan fort.

„Ja, aber Mittags! Nicht bis in den Abend hinein. Was habt ihr so lange getrieben?"

„Nichts Luhan."

„Soo-"

„Wir haben uns nicht getroffen."

Luhan zog die Augenbrauen zusammen. „Nicht?"

Blüten so kalt wie SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt