Too late 2

532 25 12
                                    

Miu PoV:

Na das war doch ein toller Anfang. Echt mal. Ich hatte mich so gut es ging bemüht, an meinem ersten Schultag pünktlich zu sein, doch irgendeine höhere Macht wollte das wohl nicht so wie ich.
Nachdem mein liebenswürdiger Trottel von Bruder das Spiegelei abgefackelt hatte, blieben uns nur noch 7 Minuten um unsere Jacken anzuziehen, unsere Taschen überzuwerfen und zum Bus zu rennen.

„Viel Spaß in der neuen Schule, meine Süßen“ rief uns unsere Mum aus dem Badezimmer hinterher.
„Mum! DU SOLLST UNS NICHT IMMER SO NENNEN!!“ rief Kai währen er sich ziemlich umständlich die Schuhe zuband. HA! Ballerinas waren doch ne tolle Erfindung.
Ich lief mit einem „ Bis später Mum“ aus dem Haus und machte mich im Laufschritt auf den Weg zur Halltestelle, während Kai hinter mir her trottete. „Komm jetzt. Beweg dich, ich will nicht zu spät kommen, vor allem nicht am ersten Schultag. Und du weißt ja, wenn wir den Bus verpassen, dann kriegen wir die U-Bahn nicht und wenn wir die nicht schaffen, verpassen wir den zweiten Bus und kommen zu spät.“

„Ja warum wohnen wir auch in irgend so nem Kaff“ murmelte er in seinen (Gott sei Dank) nicht vorhandenen Bart. „Weil eine Wohnung in der Stadt zu teuer ist. Sei wenigstens froh das wir einen Supermarkt haben und zum Einkaufen nicht in das nächst belebtere Kaff fahren müssen und jetzt BEWEG DEINEN ARSCH HIER HER!“
„Nö!“
„ Dann kommst du halt zu spät. See ya.“ Ich rannte (und ich HASSE es zu rennen) dem Bus nach und schaffte es sogar.

Allerdings hatte die U-Bahn ziemliche Verspätung und am Bahnhof traf ich dann wieder auf Kai. „Tja!“ sagte er und grinste mich blöd an. „Faulheit ist das halbe Leben.“ Mürrisch stieg ich in die U-Bahn und versuchte meinen Bruder so gut es ging zu ignorieren.

Da wir ja ohnehin schon spät dran waren, rannte ich so schnell wie möglich zur Bushaltestelle. Kai hingegen schlenderte ganz gemütlich den Weg entlang. Er lebte sein Leben nach dem Motto „einmal zu spät, immer zu spät.“ An unserer alten Schule waren es die Lehrer schon gewohnt gewesen. Denn ehrlich. Er kam immer zu spät.

Verschwitzt und viel zu spät kam ich dann endlich an meinem neuen Klassenzimmer an und klopfte. Ein „Herein!“ wurde geschrien und die Tür mit so viel Schwung aufgestoßen, dass ich sie mit voller Wucht an den Kopf bekam.
„Auh“ brachte ich etwas dümmlich hervor und rieb mir die pochende Stirn.
„Haben sie ihren Zettel?“
Hä? Zettel? Was fürn Zettel? Genervt rollte die alte Schrulle mit den Augen und stöhnte genervt auf.
„Na den Zettel, den du brauchst wenn du zu spät bist. Und den Zettel auf dem steht, dass du ab heute zur Klasse gehörst“ motzte sie mich an. Okayyy.

Das konnte ja nur ein super Schuljahr werden.
„Und wo genau liegt das Sekretariat?“ fragte ich. Es folgte wieder ein genervtes Stöhnen und das Augenrollen, doch sie rief irgendeinen Namen auf.
Der angesprochene trottete langsam nach vorne, verbeuge sich und verließ im Laufschritt das Klassenzimmer. Schnell verbeugte ich mich auch und musste (mal wieder) rennen, um den Typen einzuholen. Warum hatte ich noch mal die Ballerinas angezogen? Das war eine sau blöde Idee von mir gewesen. Meine Füße taten höllisch weh und mit Sicherheit hatte ich heute Abend Blasen an den Fersen.

Außer Atem kam ich bei meinem Mitschüler an und wischte mir sehr undamenhaft den Schweiß von der Stirn. Dabei viel mein Blick in das Klassenzimmer, an dem wir gerade vorbei gingen.
Ach du scheiße. Ein sehr, sehr gut aussehender Junge schaute mich an. Er starrte regelrecht. Wie schlimm musste ich denn aussehen, das er mich so anstarrte? Verwirrt und wahrscheinlich total rot im Gesicht, ging ich schnell weiter und verschwand so aus seinem Blickfeld.
Im Sekretariat angekommen traf ich, wer hätte es gedacht, auf Kai. Der kam mir breit grinsend und mit den Zetteln in der Hand entgegen.

