Prolog

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»Herr, dort unten ist nichts!« Der winzige Mann mit dem zerschlissenen Umhang trat hinter dem Mann auf dem Hügel.

»Natürlich ist dort etwas, du jämmerlicher Wurm!«, zischte die Stimme seines Meisters.

Der Mann senkte seinen Kopf noch tiefer. Wie sollte er seinem Herren klar machen, dass dort vor ihnen, am Fuße des Hügels nichts lag, was von Bedeutung wäre. Die Späher hatten die Gegend um diesen Hügel erkundet. Dort befanden sich ein paar Erdbeerfelder und einige Grünflächen am Ufer des Long Island Sound. Nur für diesen Ort hatten sie die Reise von England hierher in Kauf genommen, wobei einige Anhänger das Apparien nicht gut überstanden hatten und zersplintert waren.

Der Meister blickte hoch zu den langen Ästen der Fichte, welche auf dem Hügel stand. Langsam machte er einen Schritt nach dem anderen, seine nackten Füße strichen über das leicht feuchte Gras. Als er fast neben dem Baum stand, hob er seine Hand. Es sah so aus, als ob er über irgendetwas strich, wie über eine Wand, doch es war nichts zu erkennen.

»Sehr interessant«, murmelte der Meister, mehr zu sich selbst als zu dem Mann hinter ihm. »Eine Barriere, die alles im Verborgenen hält.«

Der Mann verstand nicht, wovon sein Herr sprach. Also kroch er ebenfalls zu der Fichte und strich durch die Luft, doch er konnte nichts finden.

»Geh weiter! In das Tal hinunter«, forderte der Meister ihn auf. Im ersten Moment zögerte der Winzige, doch dann tat er, wie es ihm befohlen wurde. Als er an der Fichte vorbei gehen wollte, zog sich sein Unterleib zusammen und er konnte keinen weiteren Schritt mehr tätigen. Sein Meister befahl ihm immer wieder, weiter zu gehen, aber nach einigen kläglichen Versuchen gab der Mann das Vorhaben auf.

Ein schlangenartiges Lachen durchschnitt den Wind. Der Meister zog aus seinem schwarzen Umhang einen langen Stab aus Eibenholz hervor. Er ging an dem am Boden liegenden, winselnden Mann vorbei. Der Mann keuchte erstaunt auf. Ohne jegliche Probleme durchschritt sein Herr die Stelle, an der er immer gescheitert war. Dann hob der Meister den Stab und rote Funken stoben durch die Luft. Plötzlich baute sich zwischen dem Mann und dem Meister eine Mauer auf. ›Das ist also die Barriere, von der der Herr gesprochen hat. Doch wieso ist er durchgekommen und ich nicht?‹, fragte sich der Winzige.

Die Barriere bekam Risse und als der Meister mit seinem Stab vorstieß, zerbrach sie wie ein Spiegel in tausend Scherben. Der winzige Mann riss die Augen weit auf, nun erstreckte sich unten im Tal ein Camp, welches still in der Nacht schlafend da lag.

Jenseits des Hügels näherten sich maskierte Gestalten in schwarze Umhänge gehüllt. Die treuen Anhänger des Meisters. Sie versammelten sich alle um ihren Herren und warteten auf weitere Befehle.

»Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Bringt mir das Mädchen!«

Die Maskierten stürmten los, mit erhobenen Stäben, bereit alles auf ihrem Weg zu zerstören. Der winzige Mann blieb auf dem Hügel bei seinem Meister zurück. Dieser stieß seinen Stab in den Himmel und rief: »Morsmordre!«

Treffen der Helden (Percy Jackson/Harry Potter Crossover)Where stories live. Discover now