Eyeliner

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Miu PoV:

Als wir dann endlich im Bad angekommen waren, setzte ich ihn kurzerhand auf den Toilettendeckel und began sein Gesicht und seine Haare zu waschen. Er verzog mehrmals das Gesicht und stöhnte auch ab und an mal vor Schmerzen auf. Als das Blut von seinem Gesicht runter und auch die Haare wieder mehr weiß als rot waren, verarztete ich ihm vorsichtig das Gesicht. Dabei lag Kais Blick die ganze Zeit auf mir. Es machte mich sehr nervös, weshalb ich prompt rot wurde. Verdammte Hormone. Ich liebte ihn zwar nicht mehr so wie früher, aber ganz verlor man solche Gefühle nie. Er war halt der Erste gewesen, in den ich mich je verliebt hatte. Und wie es bekanntlich so heißt, vergisst man seine erste Liebe nie oder zumindest nicht so schnell.

„Du machst das sehr gut, hast du das von Mum gelernt?" fragte er, doch bevor ich antworten konnte sprach er schon weiter. „Wahrscheinlich schon. So wie du die ganze Versorgungs-routine drauf hast, sowas könnten Dad und ich nicht." stellte er fest.
Ich lächelte. „Ich mach das ja nicht zum ersten Mal." Das war leider nicht gelogen. Jongin, wie er eigentlich heißt, kam öfters verletzt nach Hause. Aber so schlimm wie heute war es noch nie gewesen. Meistens beschränkte sich das Ausmaß entweder nur aufs Gesicht oder auf Arme und Beine. Und in all der Zeit hatte ich gelernt, nicht zu fragen woher er sich die Verletzungen andauernd holt. Ich würde eh mit der Wand reden.

Als ich mit dem Gesicht fertig war, zog ich seine Hose und sein Hemd aus, was nicht wirklich zum beruhigen meines Pulses führte. OMO!! Mir war das alles soooo peinlich. Wie er hier nur in Boxer und an die Wand gelehnt da saß und kaum noch die Augen aufhalten konnte. Schnell säuberte und verarzte ich noch seinen Arm und das Bein. Die wunden sahen zu Glück schlimmer aus als sie waren. Schnell verband ich sie und lies ihn alleine, damit er noch den Rest von sich sauber machen konnte. Schnell lief ich in sein Zimmer und holte frische Unterwäsche und ein T-Shirt aus dem Schrank und hängte es von außen an die Türklinke.

Es war gerade mal halb sieben, aber ich wollte, dass er sich ausruhen ging und außerdem sah er auch nicht besonders Fit aus. Als die Badezimmertür wieder aufging schickte ich ihn sofort ins Bett und rannte dann in die Küche um noch schnell Sandwiches zu schmieren. Ich hatte ihm kurzerhand die Entscheidung darüber, was er essen wolle abgenommen. Ich setzte den Wasserkocher auf die Platte und holte schon mal einen Tee raus. Dann begann ich alles für die Sandwiches rauszuholen. Dabei viel mein Blick auf die Küchenuhr. Es war 18:48 Uhr. Dad würde gegen 20 Uhr und Mum erst 21 Uhr nach Hause kommen. Ich würde ihnen einfach erzählen, dass Kai müde war und sie ihn nicht stören sollten. Ich glaube nicht, dass er wollte dass sie Fragen stellten. Und sie würden Fragen stellen. Das wusste ich schon aus Erfahrung.

Während ich die Butter auf ein Toast schmierte, wanderten meine Gedanken zu dem Jungen aus der Schule. Komischerweise hatte ich heute ständig an ihn denken müssen. Ich konnte mich an jedes noch so kleine Detail seines Aussehens erinnern. Es war, als hätte er sich in meine Netzhaut eingebrannt. Prompt hatte ich wieder sein wunderschönes Gesicht vor Augen. Dieser Mund, der leicht wie ein Rechteck aussah wenn er lachte. Seine strahlenden Dunkelbraunen Augen. Die spitze Nase, die so perfekt in sein Gesicht passte. Und dann natürlich noch seine Hände mit den schönen langen, dünnen Fing-

"Äh Miu? Die Butter ist schon seit ner Weile im Tost eingearbeitet." ertönte Kais belustigte Stimme plötzlich hinter mir. Ich zuckte zusammen und ließ vor Schreck das Messer fallen. Schnell, zu schnell wenn ihr mich fragt, fing Kai das Messer auf. Wie.....? Wie konnte er so schnell von einem Ort zum anderen kommen?
„W-Was machst du denn hier unten? Ich hatte dir doch gesagt das du dich hinlegen sollst." fuhr ich ihn an. Lachend schlang er seine Arme um mich und sagte: „Ja aber das war vor 15 Minuten."
WIE? Och nö. Ich sah runter auf den Toast und musste feststellen das Kai recht hatte. Denn das Brot war total zerfledert und nun unbrauchbar für ein Sandwich. Toll. Verwirrt nahm ich eine neue Scheibe raus, machte die Sandwiches fertig und reichte ihm eins.
„Danke" sagte er leise, gab mir eine leichten Kuss auf den Kopf und schleppte sich die Treppe rauf und in sein Zimmer.

Back to EXO-Planet (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now