„Und nun bin ich doch pünktlicher als du. Und ich bin nicht gerannt. Was sagst du dazu?“
Gemein. Einfach nur gemein. Warum hatte er auch immer so ein verdammtes Glück? Das war ja schon regelrecht unfair. Wütend starrte ich ihn an, doch er zwinkerte mir nur kurz zu und verschwand dann im großen Schullabyrinth. Wirklich schlecht gelaunt trottete ich nun wieder hinter diesem Kerl zurück zum Klassenzimmer.

Diesmal lief er Gott sei Dank langsamer. Als wir an dem Klassenzimmer von dem heißen Jungen vorbei gingen, ließ ich es mir nicht nehmen ihn durch die Scheibe zu beobachten. Er schrieb gerade konzentriert in sein Heft.
Er sah wirklich gut aus. Sogar seine Hände mit den langen, schlanken Fingern sahen richtig gut aus. Plötzlich sah sein Banknachbar auf und schaute mich an. Da ich aber wie gebannt diesen gutaussehenden Jungen ansah, bemerkte ich nicht, wie sein Banknachbar ihm auf die Schulter tippte.

Der heiße Junge schaute erst zu seinem Banknachbarn und dann zu mir. Und holy shit. Es gab ihn doppelt. Sein Sitznachbar war eine exakte Kopie von ihm. Außer den Haaren, die einmal schwarz und einmal purpurn waren, glichen sie sich wie ein Ei dem anderen. Total aus der Bahn geworfen schaute ich mich um und musste mit Bedauern feststellen, dass ich den anderen Jungen der mich begleitet hatte total aus den Augen verloren hatte. Fuck. Immer muss mir das passieren. Schnell schaute ich mich um und rannte dann den gang hinunter.

Mal wieder Atemlos kam ich dann endlich bei der richtigen Tür an und klopfte. Schnell wurde die Tür aufgestoßen und natürlich knallte sie mir wieder mit voller Wucht an die Stirn. Mann ey. Ich hätte mich einfach krankschreiben lassen sollen.

„Was haben sie denn so lange gemacht? Sie haben ja den ganzen Unterricht verpasst. Sie haben Glück, dass das ihr erster Schultag ist, sonst hätten sie jetzt eine Stunde lang nachsitzen müssen. Ich hoffe sie haben das verstanden. Ich dulde es nicht, wenn man in meinem Unterricht zu spät kommt!“ Schnell drückte ich ihr die Zettel in die Hand (oder besser in die Pranke, denn ohne Scheiß. Die Frau war nicht die dünnste), verbeugte mich und nickte, als Zeichen dafür, dass ich ihre Drohung verstanden hatte. Die Schulglocke läutete und verkündete allen den Schluss dieser Stunde. Schnell machte ich mich auf den Weg, um nicht schon wieder zu spät zum nächsten Unterricht zu kommen.

Als es dann endlich zur Mittagspause klingelte, rannte ich fast schon aus dem Zimmer. Natürlich in die falsche Richtung, weshalb ich mit etwas Verspätung in der Mensa ankam.

Schnell schnappte ich mir ein Tablett mit Essen und ließ mich frustriert seufzend neben Kai nieder. Ich hatte ihn schrecklich vermisst. „Diese Schule ist echt zu groß, ich habe mich heute schon mindestens viermal verlaufen“ jammerte ich, lehnte mich an in und schloss die Augen. Sofort durchströmte mich sein Geruch und mein Herzschlag beruhigte sich.

„Kein Wunder das die Mädchen immer zu dritt aufs Klo gehen. So können sie sich wenigstens zusammen verlaufen und müssen nicht alleine Stundenlang herumirren, nur um dann von so einer alten Schrulle zusammengeschissen zu werden. Die Geschichtslehrerin sieht übrigens genauso aus wie  Professor Trelawney aus Harry Potter. Oh….“

Ich bemerkte den Jungen, der an unserem Tisch saß und begutachtete in von oben bis unten.
„Wer ist das denn?“ fragte ich etwas grober als beabsichtigt.
„Das ist Sehun. Sehun, das ist Miu. Meine kleine Schwester“ erklärte er.
Warum musste er jetzt unbedingt das „kleine Schwester“ erwähnen. Konnte er nicht sagen das ich seine Schwester war? Sehun schaute uns erstaunt an.
„Oh. Ich dachte erst sie wäre…..naja……weil ihr euch nicht ähnlich seht und so“ sagte er kleinlaut und Kai begann zu lachen. Schnell erzählte ich ihm unsere Familiäre Beziehung. Dabei  bemerkte ich, das Kai gedankenverloren zu einem Tisch nicht weit von uns starrte. Unverzüglich musste ich anfangen zu grinsen.



xxx

Hello again. Hier also das zweite Kapitel.

HOLY MOLY. Die MAMA Awards waren ja mal sowas von geil. Na, wer denkt ihr ist der mysteriöse Junge mit den schönen Händen und dem Zwillingsbruder? ^^

Bis zum nächsten mal

Back to EXO-Planet (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now