Kapitel 04

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Percy

Chiron trat hinter mich und legte mir seine Hand auf die Schulter. Nachdem es feststand, dass wir den Auftrag annahmen, war ich in meine Hütte geeilt, um alles Nötige zusammen zu packen. Im Grunde genommen brauchte ich nicht viel packen, da ich für solche Fälle schon einen Rucksack für Notfälle parat hatte. Trotzdem beeilte ich mich, denn wir wollten direkt aufbrechen und keine Zeit verlieren.

»Ich hoffe, du hast wirklich kein Problem mit dem Auftrag. Schließlich beginnt dein letztes Schuljahr in einem Monat. Und wie ich gehört habe wollen Annabeth und du danach fürs Studium nach Neu Rom«, sprach Chiron.

Der Zentaur hatte es genau auf den Punkt gebracht. Es stimmte, dass meine Freundin und ich Camp Half-Blood verlassen wollten im nächsten Sommer, auch wenn es uns schwerfiel. Hier war unser Zuhause, Annabeth war hier aufgewachsen und unsere meisten Freunde lebten hier. Doch hier hatten wir keine Zukunft. Ich wollte meine Freundin dabei unterstützen ihren Traum zu verwirklichen, Architektin zu werden. Leider war ein Leben in der normalen Welt zu gefährlich. Monster würden auf uns aufmerksam werden, so könnten wir nicht in Frieden leben. Wir waren einfach auf den Schutz eines Camps angewiesen, besonders ich als Sohn des Poseidon.

»Vielleicht zieht sich die Mission nicht so lange hin, damit wir bis Schulanfang zurück sind.«

Chiron nickte mir zu und verließ dann die Hütte.

Ich vergewisserte mich, dass Springflut in meiner Hosentasche steckte. Zwar konnte ich mein Schwert nicht verlieren, trotzdem fühlte ich mich sicherer, wenn ich es in meiner Tasche spürte.

Vor der Poseidon-Hütte wartete bereits meine Freundin auf mich und lächelte mir freudig zu. Auch sie hatte einen Rucksack geschultert.

»Und? Wo geht es als Erstes hin?«, fragte die Halbgöttin.

»Gute Frage! Viele Information gibt die Weissagung ja nicht her.«

»So wie fast immer«, lachte Annabeth. »Zwei Halbblute gehen fern. Zur Gottheit, welche wacht über das Tor zur anderen Welt. Nur wohin sollen wir fern gehen?«

»Mmh... Also ich würde gerne meine Mutter zuerst besuchen, um ihr von unserer neuen Mission zu erzählen. Sie wird nicht gerade begeistert sein.«

Annabeth stimmte mir zu. Solange uns noch nichts Besseres einfiel, konnten wir erst einmal außerhalb des Camps nach Hinweisen suchen. Gemeinsam gingen wir in Richtung Barriere, die wieder errichtet worden war. Fast hatten wir das Camp verlassen, als eine laute Stimme von hinten erklang. »Hey! Hab ihr mich vergessen? Ich soll euch doch begleiten.« Auf seinen braun behaarten Ziegenbeinen galoppierte Grover Underwood zu uns heran.

»Hallo, mein Freund! Hat der Rat der behuften Ältesten dich gehen lassen?«, rief ich ihm entgegen.

Leicht keuchend hielt er vor uns an. »Der Rat kann mir keine Befehle erteilen. Bin schließlich Mitglied und außerdem der Herr der Wildnis.«

»Dann sind wir ja jetzt komplett. Ganz wie in alten Zeiten«, sagte mein Neunmalklug.

Lachend und in Erinnerungen an alte Missionen schwelgend erreichten wir die Straße. Kurz überlegte ich, wie es weitergehen sollte, da legte Annabeth schon zwei Finger an die Lippen und stieß einen lauten Pfiff aus.

Zwei Lichter erschienen in der Ferne und kamen schnell immer näher. Mit quietschenden Reifen und rumorenden Motor hielt vor uns ein altes, klappriges New Yorker Taxi. Drei gespenstische, uralte Frauen saßen auf der Vorderbank.

Ich stöhnte hörbar aus und erntete von meiner Freundin einen belustigten Blick. Jede andere Art des Reisens wäre mir lieber gewesen. Bereits in meinem zweiten Jahr im Camp hatte ich Bekanntschaft mit der Kutsche der Verdammnis gemacht. Und eins konnte ich sagen, die Fahrt damals hatte ich nicht genossen. Einfacher: Der Fahrstil der drei grauen Schwestern war die Hölle.

»Bitte nicht damit«, quengelte der Satyr.

Annabeth stemmte die Hände in die Hüfte. »Ach, kommt schon Jungs. So schlimm ist es nun auch nicht. Außerdem könnten sie uns vielleicht helfen.«

Sie ging zu dem Taxi und stieg ein. Widerwillig folgten Grover und ich ihr.

»Keine Dollar, keine Kreditkarten, nur Drachmen!«, sagten die Schwestern synchron.

»Wir wollen nach Manhattan«, sagte ich ihnen.

»Wie schade, das wird nur eine kurze Fahrt.« Die Frau am Steuer klang enttäuscht, dennoch drückte sie auf der Stelle das Gaspedal durch und Annabeth, Grover und ich wurden in unsere Sitze gedrückt.

Treffen der Helden (Percy Jackson/Harry Potter Crossover)Место, где живут истории. Откройте их для себя